26. Januar 2020 | Allgemein: Was sonst noch los ist, Auslandsaktivitäten
Niederländische und deutsche Auszubildende gemeinsam mit ihren Lehrern und Lehrerinnen Coen Duindam, Francien Hagevoort, Henk van den Berg, Andreas Geisler, Michael Stählker, Jörg Kreienkamp und Tanja Drabe.
„Grenzen überwinden – auch im Kopf“ – das ist das Motto der Euregio-Projekte, die sich seit mittlerweile mehr als sechs Jahrzehnten für den Aufbau und die Verstärkung grenzüberschreitender Kooperationen im deutsch-niederländischen Grenzgebiet stark machen.
Im Rahmen eines dieser Projekte waren niederländische Auszubildende und ihre Lehrer zu Gast am Paul-Spiegel-Berufskolleg. Gemeinsam mit deutschen Azubis aus den Bereichen Fachkraft für Lagerlogistik und Kfz-Mechatronik sollten Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Berufsausbildung der beiden Nachbarländer herausgearbeitet werden.
Während die Kraftfahrzeugmechatroniker sich neben Themen wie Ausbildungsdauer, Tätigkeitsbereichen und Zukunftsaussichten auch mit den Möglichkeiten der Berufsausübung im jeweils anderen Land beschäftigten, erweiterten die Fachkräfte für Lagerlogistik ihre Kenntnisse über das ausbildungsspezifische Fachvokabular des jeweiligen Nachbarlandes und diskutierten über „typisch deutsche“ und „typisch niederländische“ Charakteristika. Bei diesen sehr angeregten Gesprächen wurden so manche Vorurteile ausgeräumt und viele Gemeinsamkeiten entdeckt. Zudem wurde den Gästen im Rahmen einer Betriebsbesichtigung bei der Firma Sanitop die für Deutschland typische duale Berufsausbildung nähergebracht.
Das Fazit aller Beteiligten fiel am Ende des Tages einstimmig aus: Das Projekt war ein voller Erfolg und soll bei einem Gegenbesuch in den Niederlanden im kommenden Frühjahr fortgeführt werden.
19. Dezember 2019 | Auslandsaktivitäten, Exkursionen und Studienfahrten
„Hartelijk welkom!“ So freundlich wurden die beiden Oberstufen der Fachschule des Sozialwesens des Paul-Spiegel-Berufskollegs im Ausbildungszentrum ROC van Twente in Hengelo begrüßt, nachdem im Sommer die niederländischen Schülerinnen in Warendorf zu Gast waren. Die Verantwortlichen in der Partnerschule hatten für die angehenden deutschen Erzieherinnen und Erzieher ein interessantes Programm zusammengestellt: Es reichte von Kooperationsspielen über eine kleine Musik-Einheit bis zu vertieften Einblicken in das niederländische System des „kinderopvang“. Sehr beeindruckend fanden die deutschen Studierenden die modernen Räumlichkeiten des niederländischen Ausbildungszentrums, denn der Schulstandort ist in einer ehemaligen Gießerei untergebracht, die 2012 zu einem futuristischen Schulgebäude umgebaut wurde. Am Ende des Tages nahmen die deutschen Besucher vielfältige Anregungen von diesem länderübergreifenden Kontakt mit nach Warendorf.
27. Oktober 2019 | Auslandsaktivitäten, Praktika
Alina Austermann, Auszubildende zur Landwirtin am Paul-Spiegel-Berufskolleg, beim Schleifen einer Sense in ihrem Praktikumsbetrieb „Buttererhof“ in Fulpmes, Österreich
„Ich empfehle es jedem weiter, ein solches Praktikum zu absolvieren, da es sehr viel Spaß macht und man viele neue Erfahrungen sammeln kann.“ So überzeugt wie Alina kehren jedes Jahr einige Dutzend Schülerinnen und Schüler des Paul-Spiegel-Berufskollegs glücklich von ihrem Praktikum im Ausland zurück.
„AVE Erasmus – Arbeiten im Vereinten Europa mit Erasmus+“ heißt das Projekt. Zweimal im Jahr entsendet das Berufskolleg Schülerinnen und Schüler in ein organisiertes Auslandspraktikum. Diese Praktika werden durch das Förderprogramm Erasmus + teilfinanziert. Möglich sind zurzeit vierwöchige Praktika in Dublin, Sevilla, Wien, Saint-Pierre (La Réunion) im Herbst und 5-wöchige Praktika auf La Réunion und den Kanarischen Inseln im Sommer. Zusätzlich werden mit AVE-Individuell auch Praktika ins europäische Ausland gefördert, bei denen die Schüler ihr Praktikum selbst organisieren und die nicht an Ausreisezeiträume gebunden sind. In diesem Modul hat auch Alina ihr Praktikum absolviert, die darüber in ihrem Weblogeintrag, den alle Praktikanten verfassen, u. a. wie folgt berichtet:
„Ich bin im zweiten Lehrjahr zur Landwirtin und habe das Praktikum selbst organisiert. Das Praktikum dauerte 4 Wochen und fand im Sommer 2019 in Fulpmes, Österreich statt. Nach meiner Landung in Innsbruck wurde ich von dem Neffen des Hofes am Flughafen abgeholt und zu meinem Betrieb ,,Buttererhof“ gebracht, der auf einer Höhe von 990 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Am Betrieb werden 24 Milchkühe in einem Freilaufstall gehalten. […] Der Betrieb bewirtschaftet 13,4 Hektar, wovon 12,5 Hektar Ackergrünland und 0,9 Hektar Steilfläche ist. Mein typischer Tagesablauf war es, morgens um 5:30 Uhr und abends um 17:30 Uhr die Kühe zu melken und zu füttern. Die sonstigen Aufgaben waren sehr unterschiedlich und vielseitig. Dazu gehörten aber unter anderem die Strohställe auszumisten oder auch Holz zu sägen, zu spalten und auf einen schönen Stapel zu packen. Die 0,9 Hektar Steilfläche wurden mit einem Freischneider und einer Sense geschnitten, mit einem Laubgebläse und Rechen gewendet und einen Tag später mit dem Rechen hinuntergekratzt und in Schlagen gemacht, die dann von einem Verladewagen aufgenommen wurden. […].“
So wie Alina werden dieses Jahr noch zwei weitere Schülerinnen ein individuell organisiertes vierwöchiges Praktikum, diesmal in einem Kindergarten in Porto (Portugal), absolvieren.
Im selben Ausreisezeitraum finden die diesjährigen Ausreisen der organisierten Praktika am Paul-Spiegel-Berufskolleg statt. Zwanzig Schülerinnen und Schüler werden ihr Praktikum in Dublin, elf in Wien, neun in Sevilla und zwei auf La Réunion absolvieren. Auch sie sind bereits alle wohlbehalten in ihren Praktikumsbetrieben angekommen.
Das Auslandspraktikum in einem 5-Sterne-Hotel auf Teneriffa haben im letzten Sommer bereits acht Schülerinnen absolviert. Sie sind sehr zufrieden wieder zurück werden ihre Eindrücke, gemeinsam mit allen 47 im Jahr 2019 ausgereisten Praktikantinnen und Praktikanten, auf der Feier der Europassvergabe Anfang 2020 den neu interessierten Schülerinnen und Schüler des Paul-Spiegel-Berufskollegs vorstellen. Zwei von ihnen waren so begeistert, dass sie sich umgehend erneut um ein Praktikum auf den Kanaren beworben haben. „Wir sind überglücklich, diesen engagierten Schülerinnen ein weiteres dreiwöchiges Praktikum auf den Kanaren, diesmal auf Fuerteventura, ermöglichen zu können! Sie sind nun parallel zur Herbstausreise erneut ausgereist“, freut sich ihre Länderbetreuerin und Projektleiterin Maren Ohde. „Als Europaschule und Inhaber der Mobilitätscharta Erasmus+ ist das Paul-Spiegel-Berufskolleg sehr stolz auf die vielfältige interkulturelle und internationale Bildung seiner Schülerinnen und Schüler“.
11. September 2019 | Auslandsaktivitäten
Eine kleine Gruppe angehender Erzieherinnen vom Ausbildungszentrum ROC van Twente, mit dem das Paul-Spiegel-Berufskolleg eine neue Kooperation aufgebaut hat, kam mit zwei Lehrern und einer Lehrerin nach Warendorf, um einen Einblick in die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher an der Fachschule für Sozialwesen zu erhalten. Nach unterhaltsamen Kooperationsspielen und intensiven gegenseitigen Interviews hatten die Gäste noch Gelegenheit, eine benachbarte Kindertagesstätte zu besuchen. Dieser grenzüberschreitende Austausch war für alle Beteiligten bereichernd und die Studierenden freuen sich schon auf den Gegenbesuch in den Niederlanden.
26. Mai 2019 | Auslandsaktivitäten
Die Schülerinnen und Schüler der KFU1, KFM1 und der FKLM1 mit ihren Lehrern Jörg Kreienkamp, Nils Mohnke (2. u. 3. v. l.) und Tanja Drabe (rechts im Bild) vor dem ROC van Twente.
„Grenzen überwinden – auch im Kopf“ – das ist das Motto der EUREGIO, die sich seit nunmehr 60 Jahren für den Aufbau und die Verstärkung grenzüberschreitender Kooperationen im deutsch-niederländischen Grenzgebiet stark macht. Eine solche Kooperation besteht seit Beginn des Jahres auch zwischen dem Paul-Spiegel-Berufskolleg des Kreises Warendorf und dem ROC van Twente in Almelo, einer berufsbildenden Schule in den Niederlanden.
In der vergangenen Woche machten sich in diesem Zusammenhang sieben angehende Kfz-Mechatroniker und vierzehn Fachkräfte für Lagerlogistik gemeinsam mit ihren Lehrkräften auf den Weg, um im Rahmen verschiedener Projekte sowohl die Berufsausbildung in unserem Nachbarland als auch ihre niederländischen „Kollegen“ kennenzulernen.
Die Kfz-Mechatroniker arbeiteten in gemischten Teams an der Lösung einer Fallstudie, bei der das Abschleppen und die Reparatur eines im Grenzbereich liegengebliebenen LKWs unter Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen fachgerecht durchgeführt werden sollte. Coen Duindam, einer der Projektkoordinatoren der niederländischen Partnerschule, war begeistert von der Kooperationsbereitschaft der Schüler: „Die Auszubildenden haben echtes Teamwork bewiesen. Kleinere Verständigungsprobleme wurden auf verschiedensten Wegen kreativ gelöst. Das hat hervorragend funktioniert.“
Auch die Auszubildenden im Bereich Lagerlogistik stellten ihre Fachkenntnisse in einem „internationalen Logistikwettbewerb“ unter Beweis. Neben mehreren Geschicklichkeitsübungen mit dem Gabelstapler durften die Schüler auch mit Hilfe von anwesenden Fahrlehrern einen LKW lenken und diesen rückwärts einparken. Sowohl die niederländischen als auch die deutschen Schüler waren sich einig, dass dies das „Highlight des Tages“ war.
Auch für das leibliche Wohl hatten die niederländischen Kollegen gesorgt. Bei „kroketjes“ und einem „kopje koffie“ konnten Auszubildende und Lehrkräfte die verschiedenen Projekte Revue passieren lassen und erste Planungen für den Gegenbesuch der Niederländer am Paul-Spiegel-Berufskolleg vornehmen. Dieser wird vermutlich im Oktober stattfinden.
10. März 2019 | Auslandsaktivitäten
Schulleiter Udo Lakemper (li.), Betreuungslehrerin Insa Busch (2.v.r.) und die Spanisch-Fachlehrerinnen freuen sich über die Unterstützung durch den Fremdsprachenassistenten Antonio Moreno Cano (Mitte)
Wie übt man am besten die spanischen Imperativformen? Zum Beispiel so: Man bereitet eine Tortilla zu. Mit Antonio Moreno Cano aus Córdoba stehen die Schülerinnen und Schüler der Klasse HHEO1 (Profil Europa / Fremdsprachen) der Höheren Berufsfachschule für Wirtschaft und Verwaltung in der Lehrküche des Paul-Spiegel-Berufskollegs Warendorf. Vor ihnen liegt das spanische Rezept für das traditionelle Kartoffel-Gericht. Beim Schälen, Hacken und Rühren lernt man die Grammatik ganz nebenbei und der aktive Sprachgebrauch fällt im Handlungszusammenhang viel leichter:„Pelad las patatas! Batid los huevos en un bol!“ Es macht Spaß und am Ende steht eine leckere gemeinsame Mahlzeit.
Seit Beginn des Schuljahres unterstützt Antonio Moreno Cano als Fremdsprachenassistent die Lehrkräfte des Faches Spanisch in unterschiedlichen Bildungsgängen. Als Muttersprachler und Vertreter seines Heimatlandes Spanien bringt er den Schülerinnen und Schülern Sprache und Kultur auf authentische Weise näher. Dies geschieht im Unterricht durch Konversationsübungen, Unterstützung beim Verfassen von Texten und kurzen Präsentationen zu landeskundlichen Themen.
In seiner Heimat Córdoba hat Antonio Moreno Cano bereits einen Bachelorstudiengang absolviert. Auch auf zwei Erasmus-Auslandssemester in Bremen kann er zurückblicken. Der internationale Austausch von Fremdsprachenassistenzkräften wird durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) über ein Stipendium organisiert.
Nach dem ersten Schulhalbjahr am Paul-Spiegel-Berufskolleg ist Gelegenheit, eine Zwischenbilanz zu ziehen: „Besonders gut gefallen mir die vielseitigen didaktischen Methoden im Unterricht“, sagt Antonio Moreno Cano. „Sie bieten den Schülerinnen und Schülern viel Raum für Interaktion in der Fremdsprache. Sie sind unabhängiger von der Lehrkraft.“ Seinen Aufenthalt in Deutschland sieht er als Chance, seine Deutschkenntnisse zu erweitern, vielseitige Einblicke in das deutsche Bildungssystem zu erlangen und sich über seinen weiteren beruflichen Werdegang, zum Beispiel als Sprachlehrer in Deutschland oder Spanien, klar zu werden. Erfahrungen im Unterricht konnte der junge Mann bereits sammeln: „Ich unterstütze die Schülerinnen und Schüler beim Sprechen und korrigiere Fehler. Außerdem habe ich meine Heimatregion Andalusien mit Bildern vorgestellt und in ein neues Grammatikthema eingeführt.“ Betreuungslehrerin Insa Busch schätzt Antonios Assistenz sehr: „Er bereichert den Unterricht als authentisches Sprachvorbild und motiviert die Schülerinnen und Schüler durch Erzählungen und Anekdoten in der Fremdsprache. Die Unterrichtsreihe zum Thema „Andalusien“ hat außerordentlich Spaß gemacht. Hier konnten die Schüler besonders von Antonios Hilfe profitieren, weil er ja selber aus Andalusien kommt. Das Ergebnis waren tolle Schüler-Präsentationen über die acht verschiedenen Provinzen Andalusiens.“ Und auch Antonio profitiert: „Dieses Assistenzjahr wird mich in meinem Fach gut ausbilden. Ich freue mich darauf, noch mehr mit den Schülerinnen und Schülern zu machen!“
Der Imperativ klappt und die Tortilla ist gelungen – Spanisch-Unterricht mal außer der Reihe in der Küche: Wenke Henrichmann, Michele Picone, Alexander Wallfahrt, Joëlle Kersting (Klasse HHEO1) mit Fremdsprachenassistent Antonio Moreno Cano (4. v.li.).