Appell gegen Diskriminierung und Ausgrenzung

Appell gegen Diskriminierung und Ausgrenzung

Fachlehrerin Alide Büter, Sarah Könning (Leiterin der AIDS-Hilfe Ahlen mit Zuständigkeit für den Kreis Warendorf) und Autor Matthias Gerschwitz

Zum wiederholten Mal war Matthias Gerschwitz, Autor des Buches „Endlich mal was Positives“, auf Lesereise im Kreis Warendorf und erneut Gast am Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf.

Nach der Begrüßung durch Sandra Könning, Leiterin der Aids-Hilfe Ahlen mit Zuständigkeit für den Kreis Warendorf, standen persönliche Erfahrungsberichte im Umgang mit der bei ihm 1994 diagnostizierten HIV-Erkrankung im Vordergrund der Lesung.

Im Rahmen der schulischen Präventionsarbeit zum Thema „HIV und AIDS“ richtet sich der HIV-positiv diagnostizierte Autor mit einem eindringlichen Appell gegen Diskriminierung und Ausgrenzung und für Respekt und Menschlichkeit an die interessierten Schülerinnen und Schüler der Unterstufen-Klassen der Fachoberschule Fachrichtung Gesundheit und Soziales, die sich im Fachunterricht Gesundheitswesen unter der Leitung der Fachlehrerin Alide Büter intensiv auf den Informationstag vorbereitet haben.

„Auch heute noch ist die chronische Krankheit nicht heilbar“, betont der 60-jährige Gerschwitz, der in Berlin lebt und sich seit vielen Jahren einer antiviralen Therapie gegen das HI-Virus unterzieht. Werde die Krankheit nicht behandelt, habe sie eine Schädigung des Immunsystems zur Folge, hebt der Betroffene hervor.

Bezug nehmend auf den Titel seines Buches geht Gerschwitz mit einer positiven Lebenseinstellung mit seiner Infektion um. Er habe gelernt „mit dem HI-Virus zu leben“ und gehe „offensiv und optimistisch“ mit der Erkrankung um. Das sei nicht immer so gewesen, macht Gerschwitz deutlich, da man „früher nicht darüber sprach“. Unwissenheit löse Ängste aus und daher sei ein transparenter Umgang mit der Infektion und deren Folgen zentraler Bestandteil seiner Aufklärungsarbeit. Ziel der Lesereise sei es, „Vorurteile abzubauen“, unterstreicht Gerschwitz sein Anliegen.

Auf Nachfrage der Schülerinnen und Schüler, wie viele Menschen in Deutschland mit dem HI-Virus infiziert seien, entgegnete Gerschwitz, dass etwa 90.000 Menschen von der Infektion betroffen seien. Auch wenn HIV unheilbar sei, bedeute es nicht, dass man an deren Folgen sterben müsse, da sie gut behandelbar sei.

„Viele Fragen konnten im Rahmen der Lesung beantwortet und Unsicherheiten ausgeräumt werden“, resümiert die Fachlehrerin Alide Büter die interessante Veranstaltung und hofft, dass Matthias Gerschwitz auch im kommenden Jahr mit seinen lebendigen und informativen Beiträgen den Informationstag zum Thema „HIV und Aids“ bereichern wird.

Neuanschaffungen für den Pflegeraum

Neuanschaffungen für den Pflegeraum

Praktische Übungen mit der neuen Pflegepuppe

Die Berufsfachschule Sozialwesen – staatlich geprüfte Sozialassistentin/geprüfter Sozialassistent – hat zwei größere Neuanschaffungen erhalten, die im fachpraktischen Unterricht sehr gut eingesetzt werden können und eine praxisnahe Ausbildung ermöglichen. Der Bildungsgang konnte eine neue Pflegepuppe anschaffen, an der die Schülerinnen und Schüler beispielsweise eine Dekubitus-Versorgung oder das Legen eines Blasenkatheters praktisch üben können.

Durch die Anschaffung der Puppe können drei Schülergruppen im Praxisunterricht parallel an den Pflegebetten arbeiten. Der Unterricht kann nun an drei Pflegepuppen wesentlich effizienter und intensiver erfolgen. Die unmittelbare Nähe zur realen Praxis hilft bei der Vorbereitung auf das Pflegepraktikum.

Für die Planung des Arbeitsprozesses ist eine genaue Vor- und Nachbereitung der Arbeitsmaterialien notwendig. Diese Planungen werden den Schülerinnen und Schülern jetzt erleichtert, da der Bildungsgang einen Pflegewagen angeschafft hat. Auf dem Wagen können nun vor dem Beginn der Pflege die benötigten Materialien vorbereitet und bereitgelegt werden. So können die Schülerinnen und Schüler ihre Pflegehandlungen noch effizienter und realistischer planen und durchführen.


Die Schülerinnen der BFSO freuen sich über die neue Pflegepuppe.

Der neue Stationswagen

 

„Mögen euch die Türen der Räume, die ihr betreten wollt, offenstehen!“

„Mögen euch die Türen der Räume, die ihr betreten wollt, offenstehen!“

Das Organisationsteam der Berufsorientierungswoche zusammen mit den Experten, die den Schüler*inne Einblicke in ihren Beruf gaben: v.l.n.r: Kristin Antemann, Sylvia Sahl-Beck (Abteilungsleiterin Berufliches Gymnasium), Gisela Mersmann, Christopher Luig, Thomas Wetterkamp, Ramona Reckmann, Dr. Merle Skawran, Stephanie Schnucklake, Fabian Funke, Melanie Vauth, Isabell Kleine Hörstkamp

Ihr Bildungsgang am Paul-Spiegel-Berufskolleg trägt einen langen Namen: Berufliches Gymnasium für Gesundheit und Soziales mit dem fachlichen Schwerpunkt Pädagogik.  Schüler*innen, die diesen Bildungsgang besuchen, wollen dort nicht nur das Abitur ablegen, sondern auch schon während der Schulzeit erste berufliche Einblicke gewinnen. Welche Arbeitsplätze kommen für mich infrage, wenn ich mich für Gesundheit, Soziales und Pädagogik interessiere? Dieser Frage wurde jüngst im Rahmen einer Berufsorientierungswoche nachgegangen, die die Schüler*innen der Jahrgangsstufe 12 nicht nur an verschiedene Arbeitsplätze in den genannten Bereichen führte, sondern sie auch mit Praktikern aus den verschiedenen Berufsfeldern zusammenbrachte und ihnen überdies ermöglichte, sich über ihre eigenen Stärken, Fähigkeiten und Interessen klar zu werden. Auf dem Programm standen Besuche im Josephs-Hospital, im Kreishaus, in den Freckenhorster Werkstätten, auf dem Hof Lohmann, in der Bibliothek der Uni Münster sowie der Katholischen Fachhochschule Münster. Im LWL-Museum für Kunst und Kultur nahmen die Schülerinnen und Schüler am Livespeaker-Programm, einem Kommunikationstraining, teil. Verschiedene Workshops ermöglichten es den Schülerinnen und Schülern, sich über Wege nach dem Abitur zu informieren und ihren eigenen Weg zum Traumberuf zu strukturieren. Außerdem gab es am sogenannten Experten-Tag die Möglichkeit, sich über Ausbildungswege, aber auch über Vor- und Nachteile verschiedener Berufe mit erfahrenen Experten auszutauschen.

Stephanie Schnucklake, Pastoralreferentin der Gemeinde St. Laurentius in Warendorf berichtet von ihrem breiten Aufgabenspektrum seelsorgerischer Arbeit. „Mein Beruf erfordert Mobilität und Flexibilität“, erläutert Schnucklake auf die Frage nach den Herausforderungen ihres Berufes.

Melanie Vauth, Logopädin (dbl) und systemische Beraterin und Familientherapeutin (dgsf) der Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie der Uniklinik Münster erklärt den Schüler*innen den Unterschied zwischen der klinischen und der ambulanten Logopädie, und erläutert die Diagnostik und Therapie bei Sprach-, Sprech-, Schluck- und Hörstörungen im Kindes- und Erwachsenenalter mit Berichten aus dem klinischen Arbeitsalltag in der Phoniatrie. Ihren informativen und anschaulichen Vortrag schließt die klinische Logopädin mit den Worten: „Mögen euch die Räume, die ihr betreten wollt, offenstehen.“

Thomas Wetterkamp, Sozialpädagoge und Leitung des Hauses der Generationen (HdG) in Everswinkel gibt Auskunft über die Herausforderungen seines Arbeitsalltags, der, so Wetterkamp „größtenteils von Verwaltungsarbeit“ bestimmt sei, aber auch weitere interessante Aufgaben beinhaltet. Zentrales Anliegen des ausgebildeten Sozialpädagogen sei die geriatrische Arbeit.

Die Fragen nach den Zulassungsvoraussetzungen, der Dauer sowie den Inhalten eines Studiums für Humanmedizin konnte Dr. med. Merle Skawran, Fachärztin für Chirurgie und Unfallchirurgie in der Chirurgischen Gemeinschaftspraxis in Warendorf den Schüler*innen auf Nachfrage fachkundig beantworten. Dr. Skawran klärte über die unterschiedlichen medizinischen Fachgebiete sowie den Ablauf und die Dauer der Facharztausbildung auf. Überrascht waren die Schüler*innen zu hören, wie die Medizinerin ihren Berufsalltag als Mutter von vier Kindern mit den beruflichen Anforderungen als angestellte Ärztin in einer Facharztpraxis souverän in Einklang bringen kann.

„Wenn Kinder und Jugendliche durch Krankheit oder Tod im nahen Umfeld in eine Ausnahmesituation geraten, benötigt es eine sichere Begleitung, Unterstützung und Empathievermögen“, betont der Kinder- und Jugendtrauerbegleiter Christopher Luig, Leitung des Trauerzentrums Sternenland e.V. in Telgte.

„Was ist der Unterschied zwischen Ergotherapie und Physiotherapie?“, „Was versteht man unter tiergestützter Pädagogik?“. Diese und andere Fragen beantwortete Ramona Reckmann, Ergotherapeutin und stellvertretene Leitung im Ergotherapiezentrum Hüffer in Warendorf durch einen bildgestützten und lebendigen Vortrag. Die schulische Ausbildung sei interessant und abwechslungsreich und ermögliche im Anschluss den Einsatz in Krankenhäusern, Kliniken sowie auch in sozialen Einrichtungen oder ergotherapeutischen Fachpraxen.

Über die vielfältigen Aufgaben einer Erzieherin berichtet Nadine Ritz, Erzieherin und Heilpädagogin im Familienzentrums KITA Kunterbunt in Warendorf. Die ehemalige Schülerin des Paul-Spiegel-Berufskollegs informiert über die Ausbildung zur Erzieherin und gab Auskunft über Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten ihres Berufes. Sie selbst habe sich zur Heilpädagogin weitergebildet und habe mittlerweile die stellv. Leitung der KITA übernommen.

Nach einer sehr informativen, eindrucksvollen und abwechslungsreichen Infowoche haben viele der Schüler*innen  jetzt ein Ziel vor Augen, wofür sich das Lernen lohnt.

Spendenübergabe an Wärmestube

Spendenübergabe an Wärmestube

Die Fachlehrerinnen Anna Springer und Beate Reiter mit den Schülerinnen und Schülern Bianca Doiu, Lara Rost, Kristina Wolf, Ari Musa, Anamaria Yoleska, Najamn Zaheri, Rahmat Rezaie, Farina Heinrichs, Julia Mester und der Leiterin der Wärmestube, Monika Dufton (v.l.n.r.).

Eine Spende über 100 € übergaben die Schülerinnen und Schüler der Klasse BEU (1jährige Berufsfachschule für Ernährungs- und Versorgungsmanagement des Paul-Spiegel-Berufskollegs Warendorf) der Leiterin des Treffpunkts Wärmestube in Warendorf, Monika Dufton. Das Geld wurde in den vergangenen Wochen und Monaten im Rahmen des Projekts „Schüler-Bistro“ von den Schülerinnen und Schülern selbst erwirtschaftet.

Die Klasse der 1-jährigen Berufsfachschule für Ernährungs- und Versorgungsmanagement (Typ 1) betreibt einmal wöchentlich ein Schüler-Bistro am Nebenstandort des Berufskollegs in der Düsternstraße und stellt in der Schulküche verschiedene Snacks unter der Leitung der Fachlehrerinnen Beate Reiter und Anna Springer selbst her. Diese werden dann in der Pause an Schülerinnen und Schüler anderer Klassen und deren Lehrkräfte zu günstigen Preisen angeboten: Thunfisch-Gemüse-Wraps, vegetarische Pizza, Dinkel-Waffeln, Quark-Obst-Becher und vieles mehr.

Eine Schülerin der Klasse BEU absolviert aktuell ihr Tagespraktikum im Treffpunkt Wärmestube und so wurde in Absprache mit den Klassenlehrerinnen entschieden, einen Teil des Gewinns an Bedürftige zu spenden. Ein weiterer Teil des Gewinns soll verwendet werden, um eine Betriebsbesichtigung der Vollwert-Bäckerei Cibaria in Münster zu realisieren.

Monika Dufton nahm das Geld gern entgegen und führte die Klasse durch die Räumlichkeiten. Sie berichtete über die tägliche Arbeit der überwiegend ehrenamtlichen Mitarbeiter und stellte die Bedeutung dieses Engagements für die betreffenden Besucher der Einrichtung heraus. Sie betonte, dass der Treffpunkt Wärmestube, der sich überwiegend über Spendengelder finanziere, für jede/n Bedürftige/n offenstehe. Die Schülerinnen und Schüler waren sehr interessiert, stellten viele Fragen und waren sich im Anschluss einig, mit ihrer Spende

„Vorlesen macht kreativ“

„Vorlesen macht kreativ“

Vorlese- und Bastelaktion der Schülerinnen und Schüler der Fachoberschule Gesundheit und Soziales in der Spielstube Warendorf

Schülerinnen und Schüler der Fachoberschule Gesundheit und Soziales des Paul-Spiegel-Berufskollegs haben im Rahmen des Differenzierungskurses „Kreatives Lesen und Schreiben“ eine Vorlese- und Bastelaktion für die Kinder der Spielstube vorbereitet. Nach einer längeren Planungsphase öffneten sich dann die Türen des Erzähltheaters und die kleinen Zuschauer der Sonnengruppe schauten gebannt auf das erste Bild des selbst illustrierten Erzähltheaters. Nun konnte die selbstgeschriebene Geschichte von der kleinen Motte und dem schönen Schmetterling beginnen. Die Kinder hörten der Geschichte gespannt zu, erlebten die Abenteuer der Motte auf der Suche nach dem Schmetterling und wie im Theater üblich, gab es zum Ende der Geschichte einen kräftigen Applaus. Da Kinder basteln lieben, lag es nahe, die Lust am Kreativen mit der Geschichte zu verknüpfen. So wurde anschließend nach Herzenslust geschnitten, gemalt und geklebt und verziert. Das Ergebnis – wunderschöne bunte Schmetterlinge, strahlende Kinderaugen und die Vorfreude auf die nächste Vorlesestunde in der Spielstube.

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Angehende Erzieherinnen und Erzieher erforschen die Welt der Klänge mit der „Mobilen Musikwerkstatt“

Angehende Erzieherinnen und Erzieher erforschen die Welt der Klänge mit der „Mobilen Musikwerkstatt“

Dieter Wetzel und Ilmara Miranda-Müller (vordere Reihe links)  von der „Mobilen Musikwerkstatt Münsterland“ mit Lehrkräften und den Studierenden der Unterstufenklassen der Fachschule für Sozialwesen.

Die „Mobile Musikwerkstatt“ rollte auf ihrem Weg durchs Land nun auch am Paul-Spiegel-Berufskolleg vorbei. Lange hatten sich die 52 Studierenden der Unterstufenklassen der Fachschule für Sozialwesen auf diesen Projekttag gefreut, um ihre Kompetenzen zu erweitern und Anregungen für die musikalische Arbeit mit Kindern zu erhalten.

Musik nimmt in vielen Kitas nur noch einen geringen Stellenwert im Alltag ein. Daher hat die Bertelsmann Stiftung ein Projekt mit dem Titel „MIKA – Musik im Kita-Alltag“ ins Leben gerufen. Ziel des Projektes MIKA ist es, Kindern und pädagogischen Fachkräften im Kita-Alltag die Gelegenheit zu geben, ihre musikalischen Interessen zu stärken und den Alltag der Kita mit Musik zu bereichern. Die „Mobile Musikwerkstatt“ als Teil dieses Projektes will Klangentstehung begreifbar und erlebbar machen.

Die Studierenden erprobten sich als Klangforscher und Instrumentenbauer und bauten Musikinstrumente aus Alltagsgegenständen. Am Ende des Projekttages konnten sich Panflöte und Pappgitarre, Wasserrohrfagott und Gartenschlauchtrompete oder eine Nagelbrettrührtrommel im wahrsten Sinne des Wortes hören lassen. Unterstützt wurden sie dabei von jeweils zwei Fachleuten der „Mobilen Musikwerkstatt“ Münsterland und Ostwestfalen-Lippe.

Im kommenden Frühjahr wird die „Mobile Musikwerkstatt“ erneut nach Warendorf kommen. An einem zweiten Projekttag steht ein Besuch im Familienzentrum Löwenzahn an. Die angehenden Erzieherinnen und Erzieher werden gemeinsam mit den Kindern Instrumente bauen und die Experten der Musikwerkstatt bei der Installation von Lausch- und Klangversuchsobjekten auf dem Außengelände des Familienzentrums unterstützen. Es werden Klangpassagen entstehen, deren Stationen für alle Kinder jederzeit erreichbar sind und im Sinne von Erkunden, Erfinden und Zusammenspielen das ganze Jahr über genutzt werden können. „Wir freuen uns schon auf den gemeinsamen zweiten Projekttag und sind gespannt, wie die Instrumente und Klanginstallationen von den Kindern gespielt werden“, sind sich die Studierenden und ihre Lehrerin Sabine Klockenbusch als Organisatorin des Projektes einig.