Anfang Januar war es zum ersten Mal in der Geschichte des Paul-Spiegel-Berufskollegs soweit: Eine bunt gemischte Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus Klassen verschiedener Bildungsgänge machte sich mit drei Lehrerinnen und drei Lehrern auf den Weg in den Schnee nach Österreich.
Schon dass alle trotz Grippezeit vollzählig und gesund zur 10-stündigen Nachtfahrt mit dem Bus antraten, kam unerwartet. Aber auch in den darauffolgenden fünf Skitagen bewies die Gruppe auf beeindruckende Weise Einsatzbereitschaft und Durchhaltevermögen. Um 7.00 Uhr Frühstück, anschließend ein 15-minütiger Fußmarsch zum Skidepot, Ausrüstung anlegen und dann mit dem Bus weiter ins Skigebiet – so starteten alle in jeden Tag.
Am ersten Tag im Skigebiet „Mutterer-Alm“ mussten nach kurzer Eingewöhnung auf Skiern alle 42 Anfängerinnen und Anfänger für die Gruppeneinteilung ihre Bremsfähigkeit unter Beweis stellen. Dass man dabei dem Lehrpersonal unabsichtlich in die Arme fuhr oder dieses sogar „ummangelte“, hätte im schulischen Zusammenhang peinlich sein können. Oberhalb von 1000 m ist jede Art von Klassen-Denken jedoch glücklicherweise bedeutungslos!
Weicher Neuschnee am zweiten Tag und gute Stimmung und Solidarität in den Gruppen sorgten dafür, dass das die ersten Tage kennzeichnende „Hinfallen – Ski richten – Weiterfahren“ nicht wirklich frustrierte und die meisten tolle Lernfortschritte machten. Die Fortgeschrittenen erkundeten das Skigebiet und genossen das seltene Vergnügen einer Tiefschneeabfahrt. Am dritten Tag wurde das Skigebiet „Axamer Lizum“ (Motto: Bist du wild genug?) erobert. Hier war der Sprung von der flachen Anfängerpiste zur blauen (eher roten und steilen) Piste mit Start am Gipfel des „Hoadl“ herausfordernd. Mut, Kraft, unterstützende Bewegungsaufgaben der Skilehrer*innen und manchmal auch gut 2 Stunden wurden gebraucht, um nach einer „Schussfahrt mit Geschwindigkeitsrausch“ am Ende glücklich an der Talstation der Gondel anzukommen.
Mit jeder bewältigten Abfahrt und Bewegungsaufgabe wurde sichtbar: Fahrkönnen und Eleganz der Schülerinnen und Schüler entwickelten sich großartig und konnten am Donnerstag sogar mit Après-Ski gebührend gefeiert werden.
Neben dem gemütlichen Zusammensitzen und Spielen am Abend wurden auch Aspekte der Nachhaltigkeit des Skifahrens diskutiert: z.B. wie durch persönliches Verhalten und erneuerbare Energien nachhaltiges Skifahren möglich wird. Dass 99% der Menschen in den Skigebieten vom Skitourismus wirtschaftlich abhängig sind, war auch nicht jedem bewusst.
Am letzten Tag bezwangen mit wenigen Ausnahmen alle den Gipfel – viele sausten sogar die rote und steilste Piste des Skigebietes herunter – und konnten abends von den Schneedruiden feierlich mit der Skitaufe in die Gemeinschaft der Pisten-Profis aufgenommen werden: Ein krönender Abschluss einer tollen Schneeexkursion, deren Erlebnisse nachhaltig in Erinnerung bleiben werden.