So fühlt es sich an, in einem Hörsaal zu sitzen – gebannt lauschen die Schülerinnen und Schüler dem Informationsvortrag von Prof. Dr. Johannes Nathschläger an der Katholischen Hochschule in Münster. Auch Verwaltungsleiterin Claudia Prelle und Prof. Dr. Ursula Böing (vorne rechts) haben sich für das Berufliche Gymnasium Zeit genommen, besteht zwischen beiden Institutionen doch seit Jahren eine Kooperation.
Was ist das Besondere an einem Beruflichen Gymnasium? Den beiden Beruflichen Gymnasien, die am Paul-Spiegel-Berufskolleg in Warendorf beheimatet sind, gelingt ein Spagat: einerseits erhalten Absolventinnen und Absolventen dort nach erfolgreich absolvierter dreijähriger gymnasialer Oberstufe das Vollabitur, das zur Aufnahme jedes beliebigen Studienganges berechtigt. Andererseits gewinnen Schülerinnen und Schüler durch die Ausrichtung auf ein bestimmtes berufliches Spektrum schon während ihrer Schulzeit wichtige Einblicke in Berufsfelder, die sie bei der Entscheidung für eine berufliche Laufbahn unterstützen. Berufsorientierung steht also immer auf dem Lehrplan. So erlebte der zwölfte Jahrgang des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales mit dem fachlichen Schwerpunkt Pädagogik jüngst eine intensive Berufsorientierungswoche. Dabei zeigte sich das breite Netz der Kooperationspartnerschaften, mit denen das Berufliche Gymnasium zusammenarbeitet. So gab es verschiedene Infoveranstaltungen, die den Schülerinnen und Schülern Wege nach dem Abitur aufzeigten. Kommt eine Ausbildung in Frage? Vom Rochus-Hospital bis zur Radiologie der WWU kamen Vertreter live oder im Online-Format in die Schule, um ihre Ausbildungsmöglichkeiten vorzustellen und dafür zu werben. Soll es lieber ein Studium sein? Und wenn ja, an welcher Einrichtung? In verschiedenen Veranstaltungen teils online, teils vor Ort, lernten die Schülerinnen und Schüler die Westfälische Wilhelms-Universität, die Fachhochschule Münster sowie die Katholische Hochschule NRW, Abteilung Münster kennen und erfuhren dort Wissenswertes über Studiengänge, Zulassungsbestimmungen und Berufsaussichten. Wie unterschiedlich berufliche Werdegänge verlaufen können und dass auch verschiedene Ausbildungen und Studiengänge auf dem Weg zum Traumberuf aufeinander aufbauen können, das erfuhren die Schülerinnen und Schüler durch den direkten Kontakt mit Expertinnen aus verschiedenen Berufszweigen, die an einem Tag aus ihrem Alltag berichteten und die positiven und negativen Seiten ihres Berufslebens einander gegenüberstellten. Abgerundet wurde die Woche durch verschiedene Workshops, die die Stärkung der Entscheidungskompetenz und die Reflexion der eigenen Teamfähigkeit und Resilienz zum Ziel hatten. Insgesamt wurde die Woche von den Schülerinnen und Schülern sehr positiv bewertet. Auch das Vorbereitungsteam um Abteilungsleiterin Sylvia Sahl-Beck ist mit dem Verlauf der Berufsorientierungswoche sehr zufrieden, eine Wiederholung im nächsten Jahr ist bereits geplant.