Tierzuchtstation als Unterrichtsort

Tierzuchtstation als Unterrichtsort

Kürzlich verbrachten die landwirtschaftlichen Auszubildenden der Mittelstufen des Paul-Spiegel-Berufskollegs in Warendorf einen besonderen Unterrichtstag an einem außerschulischen Ort: Sie waren Gast in der Genossenschaft zur Förderung der Schweinehaltung (GFS) in Ascheberg.

Die Schweinezuchtexpertin Lena Brockmeyer präsentierte den Auszubildenden, die ihre Lehre auf Betrieben im Kreis Warendorf und Kreis Gütersloh absolvieren, die Einrichtung in Ascheberg. Die im Jahre 1970 gegründete Genossenschaft stellt ihren zahlreichen Mitgliedern qualitativ hochwertiges und umfangreich geprüftes Ebersperma für die Besamung ihrer Sauen zur Verfügung. Zu diesem Zweck werden an verschiedenen Besamungsstationen über die Bundesrepublik verteilt 2171 Eber gehalten. Da die Kastration der männlichen Ferkel sich sehr stark in der Diskussion befindet, werden hier nun auch Eber angeboten, die den späteren unappetitlichen Ebergeruch im Fleisch weniger stark vererben. Nach der Vorführung einiger markanter Eber wurde die Besuchergruppe von Gerd Vahrenhorst über die tierschutzgerechte Nottötung informiert.

Die von den beiden Fachlehrerinnen Katharina Halewat und Karla Thielen durchgeführte Veranstaltung soll die Schülergruppe noch effektiver auf die in Kürze stattfindende schriftliche und betriebliche Zwischenprüfung vorbereiten.

Der praxisorientierte Unterricht wird immer bedeutender, da der Anteil der landwirtschaftlichen Auszubildenden, die nicht von einem Bauernhof stammen, in unserer Region immer höher wird. Die zukünftigen Landwirte spezialisieren sich häufig schon in der Ausbildung auf den Betriebszweig Schweine- oder Rindviehhaltung. Die Nachfrage nach hoch qualifiziertem Berufsnachwuchs ist als ausgezeichnet zu bewerten, wie die Pädagoginnen zu berichten wissen.

Zukünftige Landwirte auf Fach-Exkursion

Zukünftige Landwirte auf Fach-Exkursion

Rund um den erfolgreichen Hengst Paradox posiert die Landwirteklasse des Paul-Spiegel-Berufskollegs mit ihrer Klassenlehrerin Katharina Halewat (vorne rechts)

Kürzlich unternahmen die angehenden Landwirte des ersten Ausbildungsjahres am Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf einen Besuch des Warendorfer Landgestütes. Die Aufgabe dieser Einrichtung ist seit seiner Gründung im Jahre 1826 unverändert geblieben. Sie besteht darin, den Züchtern qualitätsvolle und genetisch interessante Hengste gegen ein angemessenes Deckgeld zur Verfügung zu stellen

Ein großer Einschnitt in der Arbeit des Landgestütes bestand darin, nach dem 2. Weltkrieg den Wechsel vom Arbeitspferd in der Landwirtschaft zum Freizeit- und Sportpferd zu begleiten. Herausragendes Beispiel dazu ist der Vererber Paradox.

Beim Rundgang durch die Stallungen erhielten die Junglandwirte sehr ausführliche Informationen über Zucht und Haltung der wertvollen Tiere, die man alljährlich auf verschiedenen Veranstaltungen wie Hengstparaden und Symphonie der Hengste bewundern kann.

Wirtschaftsgeographiekurs besucht Weltkulturerbe Zeche Zollverein in Essen

Wirtschaftsgeographiekurs besucht Weltkulturerbe Zeche Zollverein in Essen

Schülerinnen und Schüler des Wirtschaftsgeographiekurses

Bei einer Führung zum Thema „Kohle und Kumpel“ erhielten die Schülerinnen und Schüler des Wirtschaftsgeographiekurses der Jahrgangsstufe 13 des Beruflichen Gymnasiums Wirtschaft und Verwaltung am Paul-Spiegel-Berufskolleg Einblicke in die authentisch erhaltenen Übertageanlagen von Zollverein Schacht XII. Der Weg führte von der Schachthalle, in der früher die Kohle ankam, durch die Sieberei bis zur Kohlewäscherei, wo die Kohle aufbereitet und verladen wurde. Gelernt wurde so etwas über die Produktionsabläufe der einst größten und leistungsstärksten Steinkohlezeche der Welt. In einer Fotoausstellung waren spannende Details über die Arbeits- und Lebensbedingungen der Zollverein-Bergleute zu erfahren. Beindruckt und auch berührt zeigten sich die Schülerinnen und Schüler vom Schicksal der Grubenpferde, die teilweise ihr komplettes Leben in der Dunkelheit unter Tage verbringen mussten, und somit einen großen Beitrag zum Aufstieg des Ruhrgebietes und Deutschlands zu einem der führenden Industrieländer leisteten.

Demokratieschulung für Flüchtlinge

Demokratieschulung für Flüchtlinge

Vivien Münstermann (links), FSJlerin Pia Thomaszick (Mitte) und Politiklehrer Roland Niehues (2. v. rechts) mit den Schülerinnen und Schülern der Internationalen Förderklasse in der Eingangshalle des Landtages Düsseldorf.

Der Dezember hielt für die Schülerinnen und Schüler der Internationalen Förderklasse des Paul-Spiegel-Berufskollegs einen besonderen Ausflug bereit: Auf Einladung des Landtagspräsidenten André Kuper besuchten die neu zugewanderten Jugendlichen den nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf. Begleitet wurde die Gruppe dabei von ihrem Politiklehrer Roland Niehues, von Vivien Münstermann vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Warendorf und von der FSJlerin des Berufskollegs Pia Thomaszick.

Nach einer Begrüßung bei Kaffee und Kuchen informierten sich die Schülerinnen und Schüler über die Arbeit des Parlaments in einer Demokratie, besuchten die Tribüne des Plenarsaals und unterhielten sich eine Stunde lang mit der Vizepräsidentin des Landtages, der Abgeordneten Angela Freimuth, über das politische System und aktuelle Fragestellungen.

Die kostenlose 3-stündige „Demokratieschulung – Besuchsprogramm für Flüchtlinge“ ist aus der Idee entstanden, dass zur erfolgreichen Bewältigung der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe „Integration“ auch die Information der zugewanderten Menschen über unsere Werte und unser politisches System gehört. Entsprechend auch das Fazit der Gruppe: „Es war ein sehr interessanter Tag. Wir haben viel über den Landtag und die Demokratie gelernt und alle unsere Fragen wurden beantwortet.“

„Hartelijk welkom!“

„Hartelijk welkom!“

„Hartelijk welkom!“ So freundlich wurden die beiden Oberstufen der Fachschule des Sozialwesens des Paul-Spiegel-Berufskollegs im Ausbildungszentrum ROC van Twente in Hengelo begrüßt, nachdem im Sommer die niederländischen Schülerinnen in Warendorf zu Gast waren. Die Verantwortlichen in der Partnerschule hatten für die angehenden deutschen Erzieherinnen und Erzieher ein interessantes Programm zusammengestellt: Es reichte von Kooperationsspielen über eine kleine Musik-Einheit bis zu vertieften Einblicken in das niederländische System des „kinderopvang“. Sehr beeindruckend fanden die deutschen Studierenden die modernen Räumlichkeiten des niederländischen Ausbildungszentrums, denn der Schulstandort ist in einer ehemaligen Gießerei untergebracht, die 2012 zu einem futuristischen Schulgebäude umgebaut wurde. Am Ende des Tages nahmen die deutschen Besucher vielfältige Anregungen von diesem länderübergreifenden Kontakt mit nach Warendorf.

„Das darf nicht vergessen werden!“

„Das darf nicht vergessen werden!“

Die Schülerinnen und Schüler bereiten sich auf die Ausgrabungen am Schießstand vor.

So die einhellige Meinung der Schülerinnen und Schüler der Klassen BW11A / B der Berufs­fachschule Wirtschaft und Verwaltung, die im Rahmen des bildungsgangsobligatorischen Anti-Rassismus-Projektes die Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg besucht haben.

In der Zeit des Nationalsozialismus wollte Heinrich Himmler aus der Wewelsburg bei Pader­born eine Art spirituelles Weltzentrum der Nazis und eine Kaderschmiede für junge SS-Leute machen. Für die dazu notwendigen Umbauten wurde das KZ Niederhagen errichtet, in dem von den knapp 4000 Insassen fast 1300 getötet wurden. Entweder durch die unmenschlichen Haft­bedingungen, die Arbeit oder durch Hinrichtungen.

In der Gedenkstätte können sich Schüler und Schülerinnen über die Verbrechen der National­sozialisten, über Manipulationsmechanismen faschistischer Systeme, aber auch über den Rechtsextremismus der Gegenwart informieren.

Dementsprechend war es den Schülerinnen und Schülern im Anschluss an diese Studienfahrt ein Anliegen, auf dem Neuen Jüdischen Friedhof in Warendorf die Gedenkfeier an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 mitzugestalten und an die Opfer dieser Nacht zu erinnern.

Im Beisein der stellvertretenden Bürgermeisterin Doris Kaiser und des Leiters des Kultur-Büros Horst Breuer berichteten Vertreter beider Klassen von ihren Erfahrungen in der Gedenkstätte und fanden auch auf die Frage, was junge Menschen der heutigen Generation mit diesem dun­kelsten Kapitel der deutschen Geschichte zu tun haben, klare Antworten:

„Es geht um das Erinnern!

Es geht um das Nicht-Vergessen!

Denn nur, wenn wir sowohl die Opfer, als auch die Täter nicht vergessen, können wir uns da­gegen wehren, dass so etwas noch einmal geschieht.

Genau das ist unsere Verantwortung.“

Die Wewelsburg bei Paderborn

Die Schülerinnen und Schüler bei den Ausgrabungen am Schießstand

Die Schülerinnen und Schüler der BW-Klassen auf dem Gelände der Wewelsburg bei Pader­born.


Die stellvertretende Bürgermeisterin Doris Kaiser und der Leiter des Kultur-Büros Horst Breuer gedenken den Opfern der Reichspogromnacht.

Die Schülerinnen und Schüler der BW-Klassen bei der Gedenkfeier auf dem Neuen Jüdischen Friedhof in Warendorf.