Für „Aufsteiger“ (Haupt- und Realschule) und für „Umsteiger“ (Gymnasium)

Für „Aufsteiger“ (Haupt- und Realschule) und für „Umsteiger“ (Gymnasium)

Das laufende Schuljahr ist noch jung und schon denken bereits viele Jugendliche in den weiterführenden Schulen an das nächste Schuljahr. Den Haupt- und Realschülern (10b) stellen sich die Fragen: „Welcher Abschluss ist für mich der richtige, welche Schule optimal?“ Aber  auch Gymnasiasten in den Klassen 9 und 10 könnten sich fragen: „Sollte ich nochmal die Schule wechseln? Neu anfangen –  mit anderen Lehrerinnen und Lehrern, mit anderen Mitschülern, zum Teil auch mit anderen Inhalten?“

Dazu hält Hanno Bühren, Leiter des Wirtschaftsgymnasiums am Paul-Spiegel-Berufskolleg in Warendorf, einige wertvolle Tipps bereit.

Frage: Was ist das Besondere an einem Wirtschaftsgymnasium?

Zunächst das Allgemeine: man erhält ein Vollabitur wie an jeder gymnasialen Oberstufe, mit dem man alle Studienfächer an jeder Hochschule studieren kann – falls man den jeweiligen Numerus Clausus schafft. Natürlich muss man die „Quali“ haben – ob an der Hauptschule oder an der Realschule, oder für Gymnasiasten das Versetzungszeugnis in die Klasse 9 oder 10.

Das Besondere: „Wirtschaft“ prägt unser aller Leben in hohem Maße. Bei uns ist sie Ausgangspunkt vieler – sehr praxisorientierter- Lernprozesse: wie funktioniert ein Betrieb, was ist mit dem Verbraucherschutz, um was geht es in der Wirtschaftspolitik, wie gestalte ich Texte und Tabellen in Office und lege Datenbanken an, was sind die ökonomischen und sozialen Auswirkungen des Klimawandels… Insofern ist wirtschaftliche Bildung allgemeine Bildung im besten Sinne: man lernt „die Welt“ besser verstehen.

Frage: Hat man sich mit einem wirtschaftlichen Schwerpunkt dann nicht zu stark festgelegt?

Nein, denn klassische allgemeinbildende Fächer ergänzen die wirtschaftlichen gut: Deutsch, Fremdsprachen, Religion und Sport, Mathematik und Naturwissenschaften, aber auch Fächer wie Philosophie, Erziehungswissenschaften, Kunst und Literatur lassen keine Einseitigkeit aufkommen.

Frage: Für wen ist das Wirtschaftsgymnasium besonders interessant?

Man muss sich natürlich zumindest ein bisschen für Wirtschaft interessieren. Und dann kommt der Appetit beim Essen. Und man muss sich klarmachen: Ca. 40% aller Ausbildungsberufe sind kaufmännisch – verwaltende Dienstleistungsberufe und über 30% der wichtigsten (nach Anzahl der Studenten) Studienfächer sind direkt wirtschaftlich orientierte Fächer. D.h. wer solche Berufs- oder Studienfelder im Blick hat ist bei uns besonders gut aufgehoben. Aber auch wer sich noch anders entscheidet: wir haben ehemalige Schüler/innen, die Medizin, Sprachen ja sogar Theologie studiert haben. Dazu kommen Studiengänge und Berufe, die auf eine spätere Freiberuflichkeit abzielen, z.B. Landwirte (Agrarwissenschaftler), Ingenieure, Übersetzer oder Architekten – sie alle müssen später ein kleines Unternehmen führen und da ist ihnen eine wirtschaftliche Grundbildung von großem Nutzen. 

Frage: Was ist mit den Gymnasiasten?

Das ist eine sehr wichtige Frage. Aus meiner Sicht halten Schuler/innen am Gymnasium vor dem Eintritt in die gymnasiale Oberstufe an ihrer Schule nicht genug inne und fragen sich: “Welches Oberstufenprofil ist das richtige für mich“. Das sollten sie aber tun und auch einen Wechsel – evtl. zu uns oder an die gymnasiale Oberstufe mit einem anderen Schwerpunkt eines Berufskollegs  – in den Blick nehmen. Es geht aber nicht nur um das Profil: einigen Schüler/innen würde entsprechend ihrer Schulbiografie ein „Neustart“ einfach gut tun.

Nun zu G8. Wir nehmen Schüler/innen vom Gymnasium sowohl nach der Jahrgangsstufe 9 (mit Versetzung in die Klasse 10) als auch nach Klasse 10 auf. Die Schüler/innen aus der Klasse 9 sollten sich das auch ruhig zutrauen. Wir sind schließlich darauf eingestellt, in unserer Einführungsphase die Schüler aus unterschiedlichen Schulen (Hauptschule, Realschule, Gymnasium u.a.) und damit Schüler mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Kenntnissen zusammen zu führen.

Frage: Wie wird das Abi in der Wirtschaft angenommen?

Da möchte ich die international agierende Firma Winkhaus aus einem Broschürentext zitieren:

„Das Wirtschaftsabitur am Berufskolleg bietet eine sehr gute Voraussetzung für eine folgende kaufmännische Ausbildung und ist eine solide Basis für die berufliche Karriere. Absolventen dieses Bildungsgangs steigen regelmäßig mit großem Erfolg in die Praxis ein. Winkhaus erlebt top ausgebildete junge Leute, die nach schulischer und beruflicher Qualifikation ihre Zukunft planen und sich um Arbeitsstellen bewerben…“
Gerade für die Aufnahme eines dualen Studiums (Berufsausbildung + Studium mit Bezahlung), das mittlerweile viele große Unternehmen anbieten, ist das Abitur an einem Wirtschaftsgymnasium eine sehr gute Voraussetzung.

Frage: Wo gibt es zu diesem Bildungsangebot noch weitere Informationen?

Ausführliche Informationen über diesen Bildungsgang gibt es am Donnerstag, den November um 18:30 Uhr im Paul-Spiegel-Berufskolleg des Kreises Warendorf, von-Ketteler-Str. 40, 48231 Warendorf. Nach einem Einführungsvortrag folgt die Möglichkeit zu einem Gespräch mit Fachlehrern und -lehrerinnen sowie mit Schülerinnen und Schülern.

Erlebnisfahrt zur Wewelsburg

Erlebnisfahrt zur Wewelsburg

Die Klassen BW11A und BW11B unternahmen ihre dreitägige Klassenfahrt vom 05.11. – 07.11.2018 in alter Tradition zur Wewelsburg in Büren bei Paderborn.

Die SchülerInnen waren in der einzigartigen Dreiecksburg, die aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts stammt, in der Jugendherberge untergebracht. Am ersten Tag wurden die Schüler vom Museumspädagogen Herrn Ellermann herzlich empfangen. Herr Ellermann gab der Gruppe in der Erinnerungs- und Gedenkstätte zunächst eine kurze audiovisuelle Einführung zur Geschichte des Nationalsozialismus. Danach erkundete die Gruppe gemeinsam den Nordturm der Burg, in dem im Erdgeschoss die berüchtigte Säulenhalle liegt, die als geplanter „Obergruppenführersaal“ dienen sollte. Im Kellergeschoss besichtigte die Gruppe die Gruft, die in Anlehnung an mykenische Kuppelgräber zu einem Weiheraum für tote SS-Führer gestaltet werden sollte. Der Nachmittag wurde zur Erkundung der Umgebung genutzt; am Abend wurde in einem Tagungsraum der Burg der eindrucksvolle Spielfilm „Die Grauzone“ gezeigt. Der Film beschäftigt sich mit den jüdischen Sonderkommandos, die in Auschwitz die Ermordung ihrer eigenen Mitgefangenen durchführen mussten. Im Anschluss wurde der Film kontrovers diskutiert. Im Vordergrund stand dabei die Frage, ob diese Personen auch Täter waren.

Am zweiten Tag ging es für die beiden Klassen und ihre vier LehrerInnen schon früh morgens los, im Workcamp am ehemaligen Schießstand der SS wurde aktive Erinnerungsarbeit geleistet. Der Schießstand wurde im Jahre 1941 von KZ-Häftlingen angelegt und diente den KZ-Wachmannschaften zu Schießübungen und als Exekutionsort. Der Schießstand, der nach dem 2. Weltkrieg mit Erde und Schutt verfüllt wurde, geriet lange Zeit in Vergessenheit. Die Schülergruppe arbeitete mit Schaufeln und Spitzhacken in der Erde, um dort die mit Schutt vermischte Erde zu durchsuchen. Mit Begeisterung suchten die SchülerInnen nach spannenden Fundstücken. Am Nachmittag gab es eine Führung durch das Historische Museum, bei der der historische Hexenkeller nicht fehlen durfte. Höhepunkt war dabei das Anprobieren eines legendären ca. 25 kg schweren „Kettenhemdes“ aus der Ritterzeit.

Am Tag der Abreise nahm Herr Ellermann die Gruppe mit auf einen zeitgeschichtlichen Rundgang durch das Dorf Wewelsburg. Dort sahen die SchülerInnen das ehemalige NS-Dorfgemeinschaftshaus, ehemals Ottens-Hof, das als kultureller Mittelpunkt in der NS-Zeit dienen sollte. Auf dem Rundgang wurde auch das Gelände des ehemaligen KZ Niederhagen gezeigt, welches heute eine Wohn- und Gewerbesiedlung beherbergt. Auch das Mahnmal auf dem ehemaligen Appellplatz, welches aus gleichseitigen Dreiecken zu einem großen Dreieck zusammengesetzt war und an die Opfer der SS-Gewalt in Wewelsburg erinnern soll, blieb den Besuchern in guter Erinnerung.

Eine kurze Reflexionsrunde zum Abschluss der dreitägigen Klassenfahrt belegte, wie beeindruckend die SchülerInnen diese Fahrt fanden, da sie durchweg von der fantastischen Landschaft, dem gutem Essen in der Jugendherberge und der spannenden Ausgrabung schwärmten. Auch die LehrerInnen waren mit dieser Klassenfahrt äußerst zufrieden, eine Fahrt bei der der Zusammenhalt der Klassen gestärkt wurde, Erlebnisse miteinander geteilt wurden. Dabei herrschte auch noch eine ausgesprochen entspannte und fröhliche Atmosphäre. Diese tolle Erfahrung haben wir zusammengefasst unter dem Stichwort „Erlebnisfahrt Wewelsburg“.

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Bundescup 2018

Bundescup 2018

Marvin Erlei und Alexander Gusarov ( v.l.n.r.) bei der regionalen Runde des „Bundescups Spielend Russisch lernen 2018“ in Düren

Bundescup 2018

учить русский играя

                               Spielend Russisch lernen

Der Bundescup „Spielend Russisch lernen“ wird vom Deutsch-Russischen Forum e.V. an Schulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgerichtet, um spielerisch mehr Schülerinnen und Schüler für das Erlernen der russischen Sprache zu begeistern und um einen Beitrag zur Völkerverständigung zu leisten.

16 Schülerinnen und Schüler des Paul-Spiegel-Berufskollegs ließen sich auf das „Sprachenexperiment“ ein. Acht Kursmitglieder des Russischkurses, die nach einem Jahr Russischunterricht schon als „Könner“ eingestuft wurden, suchten sich acht Mitspieler ohne Russischkenntnisse. In einer schulinternen Runde traten dann acht Teams den Wettkampf an.

In einem spannenden Finale setzten sich Alexander Gusarov und Marvin Erlei als Erstplatzierte gegen die schulinternen Mitspieler durch und qualifizierten sich für die regionale Runde in Düren.

Dort stellten sie sich elf Teams aus anderen gymnasialen Oberstufen, um sich mit ihnen in Sprachkenntnis zu messen. Denn mit dem Einzug ins Finale lockt eine Einladung von GAZPROM Germania in den Europa-Park Rust und der Hauptgewinn  einer mehrtägigen Russlandreise.

Marvin Erlei und Alexander Gusarov mussten in dem Würfelspiel ihr Können, ihre Konzentrations- und Merkfähigkeit sowie ihren Teamgeist unter Beweis stellen. „Die Fragen aus der Rubrik ‚Sport und Gesundheit‘ gefielen mir am besten“, resümiert Marvin Erlei und stellt dabei fest, dass „Russisch wirklich keine einfache Sprache ist“.

„Die Fragen aus dem Bereich ‚Geschichte und Politik‘ fand ich am spannendsten“, steht am Ende des Wettbewerbs für Alexander Gusarov fest.

Lehrerin Sylvia Sahl-Beck fieberte vom Spielfeldrand aus mit und war begeistert von dem Ideenreichtum, dem Humor, der sprachlichen Vielseitigkeit und vor allem von der Einsatzbereitschaft ihrer Schüler. Immerhin mussten sich die Warendorfer Schüler schon um 5:30 Uhr morgens auf den Weg nach Düren machen.

Am Ende belegte das Team vom Paul-Spiegel-Berufskolleg den fünften Platz und träumt weiterhin von einer Reise nach Russland, für dessen Kultur, Sprache und Menschen sich die Schüler besonders interessieren.

Auszubildende zum Landwirt alle erfolgreich

Auszubildende zum Landwirt alle erfolgreich

Das Abschlusszeugnis in der Hand und ein Arbeitsmarkt mit Fachkräftebedarf: Die jungen Landwirte und Landwirtinnen hatten doppelten Grund zur Freude

Ihre Abschlusszeugnisse erhielten die landwirtschaftlichen Auszubildenden des 3. Ausbildungsjahres an ihrem letzten Schultag am Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf. Erfreulicherweise erreichten alle Schülerinnen und Schüler der Klasse mit dem Zeugnis den Berufsschulabschluss. Dieser ist neben der Berufsabschlussprüfung (früher Gesellenprüfung) ein eigenständiger Abschluss, der allein aus den Noten der erteilten Fächer in der Berufsschule ermittelt wird.

Die beiden Schüler eines jeden Jahrgangs mit der besten Durchschnittsnote erhalten außerdem von der DLG (Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft) eine kostenlose einjährige Mitgliedschaft. Diese beinhaltet neben weiteren Vergünstigungen den freien Besuch von Fachausstellungen und 12 Exemplare einer landwirtschaftlichen Fachzeitschrift. Die zwei Jahrgangsbesten heißen in diesem Jahr Marc Große-Knetter aus Versmold (Ausbildungsbetrieb lütke Zutelgte in Telgte) und Alexander Gerwin aus Oelde (Ausbildungsbetrieb Engelbert Venne in Oelde).

Klassenlehrerin Karla Thielen mit den Jahrgangsbesten Marc Große-Knetter (re.) und Alexander Gerwin (Mitte)

Bemerkenswert ist weiterhin, dass insgesamt 6 Schülerinnen und Schüler eine Durchschnittsnote mit einer „1“ vor dem Komma erzielen konnten.

Da in der Landwirtschaft qualifizierte Fachkräfte sehr gesucht sind, haben alle Mitglieder der Klasse schon frühzeitig eine Anstellung gefunden. Manche beginnen ein Studium an der Universität/Fachhochschule oder streben andere Weiterbildungsmöglichkeiten an, wie zum Beispiel den Besuch der 2-jährigen Fachschule, die mit dem Abschluss „Staatlich geprüfter Agrarbetriebswirt“ beendet wird.

„In unseren Klassenräumen hängen fast ständig 2-3 Stellenangebote aus der näheren Umgebung für ausgebildete Landwirte aus.“, berichtet die Klassenlehrerin Karla Thielen. „Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für engagierte Fachkräfte sind derzeit hervorragend.“, so die Pädagogin weiter.

Für weitere Informationen zum Ausbildungsberuf Landwirt/Landwirtin stehen das Paul-Spiegel-Berufskolleg und die Ausbildungsberater der Landwirtschaftskammer NRW gerne zur Verfügung.

Neue Wege in der Ausbildung

Neue Wege in der Ausbildung

Von rechts: Schulleiter Udo Lakemper, stellvertretende Schulleiterin Inka Schweers, Abteilungsleiter Michael Stählker, Ausbildungskoordinator Tobias Storch und die neue Klasse der Auszubildenden der Firma Jungheinrich

Der Schulleiter des Paul-Spiegel-Berufskollgs Udo Lakemper begrüßte vor Kurzem die neuen Auszubildenden der Firma Jungheinrich und deren Ausbildungskoordinator Tobias Storch. Die Firma Jungheinrich mit Sitz in Hamburg geht neue Wege und organisiert die technische Ausbildung der deutschen Vertriebsmannschaft neu. „Wir freuen uns, dass es nun losgeht. Nach gut eineinhalb Jahren intensiver Gespräche und Vorbereitungstreffen startet nun die Kooperation zwischen dem neuen Ausbilder aus Hamburg, der DEULA, der Kreishandwerkerschaft Steinfurt- Warendorf und unserer Schule“, berichtet Michael Stählker, zuständiger Abteilungsleiter am Paul-Spiegel-Berufskolleg.

Seit August 2018 bildet der Hersteller von Flurförderzeugen und Lagertechnik erstmals 26 junge Männer und Frauen aus dem gesamten Bundesgebiet zu Land- und Baumaschinenmechatronikern aus.

Die Vermittlung der theoretischen Inhalte erfolgt im gemeinsamen Blockunterricht in Warendorf. Am Paul-Spiegel-Berufskolleg ist für Jungheinrich-Auszubildende eine eigene Klasse eingerichtet worden, in der die Azubis gemeinsam lernen werden. Die Auszubildenden sind nun zu ihrem ersten Blockunterricht angetreten.