9. Mai 2024 | Allgemein: Was sonst noch los ist, Bildungsgangprojekte
Sinn und Zweck unterschiedlichster Steuerarten erklärten die Finanzbeamtinnen Luisa Katharina Schlingmann (li.) und Merle Kahlert
In einem praxisorientierten Vortrag haben die Finanzbeamtinnen Luisa Katharina Schlingmann und Merle Kahlert vom Finanzamt Warendorf Schülerinnen und Schüler der Höheren Berufsfachschule Wirtschaft und Verwaltung des Paul-Spiegel-Berufskollegs in Warendorf wichtige Grundlagen des deutschen Steuersystems nahegebracht. Im Rahmen des Projekts „Schule & Steuern“ klärten die Expertinnen über die Finanzierung unseres Staates, die Bedeutung und Herkunft von Steuergeldern auf. „Wie finanziert sich unser Staat?“, „Was sind Steuergelder?“ und „Wo kommen Steuergelder her und wo fließen sie hin?“ waren einige der Kernfragen, die während des Vortrag behandelt wurden.
Die Schülerinnen und Schüler, die meist noch keine direkte Erfahrung mit Lohnsteuern haben, aber regelmäßig beim Einkaufen Umsatzsteuer zahlen, zeigten sich interessiert. Die meisten von ihnen stehen kurz vor dem Einstieg ins Berufsleben, haben jedoch nur begrenztes Wissen über das Steuersystem und dessen Nutzen. Das Projekt zielt darauf ab, dieses Wissensdefizit zu überbrücken und den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, warum das Zahlen von Steuern wichtig und sinnvoll ist. Durch den Einsatz von anschaulichen Beispielen aus dem Alltag und interaktiven Elementen im Unterricht gelang es den Finanzbeamtinnen, das komplexe Thema greifbar und verständlich zu machen.
10. März 2024 | Allgemein: Was sonst noch los ist
Theorie und Praxis stärker miteinander zu verbinden, das hat im Bildungsgang der Steuerfachangestellten Tradition. Auch in diesem Schuljahr konnten die Auszubildenden im Rahmen der „Finanzbuchhaltung-Praxistage“ und der „Praxistage Lohn und Gehalt“ ihre theoretischen Kenntnisse zum System der doppelten Buchführung bzw. zur aktuellen Rechtslage in der elektronischen Lohn- und Gehaltsabrechnung in einer realen Softwareumgebung (Datev e.G.) zur Anwendung bringen. Die fallorientierte Bearbeitung wurde durch einen Mix von Lehrkräften und Berufspraktikern begleitet. In diesem Zusammenhang danken wir den Kanzleiexperten Herrn Schröer (Finanzbuchhaltung-Praxistage) und Herrn Koch (Praxistage Lohn und Gehalt) sowie der Steuerberaterkammer Westfalen-Lippe als unseren Kooperationspartnern.
10. März 2024 | Allgemein: Was sonst noch los ist
Joa Depner (Schulpsychologische Beratungsstelle), Derya Ari (Schutzteam des Paul-Spiegel-Berufskollegs), Inka Schweers (stellv. Schulleiterin), Antje Görges (Schulpsychologische Beratungsstelle), Thorn Leonhardt und Julia Beermann (Fachstelle Schutz der Caritas vor sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend), v.l.n.r.
Bildung und Erziehung sind die Kernaufträge von Schulen. Gleichzeitig stehen sie in der Verantwortung, Kindern und Jugendlichen einen Raum zu bieten, in dem sie sich ohne Beeinträchtigung persönlich entwickeln und Kompetenzen für ihr gesellschaftliches und berufliches Handel erwerben können. Mit einem besonderen Aspekt dieser Verantwortung hat sich das Kollegium des Paul-Spiegel-Berufskollegs Warendorf auseinandergesetzt: Eine ganztägige Fortbildung widmete sich dem Umgang mit sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Für das Kollegium stand die Frage im Vordergrund, was Schule tun kann, um junge Menschen zu schützen, Opfern zu helfen und präventiv zu agieren.
Julia Beermann und Thorn Leonhardt von der Fachstelle Schutz der Caritas Ahlen (unterstützt durch Joa Depner und Antje Görges von der Schulpsychologischen Beratungsstelle des Kreises Warendorf) führten durch die Komplexität des Themas. Die beiden Fachkräfte gaben einen Überblick über die Erscheinungsformen und Abstufungen sexualisierter Gewalt und stellten szenisch anschaulich und gut nachvollziehbar dar, welche Strategien das Denken und Handeln der Täterseite kennzeichnen. Das konstruierte Beispiel einer betroffenen Jugendlichen erhellte die Dynamik eines Falles sexualisierter Gewalt im Beziehungsgeflecht von Opfer, Täter und Angehörigen.
Schule sei ein wichtiger Ort, da hier ein Teil der Fälle erkannt werde, erläuterte Thorn Leonhardt. Aufgrund von Fallzahlen – wobei es ein großes Dunkelfeld gebe – seien rein statistisch pro Klasse ein bis zwei Schüler oder Schülerinnen als Opfer betroffen. „Das Problem bei Kindern und Jugendlichen ist, dass ihnen oft die Fähigkeiten fehlen, sich zu widersetzen“, so Leonhardt. Insbesondere an weiterführenden Schulen komme es zu Grenzverletzungen, Übergriffen und Strafhandlungen im Bereich sexualisierter Gewalt auch unter Gleichaltrigen. Das Nutzen von Sozialen Medien spiele hier eine große Rolle.
Dem informierenden und aufklärenden Teil der Fortbildung folgte ein Austausch in kleinen Gruppen. Die Lehrerinnen und Lehrer vertieften sich weiter in detailliertere Fragestellungen und diskutierten insbesondere, wie sie sich verhalten können und müssen, wenn sie sich mit einem Fall sexualisierter Gewalt konfrontiert sehen. Darüber hinaus wurden Regeln für das Verhalten der Lehrkräfte reflektiert, die es zum Ziel haben, Grenzen zu achten und jede Form von Gewaltausübung gegenüber allen Mitgliedern der Schulgemeinschaft auszuschließen. In der abschließenden Präsentationsrunde gab es viele hilfreiche, auf den schulischen Kontext abgestimmte Hinweise von Julia Beermann und Thorn Leonhardt. Für Schulleitung und Kollegium gut zu wissen ist, dass die Fachstelle Schutz der Caritas im Bedarfsfall für Beratung kontaktiert werden kann – natürlich auch von Betroffenen und Bezugspersonen.
Das Fazit der Fortbildung brachte auch hervor, dass es am Paul-Spiegel-Berufskolleg bereits viele implementierte Angebote gibt, die darauf ausgerichtet sind, Schülerinnen und Schüler zu unterstützen und zu stärken, aber auch Werte und Normen zu vermitteln, die auf ein respektvolles und gewaltfreies Miteinander abzielen. Die stellvertretende Schulleiterin Inka Schweers betonte zum Abschluss eines intensiven und sensibilisierenden Fachtages: „Grenzachtende Haltung und Werte stehen im Vordergrund unserer Weiterarbeit an unserem schulischen Schutzkonzept gegen Gewalt.“ Die Mitglieder des Schutzteams der Schule sind derzeit Derya Ari, Christina Bosch dos Santos und Gerrit Reinhard.
26. Februar 2024 | Allgemein: Was sonst noch los ist, Exkursionen und Studienfahrten
Amsterdam war das Ziel der Klassenfahrt von vier Oberstufenklassen der Zweijährigen Höheren Berufsfachschule für Wirtschaft und Verwaltung am Paul-Spiegel-Berufskolleg. In Begleitung ihres Klassenlehrers und ihrer Klassenlehrerinnen Axel Schmidt, Ruth Niehoff, Tanja Tillner und Katrin Götz bekamen insgesamt 60 Schülerinnen und Schüler ein vielfältiges Programm aus Kultur, Action und Geschichte geboten.
Mit der Grachtenfahrt erhielten die Schülerinnen und Schüler einen ersten Einblick in historische und architektonische Besonderheiten der niederländischen Hauptstadt. Action und Spaß standen im Amsterdam Dungeon auf dem Plan und bedrückende Einblicke in die Vergangenheit erhielten alle Reisenden bei dem Besuch des Anne- Frank-Hauses. Die Klassenfahrt war eine kurze Verschnaufpause zwischen den Schulhalbjahren, bevor es für die Schülerinnen und Schüler jetzt in die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung im Frühjahr geht.
26. Februar 2024 | Allgemein: Was sonst noch los ist, Bildungsgangprojekte
Die landwirtschaftliche Oberstufe des Paul-Spiegel-Berufskollegs besuchte die AGRAR Unternehmertage in Münster, die regionale Leitmesse für Landwirtschaft im Münsterland.
Im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland erkundeten die Schülerinnen und Schüler die Stände der 340 Aussteller aus den Bereichen Pflanzenbau, Tierhaltung sowie den landwirtschaftlichen Sektoren des vor- und nachgelagerten Bereichs.
Neben der direkten Darbietung von Produkten haben die Auszubildenden auf dieser sehr regionalen Messe die Möglichkeit genutzt, Firmen und Menschen aus ihrem Sektor und ihrer Umgebung kennenzulernen und gegebenenfalls auch erste Kontakte hinsichtlich einer beruflichen Zukunft zu knüpfen.
„Im Vergleich zu den großen Messen in Hannover herrscht hier eine fast familiäre Stimmung – wir kommen mit Sicherheit wieder“, resümierten die Auszubildenden.
19. Februar 2024 | Allgemein: Was sonst noch los ist, Bildungsgangprojekte
„Man müsste jemanden fragen können…“ – Wie oft wünschen wir uns Menschen, die uns bei schwierigen Entscheidungen mit ihrer Erfahrung zur Seite stehen können. Erst recht, wenn es um eine so wichtige Entscheidung wie die Berufswahl geht. Am Beruflichen Gymnasium für Gesundheit und Soziales mit dem fachlichen Schwerpunkt Pädagogik, das am Paul-Spiegel-Berufskolleg in Warendorf beheimatet ist, geht man regelmäßig diesen Weg, die Schülerinnen und Schüler mit Menschen zusammen zu bringen, die über Erfahrung in ihrem Beruf verfügen. Am sogenannten Expertentag gibt es die Möglichkeit, sich über Ausbildungswege, Anforderungen und Berufsalltage, aber auch über Vor- und Nachteile verschiedener Berufe mit erfahrenen Personen aus dem Berufsfeldern Pädagogik, Gesundheit und Soziales auszutauschen. Dieses Format, das sich in den zehn Jahren, die das Berufliche Gymnasium kreisweit als einziges seiner Art besteht, sehr bewährt hat, ging kürzlich in die zehnte Neuauflage, und wieder waren interessante Gäste geladen:
Judith Kötter und Anna Nienkemper berichteten von ihren persönlichen Lebenswegen, die sie schließlich als hauptberufliche Angestellte zum Verein Lebenshilfe e.V. geführt haben, einem Verein, der sich für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung einsetzt. Die Möglichkeiten, im Verein tätig zu werden sind sehr vielfältig: von ehrenamtlicher Tätigkeit über Freiwilligendienste, Praktika, Ausbildung und duales Studium bis hin zur hauptberuflichen Beschäftigung. Was die Arbeit lohnenswert mache, so Judith Kötter, sei die spürbar große Dankbarkeit der Betroffenen, die Abwechslung und das gute Klima im Team. Viele, die ursprünglich nur kurzzeitig für die Lebenshilfe arbeiten wollten, seien immer wieder gekommen und hätten zum Teil das Ehrenamt zum Beruf gemacht, was Anna Nienkemper kommentiert mit: „Einmal Lebenshilfe, immer Lebenshilfe!“
Anja Fuca und Helena Will arbeiten als Erzieherinnen bei der AWO-Kita in Warendorf. Sie berichteten von der Arbeit mit den Kindern und dem pädagogischen Konzept der Einrichtung, womit sie bei den Schülerinnen und Schülern, die alle Erziehungswissenschaft als Leistungskurs belegt haben, vertrautes Terrain betraten. Die Begeisterung für ihren Beruf war beiden anzumerken. „Wir sehen die Welt mit Kinderaugen und entdecken jeden Tag etwas Neues“, stellte Helena Will fest. Auch unangenehme Pflichten und lästige Bürokratie gehören zum Alltag in einer Kita, aber dafür sind die Übernahmechancen und Weiterbildungsperspektiven nach absolvierter Ausbildung sehr gut.
„Du willst etwas bewegen? Werde Physio!“ Diesen Satz stellt Beate Große-Schawe ihrem Vortrag voran. Als Assistentin der Geschäftsführung der Eva Hüser Physiotherapieschule in Bad Laer konnte sie wertvolle Tipps zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Physiotherapie geben. Die Schule in Bad Laer punktet durch die familiäre Atmosphäre, die vielfältigen Kooperationspartner und die grüne Umgebung, die es möglich macht, praktische Einheiten in den Kurpark zu verlegen.
Dass der Alltag einer Grundschullehrkraft nicht nur aus dem reinen Unterricht besteht, machte Sabine Kock von der Everwordschule Freckenhorst gleich am Anfang ihrer Präsentation deutlich. Die Vorbereitung des Unterrichts, der Unterrichtsräume und –materialien nehmen ebenso Zeit in Anspruch wie Konferenzen, Dienstbesprechungen und Elterngespräche. Daneben gilt es, eine gute Beziehung zu den Schülerinnen und Schülern aufzubauen, trösten, Streit schlichten und motivieren zu können. Einfühlungsvermögen sieht Sabine Kock deswegen als wichtige Eigenschaft für den Lehrerberuf, ebenso wie Stressresistenz, Konfliktfähigkeit, Freude am Umgang mit Kindern und eine gute Prise Humor. Sie stellte den langen Ausbildungsweg aus Studium und Referendariat vor und betonte die Wichtigkeit früher Praktika, um rechtzeitig die eigene Eignung für den Beruf auf den Prüfstand zu stellen.
Aufmerksame Stille legte sich über den Raum, als schließlich Christopher Luig vom Sternenland e.V. in Telgte von seiner Arbeit als Trauerbegleiter für Kinder und Jugendliche erzählte. Auf die interessierte Frage einer Schülerin: „Warum machen Sie einen so traurigen Beruf?“, hatte er die Antwort: „Manche Jobs lohnen sich, wenn man dafür brennt!“ Als studierter Sozialpädagoge habe er schon früher gespürt, dass er für die Arbeit mit Menschen in Krisensituationen geeignet ist. Seine jetzige Tätigkeit beschrieb er als „Seelsorge“, die ihm auch eine gewisse Freiheit gibt: „Wir müssen gemeinsam Wege finden, die Situation annehmen zu können. Wenn dabei etwas gut tut, kann es nicht falsch sein.“ So sei für ein Kind ein gemeinsamer Spaziergang das Richtige, während ein anderes seine Wut an einem Boxsack auslassen möchte. Es gelte bei seiner Tätigkeit, das Zusammenspiel von Körper, Geist und Psyche zu beachten und allen gerecht zu werden.
Nach einem abwechslungsreichen und informativen Tag sind die Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums bei ihrer Entscheidung zur Berufswahl wieder einen Schritt weitergekommen.
Das Berufliche Gymnasium für Gesundheit und Soziales nimmt zum neuen Schuljahr noch Anmeldungen entgegen. Weitere Infos >> Berufliches Gymnasium für Gesundheit und Soziales. Kontakt: sylvia.sahl-beck@paul-spiegel-berufskolleg.eu