7. Juni 2018 | Allgemein: Was sonst noch los ist
Theater am Paul-Spiegel-Berufskolleg: Rohallah Jafari auf der Bühne
Es ist 11:05 Uhr und die Schülerinnen und Schüler des Paul-Spiegel-Berufskollegs stürmen aus den Klassenräumen in die Pausenhalle. Doch irgendetwas ist heute anders. Was machen diese Schüler in schwarzen Kapuzenpullis hier? Und warum laufen sie so verdächtig durch die Aula? Und plötzlich wird es – trotz Pausengedrängel – mucksmäuschenstill. Eine Trommel ertönt und die Spieler erstarren auf der Bühne: „Artikel 26 der UN-Menschenrechtscharta: Jeder hat das Recht auf Bildung.“
Die Schülerinnen und Schüler der BWU (Berufsfachschule für Wirtschaft und Verwaltung) stellen ihren Mitschülern ihr über Monate erarbeitetes Theaterstück vor, welches vorher nicht angekündigt wurde. Das Thema des Stückes „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ trifft den Nerv der Anwesenden. Auffällig ist, dass in der Aula während der etwa 10‘minütigen Vorstellung absolute Ruhe herrscht. Die Aufmerksamkeit liegt nun ganz bei den Darstellern, die sich inhaltlich mit dem Grundgesetz und den damit verbundenen Regeln sowie Normen aber auch Missständen auseinandersetzten und dies lauthals an ihr Publikum weitergeben. Dabei werden außerdem die Themen häusliche Gewalt, Rechtsextremismus, Recht auf Arbeit sowie Gleichheit am Beispiel Entlohnung aufgegriffen und schauspielerisch in Szene gesetzt.
Die Theatergruppe besteht aus Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund, Fluchterfahrung aber auch aus Einheimischen und so ergibt sich eine ganz besondere Mischung, die für alle eine Bereicherung darstellt. Begleitet wird dieses Projekt von dem Klassenlehrer Mathias Schafranitz, der Schulsozialarbeiterin Christina Bosch dos Santos, dem Theaterpädagogen Wilhelm Neu (Theaterpädagogisches Zentrum Münster) sowie Projektleiterin Ulrike Klemann (Fachstelle für Integration und Migration des Caritasverbandes im Kreisdekanat Warendorf e.V.), die den Schülern immer wieder Mut machten und sie bestärkten, dieses außergewöhnliche Projekt durchzuführen. „Die Schüler konnten durch die theaterpädagogische Arbeit Selbstvertrauen aufbauen und eigene Potenziale erkennen“, betont Christina Bosch dos Santos, die dieses Theaterprojekt im Rahmen der Initiative „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ begleitet. Auch für Klassenlehrer Schafranitz ist dies eine ganz neue Erfahrung, die er im Rahmen seiner pädagogischen Arbeit mit Begeisterung begleitet. Die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler sei enorm und unter „normalen“ Bedingungen im Unterricht nicht hervorzubringen. So haben die Schülerinnen und Schüler das Theaterstück kreativ mitgestaltet und ihre eigenen Bedürfnisse miteingebracht.
Ermöglicht hat dieses Projekt das Förderprogramm KOMM-AN NRW – Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales in Zusammenarbeit mit der Integrationsagentur des Caritasverbandes im Kreisdekanat Warendorf e. V. im Förderjahr 2017. Es wird nachhaltig durch das Paul-Spiegel-Berufskolleg weitergeführt, welches weitere Vorstellungen plant, auf die sich alle Beteiligten bereits freuen und die sogar außerhalb von Schule stattfinden werden.
Salvatore Leo (vordergründig) sowie Emal Shams (hintergründig)
7. Juni 2018 | Allgemein: Was sonst noch los ist
Klein aber oho – die Startergruppe vom Paul-Spiegel-Berufskolleg
Inzwischen ist es schon eine kleine Tradition geworden, dass das Paul-Spiegel-Berufskolleg sich am jährlichen Hoffnungslauf der Aktion Kleiner Prinz beteiligt. Bei dieser Veranstaltung spendet die Sparkasse einen Euro pro Kilometer an die Kinderhilfsorganisation Aktion kleiner Prinz. „Für einen Euro können wir einem Kind zwei warme Mahlzeiten am Tag ermöglichen“, so deren Sprecher Klaus Chmiel. Es zählt also jeder zurück gelegte Kilometer, egal ob gelaufen, gewalkt oder gemütlich spaziert. Unglücklicherweise lag der Termin des Hoffnungslaufes in diesem Jahr in den verlängerten Pfingstferien, so dass viele durch Urlaub verhindert waren. Dennoch fand sich eine kleine Gruppe aus Lehrkräften, Sekretariat und Familienmitgliedern am Start ein, um unsere Schule würdig zu vertreten. Trotz hochsommerlicher Temperaturen legten die Starterinnen und Starter insgesamt 42 Kilometer zurück, was einem gemeinsamen Marathonlauf entspricht und das Gesamtspendenergebnis um eben diese Summe erhöhte. Die Organisatoren des Hoffnungslaufes bedankten sich herzlich bei allen Aktiven für deren Einsatz und spendierten unterwegs und im Ziel eine kühle Erfrischung.
Für das nächste Jahr können sich alle Interessierten schon einmal den 15. Juni vormerken. Dann findet der nächste Hoffnungslauf statt, wenn es wieder heißt: in netter Atmosphäre um den Emssee laufen und dabei nicht nur etwas für die eigene Gesundheit tun, sondern auch für den guten Zweck!
20. Mai 2018 | Allgemein: Was sonst noch los ist, Schulinternes
Das Sekretariat ist in den Pfingstferien (Di, 22.05.2018 – Fr, 25.05.2018) geschlossen.
12. Mai 2018 | Allgemein: Was sonst noch los ist, Bildungsgangprojekte
Die Klassen HTEO1 und REM1 und Sportlehrerin Frau Sturm
„Cool for school“ hieß es am Donnerstag in der Trampolinhalle in Münster für die Schüler der Höheren Berufsfachschule Elektrotechnik und die Auszubildenden zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten. Das Ninfly hat vor genau einem Jahr neu eröffnet und bietet unterschiedliche Angebote für Schulklassen. Mit zwei Klassen wollten die Sportlehrer testen, ob es wirklich so „cool“ ist. Und…
Wandertag in Münsters Trampolinhalle NINFLY mit den Klassen HTEO1 und REM1
… Ja, der Tag war ein voller Erfolg. Die Grundgedanken des Teambuildings, der motorischen Förderung und der Überwindung der eigenen Grenzen stehen hier im Fokus. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung durften die Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte in den Trampolinpark. Springen so hoch, dass die Schmetterlinge im Bauch fliegen, Salto in die Schnitzelgrube, Dunking in den Basketballkorb, Zomieball in der Arena, Flick Flack auf der langen Trampolinbahn usw. Nach einer Stunde waren alle schon richtig ausgepowert, aber glücklich.
Dann ging es noch weiter in die Ninja-Sports-Arena. Dort konnte man sich wie in der Fernsehshow „Ninja Warrior Germany“ an unterschiedlichsten Stationen messen. Griffkraft, Geschicklichkeit, Körperbeherrschung, Schnellkraft und den Spaß daran eigene Grenzen zu kennen und zu überwinden sollte man mitbringen, um dort Spaß zu haben. Eine große Fläche mit den neusten Geräten zum Muskeltraining gab es auch. Nicht zu vergessen eine attraktive und kreative Ecke für Liebhaber des Parkours.
„Cool for school“? Auf jeden Fall. Alle sind sich einig, das sollte man mit Schülerinnen und Schülern machen.
Weitere Impressionen aus der der Trampolinhalle – der Klick auf ein Foto öffnet eine Galerie.
12. Mai 2018 | Allgemein: Was sonst noch los ist
Gruppenbild mit dem visuellen Besucher Klaus Hurrelmann: Schülerinnen und Schüler der Stufe 12 des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales mit ihren Lehrerinnen Isabell Kleine Hörstkamp und Jana Sablitzky
Am Freitag, dem 13. April, hatte die Jahrgangsstufe 12 des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales mit dem fachlichen Schwerpunkt Pädagogik besonderen Besuch: Der Sozial-, Bildungs- und Gesundheitswissenschaftler Klaus Hurrelmann nahm sich eine Stunde Zeit, um den Schülerinnen und Schülern via Skype Rede und Antwort zu stehen. Von Hurrelmann stammt das Modell der produktiven Realitätsverarbeitung, ein relevantes Thema im Abiturfach Erziehungswissenschaften, das zuvor im Unterricht mit den Fachlehrerinnen Jana Sablitzky und Isabell Kleine Hörstkamp ausführlich behandelt worden war. Zustande kam die Skype-Konferenz durch die Initiative einer Schülerin, die den E-Mail-Kontakt mit Klaus Hurrelmann hergestellt hatte. Alle Fragen, die im Unterricht offen geblieben waren, konnten nun im persönlichen Gespräch beantwortet werden. Beeindruckt waren die Schülerinnen und Schüler von der offenen und authentischen Art Hurrelmanns, der auch Interessantes aus seiner eigenen Biographie preisgab, um zu erläutern, wie er sein Modell auf der Basis eigener Erfahrungen entwickelt hatte. „Er hat es geschafft, uns eine lange Theorie in einer unfassbar lebendigen, modernen und interessanten Weise nahezubringen. Eine unglaublich interessante Begegnung!“, fasste eine Schülerin zusammen, was viele dachten. Als die Begegnung nach einer Stunde mit einem Mausklick endete, hatten die Schülerinnen und Schüler den Menschen hinter der Theorie kennen gelernt, das Modell der produktiven Realitätsverarbeitung wird dadurch für sie unvergesslich bleiben.
7. Mai 2018 | Allgemein: Was sonst noch los ist, Praktika
Wetterfeste Kleidung ist wichtig im Naturkindergarten. Dies wissen Jonah Düpjan und seine Praxisanleiterin Jutta Schaeper-Luhmeyer
Ein berufliches Gymnasium vermittelt seinen Schülerinnen und Schülern auf dem Weg zur Allgemeinen Hochschulreife in besonderer Weise berufliche Kenntnisse und Einblicke in verschiedene Berufsfelder. So tauschten die Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales mit dem fachlichen Schwerpunkt Pädagogik vor den Osterferien für drei Wochen die Schulbank gegen einen Praktikumsplatz in sozialen, medizinischen oder pädagogischen Berufen.
Für Jonah Düpjan führte der Weg in den Naturkindergarten in Freckenhorst, den er schon als Kind besucht hat. Damit hatte er einen wichtigen Vorteil auf seiner Seite: „Endlich mal ein Praktikant, der gleich am ersten Tag in passender Kleidung erscheint!“, freut sich seine Praxisanleiterin Jutta Schaeper-Luhmeyer. Schließlich sind Kinder und Erzieherinnen bei jedem Wetter draußen in der Natur. Auch die Kinder freuen sich darüber, eine männliche Bezugsperson zu haben. Jonah wird sofort von ihnen anerkannt, er bastelt und spielt mit ihnen und liest ihnen vor. In Eltern- und Teamgesprächen erhält er Einblick in die pädagogische Arbeit des Kindergartens. Mit den Kenntnissen aus dem Fach Erziehungswissenschaften, das am Beruflichen Gymnasium für Gesundheit und Soziales als verpflichtender Leistungskurs gelehrt wird, kann er das Verhalten der Kinder gezielt beobachten. Ob er später Erzieher werden will? Da ist sich Jonah noch nicht sicher.
Anders als Alexander Gusarov. Der möchte am liebsten im medizinischen Bereich tätig werden, sein großes Ziel ist das Medizinstudium. Alexander absolviert sein Praktikum im Josephshospital in Warendorf. Schon um 5:30 Uhr steht er bereit, um bei der Pflege der Patienten zu helfen. Er verteilt Frühstück, bezieht Betten, prüft Vitalwerte und lernt dabei sehr viel. „Das Praktikum könnte ruhig länger dauern“, findet er. Sein Stationsleiter Herr Krützkamp lobt ihn vor allem für seine gute Auffassungsgabe. „Alexander denkt mit, er bietet sich an und steigert sich von Woche zu Woche!“, ist dieser sehr zufrieden mit seinem Praktikanten.
Bei seinem Praktikum im Josephshospital Warendorf lernte Alexander Gusarov auch den Umgang mit medizinischen Geräten kennen.
Ähnliche Aufgaben warten auch auf Alina Niebrügge an ihrem Praktikumsplatz, der Rehaklinik Maria Frieden in Telgte. Sie hat schnell erkannt, worauf es im Pflegeberuf ankommt: „Einfühlungsvermögen, Engagement, gute Nerven, Flexibilität, körperliche und seelische Belastbarkeit“, zählt sie unter anderem auf. Sie weiß, wovon sie spricht, hat sie doch in ihrem Praktikum mit alten, kranken und zum Teil dementen Menschen oft belastende Situationen erlebt. Es ist ihr ein Anliegen, sich um die Bedürfnisse der Menschen zu kümmern. Dabei erlebt sie hautnah die Problematik der Pflegeberufe: oft bleibt keine Zeit, neben der körperlichen Versorgung auch die seelischen Belange der Menschen zu berücksichtigen. Die Zusammenarbeit in einem starken Team ist hier im Arbeitsalltag besonders wichtig.
Alina Niebrügge (Mitte) war eine willkommene Verstärkung im Team der geriatrischen Station der Klinik Maria Frieden in Telgte.
Janna Freund war in der gleichen Klinik in der Ergotherapie tätig. Sie berichtet von positiven Erfahrungen dabei, die Patienten wieder auf das Leben zu Hause vorzubereiten. Neben dem Üben von Aktivitäten des täglichen Lebens konnte sie auch verschiedene Therapiemaßnahmen kennenlernen, z.B. das Kneten warmer Rapskörner mit den Händen, was der Verbesserung der Feinmotorik dient und sich wohltuend auf die Gelenke auswirkt.
Janna Freund mit ihrer Praxisbetreuerin Vanessa Lübbers.
So wurden manche der Schülerinnen und Schüler durch das Praktikum in ihrem Berufswunsch bestätigt, andere haben Seiten eines Berufs kennengelernt, die sie ins Nachdenken gebracht haben. Auf jeden Fall war es für alle eine wichtige und bereichernde Erfahrung.