Die Rolle der Bundesagentur für Arbeit als Arbeitgeber: Praktikum, Ausbildung und Studium

Die Rolle der Bundesagentur für Arbeit als Arbeitgeber: Praktikum, Ausbildung und Studium

Als Koordinatorin für Berufliche Orientierung am Paul-Spiegel-Berufskolleg hieß Gisela Mersmann (ganz li.) Phil Koldehoff, Nicole Schaffland und Rebekka Mecking von der Bundesagentur für Arbeit Ahlen-Münster zur Informationsveranstaltung willkommen

Den Schülerinnen und Schülern des Wirtschaftsgymnasiums sowie der Höheren Berufsfachschule für Wirtschaft und Verwaltung am Paul-Spiegel-Berufskolleg ist die Bundesagentur für Arbeit Ahlen-Münster vor allem durch die berufsorientierenden Angebote der Berufsberatung in der Schule bekannt.

Im Rahmen einer Informationsveranstaltung erfuhren sie jetzt mehr über die Bundesagentur für Arbeit als Arbeitgeber. Zunächst stand das Thema „Sozialversicherung“, die Menschen bundesweit absichert, auf der Agenda. Ein Video erklärte das Sozialstaatsprinzip und die Zweige der gesetzlichen Sozialversicherung. Darüber hinaus wurden Anspruch, Höhe und Dauer von Arbeitslosengeld erläutert.

Der Schwerpunkt lag im zweiten Teil der Veranstaltung auf der Bundesagentur als Arbeitgeber mit den Möglichkeiten des Praktikums, der Ausbildung und des Studiums. Das Schülerbetriebspraktikum sowie Praktika mit einer Dauer von bis zu 12 Monaten können in der örtlichen Agentur für Arbeit absolviert werden.

Nicole Schaffland stellte dar, dass die Ausbildung zum/zur „Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen“ zukunftssicher, interessant und abwechslungsreich sei. Neben den Verdienstmöglichkeiten wies sie auch auf die flexiblen Arbeitszeiten hin. Mit Bezug auf ihre eigene Vita betonte die Referentin, die ihre Karriere mit einer Ausbildung in der Bundesbehörde begann und aktuell eine Führungsposition als Teamleiterin innehat, dass es in der Bundesagentur für Arbeit flexible Aufstiegschancen und bundesweite Einsatzorte gebe, was die Tätigkeit im öffentlichen Dienst dieser Bundesbehörde attraktiv mache.

Phil Koldehoff informierte über den Studiengang „Arbeitsmarktmanagement und Beratung für Bildung, Beruf und Beschäftigung“, den er mit dem Abschluss Bachelor of Arts an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit in Mannheim absolvierte. Das duale Studium sei in 9 Trimester unterteilt, von denen 5 auf das Studium und 4 auf Praktika entfielen. Das Studium sei abwechslungsreich und böte verschiedene Sonderleistungen, wie die Übernahme von Unterkunfts- und Verpflegungskosten am Studienort.

Über die formalen Voraussetzungen für die Zulassung an der Hochschule informierte Rebecca Mecking. Wer Interesse an der Beratung zu Arbeitsmarktthemen, der Unterstützung von Menschen bei komplexen Fragestellungen des Arbeitsmarktes sowie Teamarbeit und einem akademischen Studium habe, das Praxis und Theorie vereine, für den sei dieses Studium genau richtig. Ihre eigene Vita zeigt, dass auch ein Masterabschluss im Nachhinein möglich ist.

Dass die Bundesagentur für Arbeit ein attraktiver Arbeitgeber sei, da sie Karrieremöglichkeiten im Rahmen einer ausgewogenen Work-Life-Balance bietet und die Arbeit mit Menschen im Mittelpunkt steht, darin waren sich die Expertinnen und der Experte einig. Fragen rund um die Bewerbung rundeten die informative Veranstaltung ab.

Abschlusszeugnisse und Soja-Toasting

Abschlusszeugnisse und Soja-Toasting

Miteinander und voneinander gelernt: Die Oberstufenklasse der Landwirte und ihre Fachlehrkäfte Johannes Jüngst (ganz li.) und Hanna Feldmann (ganz re.)

Die Schülerinnen und Schüler der landwirtschaftlichen Oberstufe des Paul-Spiegel-Berufskollegs Warendorf haben ihre Berufsschulzeit nun offiziell hinter sich gelassen. Einige wenige werden in den nächsten zwei Wochen noch ihre praktische Berufsabschlussprüfung absolvieren. Alle anderen haben ihre Prüfung bereits bestanden und haben jetzt nicht nur ihren Berufsschul- sondern auch ihren Berufsabschluss in der Tasche und können sich von nun an „Landwirt/in“ nennen.

Den letzten Schultag hat die Oberstufe mit ihren Fachlehrkräften auf einer Exkursion zum Thema „Sojaanbau in Deutschland“ verbracht.  Deutschland verbraucht im Jahr rund 6 Millionen Tonnen Soja für Futter- und Ernährungszwecke, dabei kommen nur 2% aus dem heimischen Anbau. Der Großteil wird aus den USA und Südamerika (Brasilien, Argentinien) importiert. Dirk Steltig und die Raiffeisen eG Warendorf haben es sich zum Ziel gesetzt, den Sojaanbau und die damit verbundene Wertschöpfungskette in Deutschland zu etablieren und zu fördern. Sie sind ständig auf der Suche nach Landwirten und Landwirtinnen, die den Sojaanbau auf den eigenen Flächen ausprobieren wollen, natürlich mit entsprechender Unterstützung und Beratung durch Dirk Steltig.

Die Oberstufe hat an ihrem letzten Schultag den Sojatoaster in Freckenhorst (die Hitzebehandlung macht die Bohne erst genießbar), eine Anbaufläche in Hoetmar und die Raiffeisen-Zweigstelle in Enniger besichtigt. Dirk Steltig und die Raiffeisen eG Warendorf ermöglichten diesen sehr interessanten Blick über den ackerbaulichen Tellerrand – vielleicht meldet sich ja der ein oder andere ehemalige Auszubildende, um nun in anderer Funktion den heimischen Sojaanbau voranzutreiben.

Die Fachlehrkräfte Hanna Feldmann (Tierproduktion) und Johannes Jüngst (Pflanzenproduktion) bedanken sich für drei ereignis- und auf beiden Seiten lehrreiche Jahre und wünschen ihren Absolventinnen und Absolventen alles Gute für ihre berufliche und private Zukunft

Lossprechungsfeier der Steuerfachangestellten

Lossprechungsfeier der Steuerfachangestellten

Auf dem Foto: Von vorne links: Klassenlehrer André Schulte, Lea Zadrija, Margarita Boni, Nina Langkamp, Marie-Christin Wagner, Ann-Kathrin Schaub, Alina Brüggemann, Kira-Lynn Enseling; von hinten links: Mario Eggert, Marius Illig, Niclas Behrmann, Tim-Maximilian Köhler, Philipp Hanus, Dennis Lange

In einem feierlichen Rahmen erhielten die Steuerfachangestellten (Klasse STO1) des Paul-Spiegel-Berufskollegs Warendorf gemeinsam mit den Steuerfachangestellten aus Hamm und Münster vor den Sommerferien ihre Kammerzeugnisse in der Aula des Hansa-Berufskollegs Münster ausgehändigt. Der Bildungsgang Steuerfachangestellte wünscht den Absolventen und Absolventinnen auf diesem Wege alles Gute und viel Erfolg für ihren weiteren Lebensweg in einem spannenden und krisensicheren Berufsumfeld.

 

Landwirtschaftliche Oberstufe auf Prüfungskurs: Intensive Vorbereitung mit Experten

Landwirtschaftliche Oberstufe auf Prüfungskurs: Intensive Vorbereitung mit Experten

Anlässlich der praktischen Abschlussprüfung im Beruf Landwirt/in hat die Oberstufenklasse zwei landwirtschaftliche Betriebe besucht. Dort wurden zu verschiedenen Themen Experten eingeladen, Prüfungssituationen simuliert und grundsätzliche Herangehensweisen für diesen so wichtigen Tag besprochen.

Ein Teil (alle Schülerinnen und Schüler mit Schwerpunkt: Rind) der Abschlussklasse fuhr dafür auf den Milchviehbetrieb Kreickmann in Warendorf Hoetmar. Zunächst ging es in die Wintergerste: „Was hat Landwirt Kreickmann hier rund um die Themen Vorfrucht, Bodenbearbeitung, Aussaat, Düngung und Pflanzenschutz gemacht? Wie ordnen wir das ein? In welchem Zustand befindet sich die Gerste heute und mit welchem Ertrag ist wohl zu rechnen?“

Gemeinsam mit Herrn Hoppe von der Landwirtschaftskammer NRW ging es dann auf eine frisch gemähte Grünlandfläche. Dabei war festzustellen, dass die erst ein paar Tage zurückliegende Mahd den Schwierigkeitsgrad in der Bestimmung der Arten definitiv steigert – gut, dass die Nachbarfläche noch nicht geschnitten wurde. Neben der Bestimmung von Arten spielt auch hier die ganzjährige Bewirtschaftung durch den Landwirt bei einem möglichen Prüfungsgespräch die entscheidende Rolle.

Am Nachmittag haben wir uns dann mit Herrn Pröbsting von der Rinder-Union West eG im Stall getroffen. Der Fokus lag hier auf aktuellen Zucht- und Fortpflanzungsprogrammen rund um die genetische Typisierung. Das ist viel spannender als es klingt – vor allem, wenn man dabei zwischen lebenden Beispielen steht. Jeder Azubi mit Schwerpunkt „Rind“ muss dabei in der Lage sein, eine Milchkuh nach ihrem Exterieur zu beurteilen und eine mögliche Anpaarung zu planen. Weitere Themen im Bereich Rinderhaltung sind natürlich die Fütterung, Tiergesundheit, Melken, Kälberhaltung und viele mehr.

Natürlich schaffen wir es an so einem Tag nicht, sämtliche Inhalte, die während einer drei- bzw. zweijährigen Ausbildung auf den Betrieben und in der Berufsschule relevant sind, zu wiederholen. Vielmehr soll es darum gehen, den Prüflingen den Zugang zu der Prüfungssituation zu erleichtern und gemeinsam Strategien für eine mögliche Vorbereitung und Durchführung dieser Prüfung zu erarbeiten. Das hat in diesem Jahr wirklich gut funktioniert und die Angebote wurden von den Schülerinnen und Schülern gerne angenommen. Wir bedanken uns bei Herrn Kreickmann für die Bereitstellung von Hof, Flächen und betrieblichen Informationen! Vielen Dank auch an Herrn Hoppe von der Landwirtschaftskammer und Herrn Pröbsting von der RUW!

Engagiert für inklusive Bildung

Engagiert für inklusive Bildung

Christin Brockmann (ganz li.) vom Schmetterlingshof Milte freute sich mit den Kindern, den Schülerinnen und Schülern der Klasse 11B des Beruflichen Gymnasiums Gesundheit und Soziales und deren Klassenlehrerin Gisela Mersmann (ganz re.) über die kreative Aktion und die Spende.

Mit einem sozialgenial-Projekt im Rahmen des Service-Learning-Programms, das von der DZ BANK gefördert wird, entwickelten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 des Beruflichen Gymnasiums Gesundheit und Soziales am Paul-Spiegel-Berufskolleg im Unterricht die Idee, benachteiligten Kindern auf dem Schmetterlingshof in Milte durch kreative handwerkliche Projekte Unterstützung zu bieten. Der Schmetterlingshof ist ein gemeinnütziger Verein, der Kindern und ihren Familien, die Schicksalsschläge erlebt haben, durch tiergestützte Therapie hilft, ihre Sorgen und ihren Kummer für eine Zeit schöner Momente vergessen zu können.

Mit viel Engagement und Herzblut gestalteten die Schülerinnen und Schüler zusammen mit den Kindern Legenester für die Hühner, die anschließend kunstvoll mit Acrylfarbe bemalt wurden.

„Es war wunderbar zu sehen, wie begeistert die Kinder beim Schrauben und Schmirgeln dabei waren“, berichtet Swana Wittenberg, die mit einer Gruppe von Kindern die Legenester baute. Eine andere Gruppe widmete sich dem Bau eines Insektenhotels für den Schmetterlingshof. „Bambusröhrchen sowie Füllstoffe wie Holzwolle, Äste und Pflanzenstängel bieten Insekten einen geschützten Nistplatz und eine Überwinterungsmöglichkeit“, erklärte Sophie Freese den Kindern den Zweck des Projekts.

Mit Eifer und Freude engagierten sich die Kinder zusammen mit den Schülerinnen und Schülern beim kunstvollen Bemalen von Steinen, die die Hofanlage optisch verschönern sollen. Die Steine wurden auf Holzständern und am Wegesrand drapiert. Kartonfiguren mit Blüten der Blumen, die auf der Hofanlage wachsen, zu verzieren, rundeten die DIY-Projekte ab. Schließlich erhielten die Tiere auf dem Hof eine gründliche Fellpflege und viele Streicheleinheiten. Nicht nur die Minischweine, Meerschweinchen und Esel genossen diese Zuwendung, sondern auch die Kinder wurden für einige Stunden von belastenden Situationen abgelenkt und konnten Freude und Hoffnung erleben.

Um den Schmetterlingshof finanziell zu unterstützen, organisierten die Schülerinnen und Schüler der Klasse GE11B unter der Leitung ihrer Klassenlehrerin Gisela Mersmann Kuchenverkäufe in der Schule und an außerschulischen Orten sowie Nachbarschaftshilfe-Aktionen. Dabei sammelten sie die stolze Spendensumme von 1000,00 €, die sie der Therapeutin und Leiterin des Schmetterlingshofs, Christin Brockmann, überreichten. Mit dem Spendengeld übernimmt die Klasse Tierpatenschaften für Esel, Minischweine, Ziegen und weitere Tiere auf dem Schmetterlingshof.

Zukunft erkunden

Zukunft erkunden

Einblicke in die moderne Kunststofftechnologie und mehr Wissen über berufliche Möglichkeiten in der Industrie gewannen die Schülerinnen und Schüler der Unterstufenklasse HHBU2 (auf dem Foto ein Teil der Gruppe) während ihrer Betriebsbesichtigung bei Miele. Rechts außen Fachlehrer und Abteilungsleiter der Höheren Berufsfachschule Wirtschaft und Verwaltung, Dr. Jörg Eggerts.

Für Schülerinnen und Schüler der Höheren Berufsfachschule für Wirtschaft und Vewaltung des Paul-Spiegel-Berufskollegs wurde Theorie zur lebendigen Praxis, als sie das Miele Technology Center Plastics in Warendorf besuchten. Diese Betriebsbesichtigung eröffnete ihnen gute Einblicke in die Welt der modernen Kunststofftechnologie und zeigte, wie theoretisches Wissen in der realen Produktion angewendet wird.

Das Miele Technology Center Plastics, ein Werk mit einer beeindruckenden Geschichte seit seiner Gründung im Jahr 1975, ist ein zentraler Pfeiler in der Herstellung und Lieferung von Kunststoffkomponenten für die Miele-Gruppe. Als interner Lieferant versorgt es verschiedene Standorte des Unternehmens mit essentiellen Bauteilen. Bei der Besichtigung erhielten die Schülerinnen und Schüler nicht nur einen Überblick über die Produktionsprozesse, sondern auch über die zentrale Rolle, die das Werk im Gesamtbetrieb von Miele spielt.

Gleich bei der Ankunft wurden die Jugendlichen von den Mitarbeitenden des Werks herzlich empfangen. In einer anschaulichen Einführung wurde ihnen im Anschluss erläutert, wie viele der Kunststoffteile, die in Miele-Geräten weltweit verbaut sind, ihren Ursprung in Warendorf haben. Besonders eindrucksvoll war die Vielfalt der Produkte: von Einspülkammern und Waschmaschinentüren über Trocknersiebe bis hin zu hochglänzenden Oberflächen für Staubsauger – alles „Made in Warendorf“.

Ein Highlight der Besichtigung war das Technikum, ein im Jahr 2020 eingeweihtes, hochmodernes Gebäude mit einer Fläche von 750 Quadratmetern. Ausgestattet mit den neuesten Spritzgießmaschinen und Versuchsflächen für die Qualitätskontrolle, stellt es das Herzstück der Forschung und Entwicklung am Standort dar. Hier werden zukunftsweisende Technologien entwickelt und getestet, darunter auch die Nutzung recycelter Kunststoffe, die zur Fertigung nachhaltiger Produkte beitragen. „Es ist faszinierend zu sehen, wie innovative Ansätze direkt hier vor Ort erprobt werden“, sagte eine Schülerin beeindruckt. In dieser Umgebung konnten die Schülerinnen und Schüler hautnah erleben, wie technologische Fortschritte und Umweltschutz Hand in Hand gehen.

Während der Tour durch die Produktionshallen hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, die praktischen Anwendungen der Technologien zu beobachten, die sie im Unterricht theoretisch gelernt hatten. Ein besonderes Highlight waren die autonom fahrenden Transportroboter, die mühelos fertige Teile zu den Versandbereichen transportierten. Diese modernen Helfer zeigten den Jugendlichen, wie Automatisierung die Effizienz in der Produktion steigert. Neben den technischen Aspekten bot der Besuch wertvolle Einblicke in die Bedeutung von Nachhaltigkeit in der modernen Produktion. Die Möglichkeit, innovative Ansätze zur Nutzung von recycelten Materialien direkt in der Praxis zu sehen, öffnete ihnen neue Perspektiven auf die Herausforderungen und Chancen der Industrie.

Die Exkursion endete mit einer Diskussion über mögliche Karrierewege in der Industrie. Vom Fachinformatiker bis zum Industriekaufmann – die Schülerinnen und Schüler erfuhren, welche beruflichen Möglichkeiten sie nach ihrem Abschluss erwarten könnten. „Der Besuch hat mir gezeigt, wie vielfältig die Berufsfelder in der Industrie sind“, sagte eine Schülerin begeistert. „Es gibt so viele Wege, wie man hier kreativ und nachhaltig arbeiten kann.“

Der Besuch im Miele Technology Center Plastics war für die Schülerinnen und Schüler nicht nur eine lehrreiche Exkursion, sondern auch eine inspirierende Erfahrung. Sie gingen mit wertvollen Erkenntnissen über die Kunststofftechnologie und einer klaren Vorstellung von den beruflichen Möglichkeiten, die ihnen in der Zukunft offenstehen, nach Hause.