7. Oktober 2016 | Schülerkarrieren
Vera: Hallo, erst einmal danke, dass du an diesem Interview teilnimmst ☺.
Wie alt bist du denn und woher kommst du?
Johanna: Ich bin 17 Jahre alt, komme aus Oelde und habe daher eine etwas längere Anfahrt.
Vera: Welchen Schultyp hast du vorher besucht?
Johanna: Ich habe auf der Städtischen Realschule in Oelde die Mittlere Reife erworben.
Vera: Wie bist du zu diesem Bildungsgang Gesundheit und Soziales in der gymnasialen Oberstufe gekommen? Was war ein besonderer Anreiz? Und hast du Geschwister oder Freunde, die ebenfalls das Paul-Spiegel-Berufskolleg besuchen oder besucht haben?
Johanna: Durch das dreiwöchige Schulpraktikum in der 9. Klasse in der Übermittagsbetreuung einer Grundschule war mir schon schnell klar, dass ich auch später beruflich einmal etwas im sozialen Bereich machen möchte. Denn die Arbeit mit den unterschiedlichen Kindern hat mir viel Freude bereitet. Durch einige Recherchen im Internet bin ich auf das Paul-Spiegel-Berufskolleg aufmerksam geworden. Besonders dieser Bildungsgang mit dem fachlichen Schwerpunkt Pädagogik hat mich inspiriert. Bei dem ersten Vortreffen haben meine zukünftigen Mitschüler und die Lehrer einen sehr positiven Eindruck bei mir hinterlassen, sodass ich mich dann mit einem guten Bauchgefühl für diese Schule entschieden habe.
Vera: Konntest du dich denn schnell einleben und Kontakte zu anderen Mitschülern knüpfen?
Johanna: Durch die Einführungstage in den ersten zwei Tagen kam man durch kreative Spiele schnell ins Gespräch und erfuhr die Interessen der Klassenkameraden. Ich habe mich direkt in meiner Klasse wohl gefühlt, da alle offen und freundlich aufeinander zugegangen sind.
Vera: Kannst du mir nach den ersten Schulwochen auf deiner neuen Schule ein Statement geben?
Johanna:Bis jetzt kann ich nur sagen, dass ich mit meiner Entscheidung alles richtig gemacht habe und kann den Bildungsgang nur weiterempfehlen☺!!!
5. Oktober 2016 | Schülerkarrieren
Als ich in der 9. Klasse auf der Bischöflichen Realschule war, musste ich mich so langsam entscheiden, wie es weitergehen sollte. Da ich jemanden auf dem Berufskolleg kannte und mir auch die anderen Schulen ein Begriff waren,
musste ich zuerst mal meine Interessen überprüfen und danach auswählen. Für mich war klar, dass ich mit Kunst und Musik später nicht meinen Lebensunterhalt bestreiten wollte, von daher hörte sich das Berufskolleg nicht schlecht an, da diese beiden Fächer nicht auf dem Stundenplan standen. Weil ich außerdem nicht unbedingt in den sozialen Bereich wollte, was mir ein Praktikum in der 9. Klasse im Krankenhaus Warendorf gezeigt hatte, entschied ich mich letztendlich für das Berufskolleg Warendorf. Natürlich hatte ich Angst, dass zu hohe Anforderungen an mich gestellt würden und ich mein ABI nicht schaffen könnte. Aber wie sich schon nach kurzer Zeit herausstellte waren meine Ängste unbegründet. Alle meine Mitschüler hatten den gleichen Start wie ich, keiner hatte vorher großartig mit Betriebswirtschaft und Rechnungswesen zu tun gehabt. Und weil es für alle neu war, waren wir sofort eine eingeschworene Einheit. Schön fand ich zum Beispiel auch, dass man das Klassensystem beibehält. Bis auf die Kurse, die man später wählte, da gab es natürlich kein Klassensystem. Ich hatte also zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, ich hatte das alte Klassensystem (meine Leute, zu denen man am meisten Bezug hat) aber auch das neue Kurssystem, was man von Höheren Schulen nun einmal kennt. Die Kurse, die ich wählte waren Englisch, Biologie und Deutsch. Und den Kurs, den jeder wählen muss: BWR Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen). Ich glaube, wenn man die Kurse wählt, ist man nie sicher, ob das so richtig ist. Aber keine Sorge, wenn es so weit ist, wisst ihr schon was ihr wollt.
Wie sich bei mir später herausstellte, hatte ich die richtige Entscheidung getroffen. Ich hatte Spaß am Unterricht und natürlich auch mit den Mitschülern.
Jetzt mache ich eine Ausbildung als Bankkauffrau. Natürlich hätte ich auch studieren können, und das habe ich auch nach der Ausbildung vor, aber wenn man nicht weiß, was man studieren möchte, ist das schwer. Darum hier meine Bitte an euch: Informiert euch richtig, denn nicht viele kommen zu dir und geben dir Hilfen, was du studieren könntest.
Alles in allem braucht man keine Bedenken zu haben, die Schule ist schaffbar, wenn man etwas dafür macht und Spaß hat.
Spaß hatten wir reichlich.
4. Oktober 2016 | Schülerkarrieren
Abitur am Wirtschaftsgymnasium
“Entscheidung nicht bereut”
Informationsabend am Paul-Spiegel
Warendorf Felix Hinnüber aus Warendorf hat im Jahre 2009 am Wirtschaftsgymnasium des
Paul-Spiegel-Berufskollegs sein Abitur bestanden. Zurzeit absolviert er an der Sparkasse
Münsterland Ost eine Bankenlehre.
Im Gespräch mit unserer Zeitung blickt der angehende Bankkaufmann zurück auf seine Schulzeit.
1. Frage: Was hat Sie bewogen, Ihr Abitur an einem Berufskolleg zu machen, und nicht
an einem traditionellen Gymnasium?
Mir war es besonders wichtig, ein praxisnahes Abitur zu absolvieren, welches mir in
meinem späteren Werdegang weiterhelfen sollte.
Nach einer Informationsveranstaltung am Paul-Spiegel-Berufskolleg wurde mir schnell
klar, dass dieses der richtige Weg für mich sein sollte.
2. Frage: Haben Sie Ihre Entscheidung bereits bereut?
Nein, im Gegenteil! Ich befinde mich zurzeit in der Ausbildung zum Bankkaufmann
Das Wissen, das mir durch das Wirtschaftsabitur vermittelt wurde, kann ich sehr gut
anwenden. Es erleichtert mir den Einstieg in verschiedene Themen des
Berufsfeldes.
Freunde und Bekannte, die auch das Wirtschaftsgymnasium besucht haben und jetzt
studieren, sammeln ähnliche Erfahrungen.
3. Frage: Wie reagieren Bekannte, Freunde und Verwandte darauf, wenn sie erfahren, dass
Sie Ihr Abitur an einem Berufskolleg „gebaut“ haben?
Viele wissen zunächst nicht, dass es diese Möglichkeit gibt. Ich erkläre dann, dass es
sich um ein 3-jähriges Vollabitur handelt, das sich auf den Schwerpunkt Wirtschaft
konzentriert. Mittlerweile werden auch zentrale Abschlussprüfungen durchgeführt, wie
das in anderen Schulformen auch der Fall ist.
Die Reaktionen, die ich bekomme, sind sehr positiv.
4. Frage: Sie haben oder hatten doch sicher eine Menge Kontakte zu anderen jungen
Leuten, die ihr Abitur an einem “klassischen” Gymnasium gemacht haben. Wo
sehen Sie die Gemeinsamkeiten, vor allem aber die Unterschiede im “Charakter”
des Wirtschaftgymnasiums gegenüber den “klassischen” gymnasialen Oberstufen?
Zunächst kann man sagen, dass Schülerinnen und Schüler am Berufskolleg die
besondere Gelegenheit zu einem kompletten Neustart in vielen Bereichen haben.
Ein Fach wie Betriebswirtschaftslehre fängt nun mal bei Null an.
U.a. hat mich auch gerade das als Schüler sehr motiviert.
Auf einem klassischen Gymnasium dagegen bleibt man in bekannten Bahnen.
Alle Schüler kennen wahrscheinlich den Gedanken: “Warum muss ich das lernen? Das
brauch‘ ich doch nie wieder!”
Durch meinen Werdegang am Berufskolleg wurde ich aber oft eines Besseren belehrt.
Das Wirtschaftsabitur behandelt realistische Fälle, die jeden von uns auch im späteren
Leben betreffen können. Der Bezug zur Praxis wird groß geschrieben.
Gemeinsam haben beide Abschlüsse, dass damit alles studieren kann.
5. Frage: Ist das Abitur am Wirtschaftsgymnasium nicht eher nur etwas für jemanden,
der wie Sie einen Beruf oder ein Studium im Bereich Wirtschaft anstrebt?
Ich denke nicht, dass hier der Rahmen so eng gesteckt wird.
Schüler, die in den Bereich Wirtschaft gehen möchten, haben natürlich einen sehr
großen Vorteil. Aber das Wissen, welches man am Berufskolleg erwirbt, kann man auch
in nahezu allen anderen Bereichen einsetzen. Ein Arzt sollte sich beispielsweise auch
mit Grundzügen der Betriebswirtschaft auskennen. Man ist nicht festgenagelt, im
Bereich Wirtschaft zu bleiben.
Ein ehemaliger Klassenkamerad befindet sich gerade in einer Ausbildung zum
Raumausstatter, was zeigt, dass einem alle Wege offen stehen.
6. Frage: Was raten Sie Schülerinnen und Schülern in der Klasse 9 bzw.10, die zurzeit
überlegen, an welcher Schule sie ihr Abitur machen wollen?
Schülerinnen und Schüler sollten sich viele Informationen besorgen.
Die besten Insidertipps gibt es sicherlich von jungen Leuten, die sich gerade auf der
Schule befinden. Ich kann nur empfehlen, alle Informationsangebote der Schulen
wahrzunehmen und letztendlich spielt das Bauchgefühl auch eine gewisse Rolle.
4. Oktober 2016 | Schülerkarrieren
Abitur am Wirtschaftsgymnasium
“Entscheidung nie bereut”
Freitag Beratungstag
Warendorf Stefanie Spitthöver aus Enniger hat vor 13 Jahren am Warendorfer Berufskolleg ihr
Abitur bestanden. Nach einer Ausbildung zur Bankkauffrau studierte sie an der Universität
Paderborn und schloss eine Lehrerausbildung für die Fächer Wirtschaft, Bankbetriebslehre und
Organisation/Bürokommunikation an.
Heute unterrichtet sie am Ems-Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung in Rheda-Wiedenbrück.
Im Gespräch mit unserer Zeitung blickt die junge Lehrerin zurück auf ihre Schulzeit in Warendorf
sowie auf ihren beruflichen Werdegang.
Zum einen war es sicherlich das konkrete Berufsziel sowie das Interesse an wirtschaftlichen
Fragestellungen. Zum anderen aber auch die Neugier auf “neue” Fächer wie BWR, VWL oder
Wirtschaftsgeographie, die mir bis zu diesem Zeitpunkt als Schülerin völlig unbekannt waren.
Frage: Haben Sie Ihre Entscheidung jemals bereut?
Nein, auf keinen Fall. Das Abitur an einem Wirtschaftsgymnasium eröffnete mir die Möglichkeit
mich für den Ausbildungsmarkt zu spezialisieren, ohne dass sich für mich die Chancen auf einen
klassischen Studiengang reduzierten.
Frage: Wie reagieren Bekannte, Freunde und Verwandte darauf, wenn sie erfahren, dass
Sie Ihr Abitur an einem Berufskolleg „gebaut“ haben?
Vielfach positiv überrascht und neugierig. Die Möglichkeit, das Abitur an einem Berufskolleg zu
erwerben, ist in den letzten Jahren zwar bekannter geworden, was sich dahinter allerdings konkret
verbirgt, ist noch oft erklärungsbedürfitg.
Frage: Ist das Abitur am Wirtschaftsgymnasium nicht eher nur etwas für jemanden, der
einen Beruf oder ein Studium im Bereich Wirtschaft anstrebt?
Nicht unbedingt. Das Interesse an wirtschaftlichen Fragestellungen und der Wunsch später in
diesem Bereich zu arbeiten, ist sicherlich von Vorteil. Jedoch darf man sich diese Schulform nicht
starr oder einseitig vorstellen, schließlich erwirbt man ein vollwertiges Abitur.
Auch wer später in völlig anderen Berufsfeldern arbeiten möchte, profitiert von den einmal
erworbenen Kenntnissen über wirtschaftliche Zusammenhänge. Ferner haben auch Berufe, die auf
dem ersten Blick nicht mit wirtschaftlichen Fragestellungen in Verbindung stehen, immer öfter
betriebswirtschaftliche Anteile.
Frage: Was raten Sie Schülerinnen und Schülern in der Klasse 10, die zurzeit überlegen,
an welcher Schule sie ihr Abitur machen wollen?
Sie sollten mit Freunden und Bekannten sprechen, die selbst an einem traditionellenGymnasium
oder einem Wirtschaftgymnasium gewesen sind. Vielleicht können diese Personen beratend helfen.
Ferner sollten auch die Möglickkeiten genutzt werden, die von den Schulen selbst angeboten
werden, wie den Beratungstag, Informationen im Internet, Stände auf Ausbildungsmessen,
Beratungsangebote usw. Auf diese Weise kann jede Schülerin und jeder Schüler individuelle Fragen
klären und sich persönlich informieren.