9. November 2024 | Allgemein: Was sonst noch los ist, Bildungsgangprojekte, Schülerkarrieren
Nicole Brockmann berichtet aus ihrer Schulzeit am Beruflichen Gymnasium
Viele Wege führen zum Abitur – zwei dieser Wege bietet das Paul-Spiegel-Berufskolleg in Warendorf an. Im Wirtschaftsgymnasium erhalten Schülerinnen und Schüler einen weitreichenden Einblick in wirtschaftliche Zusammenhänge und Denkweisen, das Berufliche Gymnasium für Gesundheit und Soziales stellt Themen der Pädagogik, des zwischenmenschlichen Zusammenlebens und der körperlichen sowie seelischen Gesundheit in den Mittelpunkt. Dabei führen beide Berufliche Gymnasien zur Allgemeinen Hochschulreife.
Nicole Brockmann hat vor einigen Jahren das Abitur am Beruflichen Gymnasium für Gesundheit und Soziales abgelegt und berichtet nun im Interview über ihre Erfahrungen:
Wie geht es Ihnen? Was machen Sie zurzeit?
Nicole Brockmann: Mir geht es sehr gut. Ich habe gerade meine Bachelorarbeit im Studiengang Gesundheitsmanagement abgegeben. Nach meinem Abitur habe ich zuerst eine Ausbildung zur Industriekauffrau absolviert und anschließend habe ich in Teilzeit in diesem Beruf gearbeitet, während ich im Fernstudium den Bachelor mache.
Was hat Sie bewogen, das Abitur an einem Berufskolleg abzulegen?
Nicole Brockmann: Ich wollte mein Abitur nicht schon vor meinem 18 Geburtstag haben. Zudem fand ich die Ausrichtung und ein zusätzliches Praktikum sehr hilfreich zur weiteren Entwicklung. Die Klassen waren kleiner und es gab einen für mich interessanten Stundenplan.
Wenn Sie jetzt zurückblicken, welche Erfahrungen nehmen Sie aus Ihrer Schulzeit am Beruflichen Gymnasium mit?
Nicole Brockmann: Ich habe sehr tolle Freunde gefunden. Zudem wurde man auch bei Problemen sehr unterstützt. Die Erfahrung, dass Lehrer sich für ihre Schüler interessieren und ihnen wirklich etwas beibringen wollen, war für mich sehr wichtig. Auf dem Berufskolleg habe ich mich sehr wohl gefühlt, sodass ich auch Teil der Schülervertretung wurde.
Was war Ihr schönstes Erlebnis, Ihre prägendste Erfahrung oder Ihre wichtigste Erkenntnis während Ihrer Schulzeit am Paul-Spiegel-Berufskolleg?
Nicole Brockmann: Die Gemeinschaft in der Klasse und der Zusammenhalt, der sich besonders während der Tage religiöser Orientierung noch einmal verbessert hat. Bei uns gab es keine Erfahrungen wie Mobbing oder Ausgrenzung. Man kann nicht jeden mögen, aber dennoch wurden bei uns alle akzeptiert und wir waren eine Gemeinschaft. Das vermisse ich häufig, wenn ich an die Abiturzeit zurückdenke.
Haben sich die beruflichen Einblicke und Kenntnisse, die Sie schon während der Schulzeit erworben haben, nützlich für Ihre Ausbildung oder Ihre derzeitige Tätigkeit erwiesen?
Nicole Brockmann: Einige Studieninhalte haben auf Themen aus dem Unterricht aufgebaut, beispielsweise in Mathe oder Biologie. Erfahrungen aus dem zusätzlichen Praktikum und auch Inhalte aus den Fächern Gesundheit und Ernährung kann man immer mal wieder, auch im Alltag, nutzen.
Was würden Sie Schülerinnen und Schülern der Klasse 9 bzw. 10 empfehlen, die zurzeit überlegen, an welcher Schule sie ihr Abitur machen wollen?
Nicole Brockmann: Das Berufskolleg ist eine super Alternative, um sich selbst genauer kennenzulernen. Man bekommt einen Neustart und wird nicht mehr mit der Person verglichen, die man in der 5. Klasse war. Man kann sehr viele neue Menschen kennenlernen und wird unterstützt. Bei Problemen bleibt man nicht alleine damit.
Das Paul-Spiegel-Berufskolleg lädt alle interessierten Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern ein, sich am Infoabend über das Abitur am Berufskolleg zu informieren:
- Berufliches Gymnasium für Gesundheit und Soziales mit dem Schwerpunkt Erziehungswissenschaft am Dienstag, 19.11.2024 von 17:30 – 19:00 Uhr.
- Berufliches Gymnasium für Wirtschaft u. Verwaltung am Dienstag, 19.11.2024 von 19:00 – 20:30 Uhr
Beide Veranstaltungen finden statt im Hauptgebäude des Paul-Spiegel-Berufskollegs an der Von-Ketteler-Straße 40 in Warendorf.
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Bestens vorbereitet: Das Beratungsteam, bestehend aus Schülerinnen, Schülern, Lehrerinnen und Lehrern des Gymnasiums für Gesundheit und Soziales und des Gymnasiums für Wirtschaft und Verwaltung
7. November 2024 | Allgemein: Was sonst noch los ist, Bildungsgangprojekte, Exkursionen und Studienfahrten
Kurz vor den Herbstferien machte sich das zweite Ausbildungsjahr der Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagement (GAM1) gemeinsam mit den Lehrkräften Nicole Lasthaus und André Schulte auf den Weg, um zwei Warendorfer Unternehmen zu besuchen. Ziel dieser Exkursion: Die Berufsschülerinnen und -schüler sollten nicht nur die Theorie aus dem Klassenzimmer im echten Leben wiedererkennen, sondern auch einen Blick hinter die Kulissen regionaler Großhandelsbetriebe werfen.
Der erste Stopp des Tages führte zur WHG-Ahmerkamp GmbH & Co. KG, direkt danach ging es zu der ortsnahen Osmo Holz und Color GmbH & Co. KG. Bei WHG Ahmerkamp erfolgte zunächst eine Führung durch die verschiedenen Bereiche und Lager des Werks, die anschauliche und detaillierte Informationen zum Werkstoff Holz und seinen Verwendungsmöglichkeiten vermittelte.
Bei der Besichtigung von Osmo wiederum konnten die Schülerinnen und Schüler der GAM1 praxisnah die Unterschiede zwischen einem Großhandels- und einem Industriebetrieb miterleben. Das Unternehmen Osmo hat sich vor allem auf Produkte aus den Bereichen Holz und Farbe spezialisiert und stellt diese auch selbst vor Ort in Warendorf, sowie am Standort in Münster her. Abgerundet wurde die Betriebsexkursion am Ende durch eine zusammenfassende Unternehmenspräsentation.
31. Oktober 2024 | Allgemein: Was sonst noch los ist
Das Paul-Spiegel-Berufskolleg übernimmt als Berufsschule die Aufgabe einer umfassenden schulischen Ausbildung zum/zur Elektroniker/in für Energie- und Gebäudetechnik. Durch ihre Tätigkeit als Gesellenprüfer erhalten die Kollegen regelmäßig einen guten Einblick in die Anforderungen der Abschlussprüfungen und die betrieblichen Herausforderungen. Diese Erfahrungen fließen im Rahmen praktischer Labor- und Werkstattübungen in den Berufsschulunterricht ein. Zur weiteren Unterstützung einer qualitativ hochwertigen Ausbildung nahmen Schulleiter Udo Lakemper, Abteilungsleiter Michael Stählker und Fachlehrer David Zeiger jetzt zwei Geschenke der Fachinnung für Elektrotechnik Warendorf entgegen. Überreicht wurden sie von Obermeister Stefan Benning und Ann-Kristin Erdmann, Bereichsleiterin Innungen der Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf (auf dem Foto 2. u. 4. von li.) Das duale System der Berufsausbildung baut auf einem gemeinsamen Bildungsauftrag der Lernorte Betrieb und Berufsschule auf. Im handwerklichen Bereich werden diese durch die zuständige Handwerkskammer bzw. Kreishandwerkerschaft als dritten Partner zusätzlich unterstützt.
Mit dem Gerät MultiTest HT700+RCD der Firma HT Instruments kann zukünftig eine praktische Ausbildung im Bereich der DGUV Vorschrift 3 und der Betriebssicherheitsverordnung für Gerätetestungen durchgeführt werden. Unterstützt werden die Messungen nach DIN VDE 0701, 0702 und 0751-1:2015. Für die Erstinbetriebnahme nach DIN VDE 0100-600 stand bereits das Messgerät Combi G3 von HT Instruments zur Verfügung. Da dieses aber nicht für die Prüfung ortsveränderlicher Geräte geeignet ist, schließt das neue Gerät nun die vorhandene Lücke und ermöglicht eine umfassendere Vorbereitung auf die praktische Prüfung.
Zur schnellen Visualisierung von Strömen und Spannungen in elektrischen Leitungen dient die Strommesszange HT9025 der Firma HT Instruments. Mit ihr lassen sich, auch ohne das Auftrennen von Leitungen, vorherrschende Verhältnisse in elektrischen Leitungen beim Betrieb von verschiedenen Geräten einfach veranschaulichen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Fachinnung für Elektrotechnik Warendorf für die überreichten Geräte und freuen uns weiterhin auf die gute Zusammenarbeit.
31. Oktober 2024 | Allgemein: Was sonst noch los ist
Das Kollegium hat einen neuen Lehrerrat gewählt. Das sind seine Mitglieder: Sophia Schwartz-Rentsch, Andre Alteheld, Pia Küthe, Katrin Götz und Johannes Jüngst (von links). Die Amtszeit beträgt vier Jahre. Alle zwei Wochen findet ein Treffen statt, um sich um die Belange der Lehrerinnen und Lehrer und die Vermittlung zwischen ihnen und der Schulleitung zu kümmern. Alle freuen sich auf eine gute Zusammenarbeit.
31. Oktober 2024 | Allgemein: Was sonst noch los ist, Bildungsgangprojekte
Die Schülerinnen Elisabet Heinz, Khatera Valizada, Ann-Kathrin Strauch und Lea Nikoleizik (v. li.) und die Klassenlehrerinnen Tanja Tillner und Ruth Niehoff (rechts außen) präsentierten Werbeplakate aus dem Beach-Manager-Planspiel
Erstmals fand zu Beginn des Schuljahres in der neuen Unterstufe der Höheren Berufsfachschule mit der Ausrichtung Wirtschaft und Verwaltung ein Planspiel statt. Das Planspiel nennt sich „Beachmanager“. Die Schülerinnen und Schüler schlüpften in die Rolle von Unternehmerinnen und Unternehmern, die einen Surfclub leiten.
Im Team mussten sie unternehmerische Entscheidungen treffen, um einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen. So konnten sie sich überlegen, wie hoch der Preis für den Verleih von Surfbrettern und Tretbooten ist, wie viel Personal sie einstellen etc. Das Planspiel ist computerbasiert, sodass die Teams ihre Entscheidungen selbst eingeben können und nach jeder Spielrunde ein Feedback über die wirtschaftliche Lage ihres Unternehmens bekommen.
Mit viel Motivation und Vergnügen konnten sich die Lerngruppen besser kennen lernen und mit Hilfe ihrer Klassenlehrerinnen erste Einblicke in die Wirtschaftswelt erlangen. Im Zuge des Planspiels gestalteten die Schülerinnen und Schüler auch Werbeplakate für ihre Beachcentren, mit denen sie ihren Bekanntheitsgrad im Planspiel erhöhen konnten. Die Plakate schmücken nun die Klassenräume.
7. Oktober 2024 | Allgemein: Was sonst noch los ist
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Nach der Lesung erläuterte das Ensemble des Kleinen Bühnenbodens sein Verständnis vom Aufklärungsauftrag des Theaters gegen Rechtsextremismus
Das Kammertheater „Der kleine Bühnenboden“ aus Münster hat vor Kurzem am Paul-Spiegel-Berufskolleg die szenische Lesung „Geheimplan gegen Deutschland“ aufgeführt. Maria Goldmann, Ulrich Bärenfänger, Konrad Haller, Toto Hölters und Stefan Nászay sprachen im Selbstlernzentrum vor etwa 100 Schülerinnen und Schülern den Bühnentext von Lolita Lax und Jean Peters, der auf den Ergebnissen der investigativen Recherchen des Medienhauses CORRECTIV beruht. Dessen Journalisten hatten im Januar 2024 ihre Informationen über ein geheimes Treffen in einem Hotel bei Potsdam veröffentlicht, bei dem Vertreter und Vertreterinnen u.a. der AfD, der Werteunion und der Identitären Bewegung Gedanken und Pläne über die Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland austauschten. Als diese sogenannten „Remigrations“-Pläne bekannt wurden, löste das in vielen Städten große Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und für den Erhalt der Demokratie aus.
Über das dramaturgische Konzept der Bühnenfigur gibt das Theaterstück zum Teil verstörende und beängstigende Einblicke in die Ansichten, Motive und Ziele der an dem Treffen teilnehmenden Personen. Im Austausch mit den Schülerinnen und Schülern im Anschluss an die Lesung meinte Konrad Haller, neben Toto Hölters Intendant des Kleinen Bühnenbodens, dass das Stück deutlich mache, welche Kraft und operativen Strategien in der rechtsextremen Szene wirken würden, um die Stimmung der Menschen zu befeuern. „Wehret den Anfängen. Wir sind Zeugen dessen, was gerade passiert“, so Haller, „und es ist nicht lustig. Es geht um Ausgrenzung und Hass und es ist wichtig, dieses Thema in die Gesellschaft zu bringen.“ Toto Hölters ergänzte, dass man als Theater einfach den Auftrag habe, sich bei dieser Thematik zu positionieren. Es liefere auch über das Zuhören und Zusehen einen Weg, Inhalte aufzunehmen, der vielleicht besser sei als sich etwas alleine im eigenen Zimmer durchzulesen. Das wurde von einem Schüler bestätigt: „Ich kannte die Recherche-Ergebnisse schon, aber durch die Schauspieler habe ich sie noch einmal besser wahrgenommen und verstanden.“ Für manch anderen bot die Lesung die überhaupt erste Berührung mit den Informationen über das Geheimtreffen und seinen Inhalt.
Die Aufführung des Theaterstücks war eine Veranstaltung der schulinternen Reihe „Nie wieder ist jetzt“, die in diesem Jahr zusätzlich zu den Anfang 2025 stattfindenden Gedenkstättenfahrten von den Lehrkräften Roland Niehues und Kristin Antemann organisiert wurde. An die Schülerinnen und Schüler gewandt meinte Roland Niehues in seiner Schlussmoderation: „Parteilich muss Schule neutral sein. Bei der Ausbreitung von völkisch-ethnischen Ideen, die sich gegen die Menschenwürde und die Verfassung richten, muss Schule eingreifen und sensibilisieren.“