Die beobachteten Verhandlungen sorgten für angeregte Diskussionen unter den Schülerinnen und Schülern des Differenzierungskurses „Wirtschaftsrecht“
Das Amtsgericht Warendorf war Ziel eines Unterrichtsganges der Schülerinnen und Schüler des Differenzierungskurses „Wirtschaftsrecht“ der Stufe 13 des Beruflichen Gymnasiums für Wirtschaft und Verwaltung am Paul-Spiegel-Berufskolleg. Begleitet von ihrer Fachlehrerin Alexandra Giese sahen sich die zukünftigen Abiturientinnen und Abiturienten Strafverhandlungen an. Im Differenzierungskurs war zuvor das Erwachsenenstrafrecht behandelt worden. Die Lerngruppe hatte einen Überblick über die verschiedenen Straftheorien und ihre wichtigsten Vertreter erhalten. Auch der Aufbau einer Straftat und deren Rechtsfolgen wurden thematisiert und mit konkreten Fällen veranschaulicht. Auf diese Weise vorbereitet konnten die Schülerinnen und Schüler den Verhandlungen zu den Delikten Hehlerei, Verbreitung pornographischer Schriften, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung gut folgen. Da ursprünglich sechs Verhandlungen anberaumt waren, aber nur vier stattfanden, blieb noch ausreichend Zeit, um der Richterin einige spannende Fragen zu stellen und kontrovers zu diskutieren. Auch während der Verhandlungspausen diskutierten die Schülerinnen und Schüler untereinander und versuchten, die gefällten Urteile juristisch nachzuvollziehen. Auf dem Rückweg zur Schule waren die Verhandlungen immer noch vorherrschendes Gesprächsthema. Dabei wurde deutlich, dass die Meinungen zu Recht und Schuld recht verschieden ausfielen, passend zum Zitat von Aristoteles: „Denn das Recht ist nichts anderes als die in der staatlichen Gemeinschaft herrschende Ordnung, und eben dieses Recht ist es auch, dass darüber entscheidet, was gerecht ist.“