Nicht im Kopf, sondern im Herzen liegt der Anfang

Nicht im Kopf, sondern im Herzen liegt der Anfang

„Vor drei Jahren konnten wir es kaum erwarten, heute hier zu stehen. Jetzt ist es wirklich so weit – wir halten unsere Abiturzeugnisse in den Händen!“ Vielen der Abiturientinnen und Abiturienten mögen diese Worte der Schülervertreterinnen Linda Kamp und Mercan Tezcan aus dem Herzen gesprochen haben. Feierliche Atmosphäre lag über der Aula des Berufskollegs, als die Abiturientia 2018 offiziell verabschiedet wurden. Nach dem gemeinsamen Gottesdienst in der Marienkirche traf man sich dort mit Eltern, Geschwistern und Freunden, um diesen besonderen Moment, die Übergabe der lang ersehnten Abiturzeugnisse, würdig zu begehen. Schulleiter Udo Lakemper richtete in seiner Rede einen Appell an die Schülerinnen und Schüler, sich mit den gewonnenen Kompetenzen für die Demokratie einzusetzen. Er erinnerte an den Auftrag der Familie des Namensgebers des Paul-Spiegel-Berufskollegs, für Toleranz und friedliches Miteinander einzutreten und couragiert gegen Rassismus vorzugehen. Abteilungsleiterin Sylvia Sahl-Beck vom Beruflichen Gymnasium für Gesundheit und Soziales beteiligte die Zuhörer an ihrer Rede, indem sie zählen sollten, wie oft die Worte „Herz“ und „Kopf“ erwähnt wurden. Es stellte sich heraus, dass auf dem Weg zum Abitur und ins Leben beides benötigt wird, das Herz jedoch knapp die Nase vorn hat. Dies passte gut zum Motto der Veranstaltung: „Nicht im Kopf, sondern im Herzen liegt der Anfang“. Mit etwas Wehmut blickte der Abteilungsleiter des Wirtschaftsgymnasiums, Hanno Bühren, zurück, war dies doch nach dreißig Jahren sein letzter Abiturjahrgang, den er verabschieden durfte. Dem Abiturmotto „Abicrombie and Fitch – Models gehen, Elche bleiben“ versuchten sich die Klassenlehrerinnen und –lehrer, Isabell Kleine Hörstkamp, Sabine Laarmann und Andreas Klockenbusch, in ihrer Rede anzunähern. „Jetzt wissen wir, wie Sie sich gefühlt haben, wenn wir Lehrkräfte Sie mit seltsamen Formeln irritiert haben!“, kommentierte Andreas Klockenbusch das zugegebenermaßen erklärungsbedürftige Abiturmotto. Da der Elch in der nordamerikanischen Mythologie jedoch für „Alter, Weisheit und Gerechtigkeit“ steht, konnte er sich mit diesem Vergleich für die an der Schule verweilende Lehrerschaft durchaus anfreunden. Für die an diesem Tag die Schule verlassenden „Models“ hatten die Klassenlehrerinnen noch gute Ratschläge für ein erfolgreiches Modeldasein parat. Schülervertreterin Saskia Kukuk rief in ihrer sehr poetischen Rede die Mitschülerinnen und Mitschüler dazu auf, Fehler zu machen, um aus ihnen zu lernen. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung mit Auftritten der Band „Crosstones“ und von Aleyna Sekerci, die von Ulrike Eselgrim am Klavier begleitet zwei Gesangsstücke mit beeindruckender Stimme und sehr ausdrucksstark darbot.

Der Klick auf ein Foto öffnet die Galerie:

Mehr als (nur) Fußball… Bundescup 2018

Mehr als (nur) Fußball… Bundescup 2018

vlnr. erste Reihe: Laura Sommer, Marina Winkelman, Maria Empting, Melanie Boldt, Annalena Burghardt, Janna Freund, Celina Dejong, Sylvia Sahl-Beck (Lehrerin)
vlnr. zweite Reihe: Alina Bruns, Alexander Gusarov, Marvin Erlei, Mona Raude, Daniel Mosbach, David Volbers, Julie Schneider
auf dem Bild fehlen Annalena Schiller und Leonardo Gomes da Cruz

учить русский играя

Spielend Russisch lernen

Die Fußball-WM in Russland zieht zurzeit ein weltweites Publikum an. Der Russisch-Kurs am Paul-Spiegel-Berufskolleg verfolgt aber auch das Geschehen außerhalb des Fußballplatzes, interessiert sich für Land und Leute, Kultur und natürlich für die Sprache dieses riesigen Landes.

„Spielend Russisch lernen“ – das klang für die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer aus der Jahrgangsstufe 11 des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales mit dem fachlichen Schwerpunkt Pädagogik sowie für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Unterstufe der Höheren Berufsfachschule für Wirtschaft und Verwaltung sehr verlockend, da sie sich sonst eher sehr konzentriert mit der kyrillischen Schrift, der anspruchsvollen Grammatik und den neuen Vokabeln auseinandersetzen.

Der Bundescup „Spielend Russisch lernen“ wird vom Deutsch-Russischen Forum e.V. ausgerichtet:
„Grundlage des Sprachturniers ist das Brettspiel ‚New Amici!‘, dessen deutsch-russische Ausgabe nach speziellen Bundescup-Regeln gespielt wird. Jeweils zwei Schüler spielen im Tandem: Ein Partner lernt bzw. beherrscht Russisch, der andere hat keine Russischkenntnisse und auch keinerlei slawischsprachigen Hintergrund (…) Im Frühjahr spielen die Mannschaften in einer Schulinternen Runde gegeneinander. Die Schulsieger dürfen an einer der 18 Regionalen Runden teilnehmen. Gewinnen sie auch dort, sind sie im Spätherbst beim großen Finale im Europa-Park dabei. (…) Die Sieger des Finales dürfen nach Russland reisen! …“
[Flyer Bundescup 2018]

16 Schülerinnen und Schüler ließen sich auf dieses „Sprachenexperiment“ ein. 8 Kursmitglieder des Russischkurses, die nach einem Jahr Russischunterricht schon als „Könner“ eingestuft wurden, suchten sich 8 Mitspieler ohne Russischkenntnisse. Am 18.06.2018 fand dann die schulinterne Runde statt und die 8 Teams traten den Wettkampf an.

Im spannenden Finale setzten sich Alexander Gusarov und Marvin Erlei als Erstplatzierte gegen Daniel Mosbach und Mona Raude durch. Alexander und Marvin werden im Herbst für das Paul-Spiegel-Berufskolleg an der regionalen Runde teilnehmen.


Das Siegerteam, das sich für die regionale Runde qualifizierte: Marvin Erlei und Alexander Gusarov


Die motivierten Zweitplatzierten zeigten auch nach mehreren Stunden noch höchste Konzentration: Daniel Mosbach und Mona Raude

Das Fazit der Spielerinnen und Spieler war sehr positiv: „Ich bin begeistert, die ‚Nichtskönner‘ waren richtig gut“, bringt Melanie Boldt ihre Turniereindrücke auf den Punkt.

„Russisch ist schon eine schwierige Sprache, man kann sich die Wörter nicht so schnell herleiten wie in anderen Sprachen“, resümiert David Volbers seine ersten Erfahrungen mit der russischen Sprache.


David Volbers und Annalena Burghardt

„Ich dachte am Anfang, dass ich als ‚Könner‘ nach nur einem Jahr Russisch sicherlich keinen Punkt erspielen würde und nun bin ich ganz überrascht, was ich doch schon gelernt habe“, freut sich Annalena Burghardt über das Ergebnis ihres Teams.

„Es ist spannend, auf diesem spielerischen Weg eine neue Sprache kennenzulernen, aber auch ganz schön herausfordernd“, fasst Laura Sommer ihre Erkenntnisse zusammen.


Laura Sommer links im Bild

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Russischkurses werden sich bei ihren Mitspielern am 26.06.2018 mit einem gemeinsamen russischen Essen bedanken.

„Neben den kulinarischen Besonderheiten der russischen Küche können wir dann ja auch die Highlights der WM in Russland genießen“, freut sich Sylvia Sahl-Beck, die als Lehrerin das Projekt am PSBK initiiert hat.

Einige Impressionen von der schulinternen Runde des Bundescups 2018 „Spielend Russisch lernen“ – der Klick auf ein Foto öffnet die Galerie:

Klettern im Hochseilgarten – nichts für schwache Nerven!

Klettern im Hochseilgarten – nichts für schwache Nerven!

Klasse der Ausbildungsvorbereitung gemeinsam mit ihrer Lehrerin Monika Hülsmann (Mitte von hinten) und ihrem Lehrer Christian Pfeifauf (Mitte von hinten)

Die Schülerinnen und Schüler der drei Ausbildungsvorbereitungsklassen des Paul-Spiegel-Berufskollegs hatten die Möglichkeit, die Schule als Lernraum zu verlassen und gemeinsame, neue Erfahrungen im Klettern zu sammeln. Ziel war der Kletterwald Nettetal, der von der Teammotion-Organisation im Umkreis von Osnabrück im benachbarten Niedersachen betrieben wird.

Diese Aktion, die im Bereich der Erlebnispädagogik zu verorten ist, ermöglichte es den Lernenden, individuelle und reale Erfahrungen mit Grenzsituationen zu machen. Gerade beim Klettern in größerer Höhe (viele der Parcours erreichen eine Höhe von 10-13 Metern!) rückt das Vertrauen in den Kletterpartner und die Konzentration auf den eigenen Körper in den Vordergrund. Gleichzeitig sind auch gegenseitige Hilfe und Verantwortung für den Partner Voraussetzungen für das Gelingen der meisten Aktionen. Viele der Schülerinnen und Schüler konnten ihre Vorbehalte und Ängste überwinden und gewannen zunehmend Sicherheit auch in großer Höhe, sodass sie mit einem guten Gefühl, Stolz und einem gestärkten Selbstbewusstsein nach Abschluss der Kletteraktion die Heimreise antreten konnten – ganz entsprechend des Leitbildes der Einrichtung „Wir wollen Menschen nachhaltig bewegen – mit Kopf, Herz und Hand“.

Jetzt gilt es, die hier gewonnen Zuversicht mit dem Blick auf den angestrebten Abschluss mit in den schulischen Alltag zu nehmen.

Jean Paolo Wochner (hinten) und Ramona Hegel beim Klettern

Die Würde des Menschen ist unantastbar

Die Würde des Menschen ist unantastbar

Theater am Paul-Spiegel-Berufskolleg: Rohallah Jafari auf der Bühne

Es ist 11:05 Uhr und die Schülerinnen und Schüler des Paul-Spiegel-Berufskollegs stürmen aus den Klassenräumen in die Pausenhalle. Doch irgendetwas ist heute anders. Was machen diese Schüler in schwarzen Kapuzenpullis hier? Und warum laufen sie so verdächtig durch die Aula? Und plötzlich wird es – trotz Pausengedrängel – mucksmäuschenstill. Eine Trommel ertönt und die Spieler erstarren auf der Bühne: „Artikel 26 der UN-Menschenrechtscharta: Jeder hat das Recht auf Bildung.“

Die Schülerinnen und Schüler der BWU (Berufsfachschule für Wirtschaft und Verwaltung) stellen ihren Mitschülern ihr über Monate erarbeitetes Theaterstück vor, welches vorher nicht angekündigt wurde. Das Thema des Stückes „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ trifft den Nerv der Anwesenden. Auffällig ist, dass in der Aula während der etwa 10‘minütigen Vorstellung absolute Ruhe herrscht. Die Aufmerksamkeit liegt nun ganz bei den Darstellern, die sich inhaltlich mit dem Grundgesetz und den damit verbundenen Regeln sowie Normen aber auch Missständen auseinandersetzten und dies lauthals an ihr Publikum weitergeben. Dabei werden außerdem die Themen häusliche Gewalt, Rechtsextremismus, Recht auf Arbeit sowie Gleichheit am Beispiel Entlohnung aufgegriffen und schauspielerisch in Szene gesetzt.

Die Theatergruppe besteht aus Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund, Fluchterfahrung aber auch aus Einheimischen und so ergibt sich eine ganz besondere Mischung, die für alle eine Bereicherung darstellt. Begleitet wird dieses Projekt von dem Klassenlehrer Mathias Schafranitz, der Schulsozialarbeiterin Christina Bosch dos Santos, dem Theaterpädagogen Wilhelm Neu (Theaterpädagogisches Zentrum Münster) sowie Projektleiterin Ulrike Klemann (Fachstelle für Integration und Migration des Caritasverbandes im Kreisdekanat Warendorf e.V.), die den Schülern immer wieder Mut machten und sie bestärkten, dieses außergewöhnliche Projekt durchzuführen. „Die Schüler konnten durch die theaterpädagogische Arbeit Selbstvertrauen aufbauen und eigene Potenziale erkennen“, betont Christina Bosch dos Santos, die dieses Theaterprojekt im Rahmen der Initiative „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ begleitet. Auch für Klassenlehrer Schafranitz ist dies eine ganz neue Erfahrung, die er im Rahmen seiner pädagogischen Arbeit mit Begeisterung begleitet. Die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler sei enorm und unter „normalen“ Bedingungen im Unterricht nicht hervorzubringen. So haben die Schülerinnen und Schüler das Theaterstück kreativ mitgestaltet und ihre eigenen Bedürfnisse miteingebracht.

Ermöglicht hat dieses Projekt das Förderprogramm KOMM-AN NRW – Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales in Zusammenarbeit mit der Integrationsagentur des Caritasverbandes im Kreisdekanat Warendorf e. V. im Förderjahr 2017. Es wird nachhaltig durch das Paul-Spiegel-Berufskolleg weitergeführt, welches weitere Vorstellungen plant, auf die sich alle Beteiligten bereits freuen und die sogar außerhalb von Schule stattfinden werden.

Salvatore Leo (vordergründig) sowie Emal Shams (hintergründig)

Laufen für den guten Zweck

Laufen für den guten Zweck

Klein aber oho – die Startergruppe vom Paul-Spiegel-Berufskolleg

Inzwischen ist es schon eine kleine Tradition geworden, dass das Paul-Spiegel-Berufskolleg sich am jährlichen Hoffnungslauf der Aktion Kleiner Prinz beteiligt. Bei dieser Veranstaltung spendet die Sparkasse einen Euro pro  Kilometer an die Kinderhilfsorganisation Aktion kleiner Prinz. „Für einen Euro können wir einem Kind zwei warme Mahlzeiten am Tag ermöglichen“, so deren Sprecher Klaus Chmiel. Es zählt also jeder  zurück gelegte Kilometer, egal ob gelaufen, gewalkt oder gemütlich spaziert. Unglücklicherweise lag der Termin des Hoffnungslaufes in diesem Jahr in den verlängerten Pfingstferien, so dass viele durch Urlaub verhindert waren. Dennoch fand sich eine kleine Gruppe aus Lehrkräften, Sekretariat und Familienmitgliedern am Start ein, um unsere Schule würdig zu vertreten. Trotz hochsommerlicher Temperaturen legten die Starterinnen und Starter insgesamt 42 Kilometer zurück, was einem gemeinsamen Marathonlauf entspricht und das Gesamtspendenergebnis um eben diese Summe erhöhte. Die Organisatoren des Hoffnungslaufes bedankten sich herzlich bei allen Aktiven für deren Einsatz und spendierten unterwegs und im Ziel eine kühle Erfrischung.

Für das nächste Jahr können sich alle Interessierten schon einmal den  15. Juni vormerken. Dann findet der nächste Hoffnungslauf statt, wenn es wieder heißt: in netter Atmosphäre um den Emssee laufen und dabei nicht nur etwas für die eigene Gesundheit tun, sondern auch für den guten Zweck!