Schulleiter Udo Lakemper (li.), Betreuungslehrerin Insa Busch (2.v.r.) und die Spanisch-Fachlehrerinnen freuen sich über die Unterstützung durch den Fremdsprachenassistenten Antonio Moreno Cano (Mitte)

Wie übt man am besten die spanischen Imperativformen? Zum Beispiel so: Man bereitet eine Tortilla zu. Mit Antonio Moreno Cano aus Córdoba stehen die Schülerinnen und Schüler der Klasse HHEO1 (Profil Europa / Fremdsprachen) der Höheren Berufsfachschule für Wirtschaft und Verwaltung in der Lehrküche des Paul-Spiegel-Berufskollegs Warendorf. Vor ihnen liegt das spanische Rezept für das traditionelle Kartoffel-Gericht. Beim Schälen, Hacken und Rühren lernt man die Grammatik ganz nebenbei und der aktive Sprachgebrauch fällt im Handlungszusammenhang viel leichter:„Pelad las patatas! Batid los huevos en un bol!“ Es macht Spaß und am Ende steht eine leckere gemeinsame Mahlzeit.

Seit Beginn des Schuljahres unterstützt Antonio Moreno Cano als Fremdsprachenassistent die Lehrkräfte des Faches Spanisch in unterschiedlichen Bildungsgängen. Als Muttersprachler und Vertreter seines Heimatlandes Spanien bringt er den Schülerinnen und Schülern Sprache und Kultur auf authentische Weise näher. Dies geschieht im Unterricht durch Konversationsübungen, Unterstützung beim Verfassen von Texten und kurzen Präsentationen zu landeskundlichen Themen.

In seiner Heimat Córdoba hat Antonio Moreno Cano bereits einen Bachelorstudiengang absolviert. Auch auf zwei Erasmus-Auslandssemester in Bremen kann er zurückblicken. Der internationale Austausch von Fremdsprachenassistenzkräften wird durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) über ein Stipendium organisiert.

Nach dem ersten Schulhalbjahr am Paul-Spiegel-Berufskolleg ist Gelegenheit, eine Zwischenbilanz zu ziehen: „Besonders gut gefallen mir die vielseitigen didaktischen Methoden im Unterricht“, sagt Antonio Moreno Cano. „Sie bieten den Schülerinnen und Schülern viel Raum für Interaktion in der Fremdsprache. Sie sind unabhängiger von der Lehrkraft.“ Seinen Aufenthalt in Deutschland sieht er als Chance, seine Deutschkenntnisse zu erweitern, vielseitige Einblicke in das deutsche Bildungssystem zu erlangen und sich über seinen weiteren beruflichen Werdegang, zum Beispiel als Sprachlehrer in Deutschland oder Spanien, klar zu werden. Erfahrungen im Unterricht konnte der junge Mann bereits sammeln: „Ich unterstütze die Schülerinnen und Schüler beim Sprechen und korrigiere Fehler. Außerdem habe ich meine Heimatregion Andalusien mit Bildern vorgestellt und in ein neues Grammatikthema eingeführt.“ Betreuungslehrerin Insa Busch schätzt Antonios Assistenz sehr: „Er bereichert den Unterricht als authentisches Sprachvorbild und motiviert die Schülerinnen und Schüler durch Erzählungen und Anekdoten in der Fremdsprache. Die Unterrichtsreihe zum Thema „Andalusien“ hat außerordentlich Spaß gemacht. Hier konnten die Schüler besonders von Antonios Hilfe profitieren, weil er ja selber aus Andalusien kommt. Das Ergebnis waren tolle Schüler-Präsentationen über die acht verschiedenen Provinzen Andalusiens.“ Und auch Antonio profitiert: „Dieses Assistenzjahr wird mich in meinem Fach gut ausbilden. Ich freue mich darauf, noch mehr mit den Schülerinnen und Schülern zu machen!“

Der Imperativ klappt und die Tortilla ist gelungen – Spanisch-Unterricht mal außer der Reihe in der Küche: Wenke Henrichmann, Michele Picone, Alexander Wallfahrt, Joëlle Kersting (Klasse HHEO1) mit Fremdsprachenassistent Antonio Moreno Cano (4. v.li.).