Die Klassen BW11A und BW11B unternahmen ihre dreitägige Klassenfahrt vom 05.11. – 07.11.2018 in alter Tradition zur Wewelsburg in Büren bei Paderborn.
Die SchülerInnen waren in der einzigartigen Dreiecksburg, die aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts stammt, in der Jugendherberge untergebracht. Am ersten Tag wurden die Schüler vom Museumspädagogen Herrn Ellermann herzlich empfangen. Herr Ellermann gab der Gruppe in der Erinnerungs- und Gedenkstätte zunächst eine kurze audiovisuelle Einführung zur Geschichte des Nationalsozialismus. Danach erkundete die Gruppe gemeinsam den Nordturm der Burg, in dem im Erdgeschoss die berüchtigte Säulenhalle liegt, die als geplanter „Obergruppenführersaal“ dienen sollte. Im Kellergeschoss besichtigte die Gruppe die Gruft, die in Anlehnung an mykenische Kuppelgräber zu einem Weiheraum für tote SS-Führer gestaltet werden sollte. Der Nachmittag wurde zur Erkundung der Umgebung genutzt; am Abend wurde in einem Tagungsraum der Burg der eindrucksvolle Spielfilm „Die Grauzone“ gezeigt. Der Film beschäftigt sich mit den jüdischen Sonderkommandos, die in Auschwitz die Ermordung ihrer eigenen Mitgefangenen durchführen mussten. Im Anschluss wurde der Film kontrovers diskutiert. Im Vordergrund stand dabei die Frage, ob diese Personen auch Täter waren.
Am zweiten Tag ging es für die beiden Klassen und ihre vier LehrerInnen schon früh morgens los, im Workcamp am ehemaligen Schießstand der SS wurde aktive Erinnerungsarbeit geleistet. Der Schießstand wurde im Jahre 1941 von KZ-Häftlingen angelegt und diente den KZ-Wachmannschaften zu Schießübungen und als Exekutionsort. Der Schießstand, der nach dem 2. Weltkrieg mit Erde und Schutt verfüllt wurde, geriet lange Zeit in Vergessenheit. Die Schülergruppe arbeitete mit Schaufeln und Spitzhacken in der Erde, um dort die mit Schutt vermischte Erde zu durchsuchen. Mit Begeisterung suchten die SchülerInnen nach spannenden Fundstücken. Am Nachmittag gab es eine Führung durch das Historische Museum, bei der der historische Hexenkeller nicht fehlen durfte. Höhepunkt war dabei das Anprobieren eines legendären ca. 25 kg schweren „Kettenhemdes“ aus der Ritterzeit.
Am Tag der Abreise nahm Herr Ellermann die Gruppe mit auf einen zeitgeschichtlichen Rundgang durch das Dorf Wewelsburg. Dort sahen die SchülerInnen das ehemalige NS-Dorfgemeinschaftshaus, ehemals Ottens-Hof, das als kultureller Mittelpunkt in der NS-Zeit dienen sollte. Auf dem Rundgang wurde auch das Gelände des ehemaligen KZ Niederhagen gezeigt, welches heute eine Wohn- und Gewerbesiedlung beherbergt. Auch das Mahnmal auf dem ehemaligen Appellplatz, welches aus gleichseitigen Dreiecken zu einem großen Dreieck zusammengesetzt war und an die Opfer der SS-Gewalt in Wewelsburg erinnern soll, blieb den Besuchern in guter Erinnerung.
Eine kurze Reflexionsrunde zum Abschluss der dreitägigen Klassenfahrt belegte, wie beeindruckend die SchülerInnen diese Fahrt fanden, da sie durchweg von der fantastischen Landschaft, dem gutem Essen in der Jugendherberge und der spannenden Ausgrabung schwärmten. Auch die LehrerInnen waren mit dieser Klassenfahrt äußerst zufrieden, eine Fahrt bei der der Zusammenhalt der Klassen gestärkt wurde, Erlebnisse miteinander geteilt wurden. Dabei herrschte auch noch eine ausgesprochen entspannte und fröhliche Atmosphäre. Diese tolle Erfahrung haben wir zusammengefasst unter dem Stichwort „Erlebnisfahrt Wewelsburg“.
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