Angehende Erzieherinnen und Erzieher erforschen die Welt der Klänge mit der „Mobilen Musikwerkstatt“

Angehende Erzieherinnen und Erzieher erforschen die Welt der Klänge mit der „Mobilen Musikwerkstatt“

Dieter Wetzel und Ilmara Miranda-Müller (vordere Reihe links)  von der „Mobilen Musikwerkstatt Münsterland“ mit Lehrkräften und den Studierenden der Unterstufenklassen der Fachschule für Sozialwesen.

Die „Mobile Musikwerkstatt“ rollte auf ihrem Weg durchs Land nun auch am Paul-Spiegel-Berufskolleg vorbei. Lange hatten sich die 52 Studierenden der Unterstufenklassen der Fachschule für Sozialwesen auf diesen Projekttag gefreut, um ihre Kompetenzen zu erweitern und Anregungen für die musikalische Arbeit mit Kindern zu erhalten.

Musik nimmt in vielen Kitas nur noch einen geringen Stellenwert im Alltag ein. Daher hat die Bertelsmann Stiftung ein Projekt mit dem Titel „MIKA – Musik im Kita-Alltag“ ins Leben gerufen. Ziel des Projektes MIKA ist es, Kindern und pädagogischen Fachkräften im Kita-Alltag die Gelegenheit zu geben, ihre musikalischen Interessen zu stärken und den Alltag der Kita mit Musik zu bereichern. Die „Mobile Musikwerkstatt“ als Teil dieses Projektes will Klangentstehung begreifbar und erlebbar machen.

Die Studierenden erprobten sich als Klangforscher und Instrumentenbauer und bauten Musikinstrumente aus Alltagsgegenständen. Am Ende des Projekttages konnten sich Panflöte und Pappgitarre, Wasserrohrfagott und Gartenschlauchtrompete oder eine Nagelbrettrührtrommel im wahrsten Sinne des Wortes hören lassen. Unterstützt wurden sie dabei von jeweils zwei Fachleuten der „Mobilen Musikwerkstatt“ Münsterland und Ostwestfalen-Lippe.

Im kommenden Frühjahr wird die „Mobile Musikwerkstatt“ erneut nach Warendorf kommen. An einem zweiten Projekttag steht ein Besuch im Familienzentrum Löwenzahn an. Die angehenden Erzieherinnen und Erzieher werden gemeinsam mit den Kindern Instrumente bauen und die Experten der Musikwerkstatt bei der Installation von Lausch- und Klangversuchsobjekten auf dem Außengelände des Familienzentrums unterstützen. Es werden Klangpassagen entstehen, deren Stationen für alle Kinder jederzeit erreichbar sind und im Sinne von Erkunden, Erfinden und Zusammenspielen das ganze Jahr über genutzt werden können. „Wir freuen uns schon auf den gemeinsamen zweiten Projekttag und sind gespannt, wie die Instrumente und Klanginstallationen von den Kindern gespielt werden“, sind sich die Studierenden und ihre Lehrerin Sabine Klockenbusch als Organisatorin des Projektes einig.

Lehramtsstudierende der Fachhochschule Münster machen Exkursion an das Paul-Spiegel-Berufskolleg

Lehramtsstudierende der Fachhochschule Münster machen Exkursion an das Paul-Spiegel-Berufskolleg

Schulleiter Udo Lakemper (vorne 2. v. r.), stellv. Schulleiterin Inka Schweers (vorne 1. v. r.)  und StD Andreas Klockenbusch (2. R. re) tauschten sich mit den FH-Studierenden und  Seminarleiterin Frau Prof. Boentert (vorne 3. v.r.)  über Qualitätsmanagement und Schulentwicklung aus

„Sehr professionell organisiert und nachhaltig“, das äußerte Frau Prof. Annika Boentert im Paul-Spiegel-Berufskolleg.  Frau Prof. Boentert leitet das Seminar „Qualitätsmanagement und Schulentwicklung am Berufskolleg“ an der Fachhochschule Münster. Sie hatte sich mit ihrer Seminargruppe auf den Weg nach Warendorf gemacht, um sich vor Ort ein Bild davon zu machen, wie Qualitätsmanagement in der Praxis umgesetzt wird.

Die Seminargruppe, die aus Masterstudierenden bestand, hatte sich zunächst von Schulleiter Udo Lakemper, der stellvertretenden Schulleiterin Inka Schweers und dem für Qualitätsmanagement zuständigen Studiendirektor Andreas Klockenbusch über das Paul-Spiegel-Berufskolleg allgemein und das Qualitätsmanagement am Paul-Spiegel-Berufskolleg im Besonderen informieren lassen. Speziell die im Jahr 2016 stattgefundene Qualitätsanalyse und deren Konsequenzen standen dabei im Fokus.

Die Studierenden zeigten großes Interesse an dem Bericht aus der Praxis, insbesondere die langfristigen Effekte, die sich für die Schule aus der Qualitätsanalyse ergeben hatten, wurden diskutiert.

Nach dem regen Austausch, in dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch die Möglichkeit nutzten, mit der Schulleitung über diverse andere schulpolitische Themen ins Gespräch zu kommen, waren sich alle Beteiligten einig, dass das Treffen für beide Seiten eine bereichernde Erfahrung war und dass die Kooperation zwischen der Fachhochschule Münster und dem Paul-Spiegel-Berufskolleg zukünftig noch weiter ausgebaut werden soll.

 

Demokratieschulung für Flüchtlinge

Demokratieschulung für Flüchtlinge

Vivien Münstermann (links), FSJlerin Pia Thomaszick (Mitte) und Politiklehrer Roland Niehues (2. v. rechts) mit den Schülerinnen und Schülern der Internationalen Förderklasse in der Eingangshalle des Landtages Düsseldorf.

Der Dezember hielt für die Schülerinnen und Schüler der Internationalen Förderklasse des Paul-Spiegel-Berufskollegs einen besonderen Ausflug bereit: Auf Einladung des Landtagspräsidenten André Kuper besuchten die neu zugewanderten Jugendlichen den nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf. Begleitet wurde die Gruppe dabei von ihrem Politiklehrer Roland Niehues, von Vivien Münstermann vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Warendorf und von der FSJlerin des Berufskollegs Pia Thomaszick.

Nach einer Begrüßung bei Kaffee und Kuchen informierten sich die Schülerinnen und Schüler über die Arbeit des Parlaments in einer Demokratie, besuchten die Tribüne des Plenarsaals und unterhielten sich eine Stunde lang mit der Vizepräsidentin des Landtages, der Abgeordneten Angela Freimuth, über das politische System und aktuelle Fragestellungen.

Die kostenlose 3-stündige „Demokratieschulung – Besuchsprogramm für Flüchtlinge“ ist aus der Idee entstanden, dass zur erfolgreichen Bewältigung der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe „Integration“ auch die Information der zugewanderten Menschen über unsere Werte und unser politisches System gehört. Entsprechend auch das Fazit der Gruppe: „Es war ein sehr interessanter Tag. Wir haben viel über den Landtag und die Demokratie gelernt und alle unsere Fragen wurden beantwortet.“

Niederländische Auszubildende zu Besuch am Paul-Spiegel-Berufskolleg

Niederländische Auszubildende zu Besuch am Paul-Spiegel-Berufskolleg

Niederländische und deutsche Auszubildende gemeinsam mit ihren Lehrern und Lehrerinnen Coen Duindam, Francien Hagevoort, Henk van den Berg, Andreas Geisler, Michael Stählker, Jörg Kreienkamp und Tanja Drabe.

„Grenzen überwinden – auch im Kopf“ – das ist das Motto der Euregio-Projekte, die sich seit mittlerweile mehr als sechs Jahrzehnten für den Aufbau und die Verstärkung grenzüberschreitender Kooperationen im deutsch-niederländischen Grenzgebiet stark machen.

Im Rahmen eines dieser Projekte waren niederländische Auszubildende und ihre Lehrer zu Gast am Paul-Spiegel-Berufskolleg. Gemeinsam mit deutschen Azubis aus den Bereichen Fachkraft für Lagerlogistik und Kfz-Mechatronik sollten Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Berufsausbildung der beiden Nachbarländer herausgearbeitet werden.

Während die Kraftfahrzeugmechatroniker sich neben Themen wie Ausbildungsdauer, Tätigkeitsbereichen und Zukunftsaussichten auch mit den Möglichkeiten der Berufsausübung im jeweils anderen Land beschäftigten, erweiterten die Fachkräfte für Lagerlogistik ihre Kenntnisse über das ausbildungsspezifische Fachvokabular des jeweiligen Nachbarlandes und diskutierten über „typisch deutsche“ und „typisch niederländische“ Charakteristika. Bei diesen sehr angeregten Gesprächen wurden so manche Vorurteile ausgeräumt und viele Gemeinsamkeiten entdeckt. Zudem wurde den Gästen im Rahmen einer Betriebsbesichtigung bei der Firma Sanitop die für Deutschland  typische duale Berufsausbildung nähergebracht.

Das Fazit aller Beteiligten fiel am Ende des Tages einstimmig aus: Das Projekt war ein voller Erfolg und soll bei einem Gegenbesuch in den Niederlanden im kommenden Frühjahr fortgeführt werden.

Lebensziele nicht durch Leichtsinn zerstören

Lebensziele nicht durch Leichtsinn zerstören

Sie führten den Crash Kurs NRW durch: (hinten v.l.n.r.) Notfallsanitäter Jens Schüsseler, Pfarrer Friedrich Vogelpohl, Ulrich Simon, PHK Richard Rauer (vorne v.ln.r.) PHK Bodo Kowatz, POK Marc Westbomke, PHKin Carola Krewerth, Abteilungsleiterin Berufliche Gymnasien Sylvia Sahl-Beck (Organisation Schule), Notarzt Dr. Reismann

Vier eindringliche Weihnachtswünsche gab Polizeihauptkommissar Bodo Kowatz den rund 250 Schülerinnen und Schülern am Ende der Veranstaltung Crash Kurs NRW mit auf den Weg: „Nie unter dem Einfluss von Alkohol oder anderen Drogen Auto fahren, sich immer anschnallen, keine Autorennen veranstalten und sich am Steuer nicht von Handy oder Freisprechanlage ablenken lassen.“ Mit ziemlicher Sicherheit hatten die in der Aula des Paul-Spiegel-Berufskollegs versammelten jungen Menschen solche Ermahnungen schon viele Male gehört. Diesmal haben sie vielleicht einen besonderen und zu erhoffenden nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

Fast eine Stunde hatten die Schülerinnen und Schüler aus den unterschiedlichsten Bildungsgängen konzentriert zugehört, wie Polizeioberkommissar Marc Westbomke, Rettungssanitäter Jens Schüsseler, Notarzt Dr. Stefan Reismann und Pfarrer Friedrich Vogelpohl von ihren Rettungs- und Betreuungseinsätzen bei Verkehrsunfällen im Kreis Warendorf berichteten. Auch wenn manche dieser Einsätze schon viele Jahre zurückliegen: es war den Akteuren deutlich anzumerken, wie lebendig ihre Erinnerungen an diese Fälle, an die Bilder von Verletzten und Toten und an das Miterleben von Entsetzen und Trauer bei den betroffenen Angehörigen und Freunden der Unfallopfer noch immer sind. Und wie belastend. Betroffen machten die Schilderungen von Ulrich Simon, der im Jahr 1980 mit Anfang 20 Opfer eines Verkehrsunfalles geworden war. Die körperlichen Folgen seiner schweren Verletzungen hielt er nicht verborgen. Pfarrer Friedrich Vogelpohl, seit 40 Jahren ehrenamtlicher Polizeiseelsorger, wandte sich mit einem dringenden Aufruf an die Zuhörerinnen und Zuhörer: „Unterlassen Sie das Fotografieren, Filmen und möglicherweise Posten von Unfallszenen!“

Warum tritt die Polizei mit ihrer Präventionsaktion an die Schülerinnen und Schüler eines Berufskollegs heran? „480 Unfalltote im letzten Jahr in NRW, 3275 bundesweit, verzeichnet die Unfallstatistik“, so Polizeihauptkommissar Kowatz in seiner Moderation, „und 20% der Verursacher dieser Unfälle entstammen Ihrer Altersgruppe.“ Die Gründe: Unerfahrenheit, Selbstüberschätzung, überhöhte Geschwindigkeit, Drogeneinfluss, Ablenkung, der gefährliche „Blindflug“ beim Schreiben einer Nachricht auf dem Handy und der leichtsinnige Verzicht auf das Anschnallen. „Übernehmen Sie Verantwortung für sich und für andere“, appellierte Polizeihauptkommissar Kowatz, „und das sowohl als Fahrer wie auch als Beifahrer. Lassen Sie niemanden mit Ihrem Leben spielen.“

Die Veranstaltung Crash Kurs NRW fand zum 8. Mal am Paul-Spiegel-Berufskolleg statt. Sylvia Sahl-Beck, Abteilungsleiterin der Beruflichen Gymnasien, hatte wieder für die Organisation gesorgt und bedankte sich auch im Namen der Schulleitung bei den Beteiligten.

„Das darf nicht vergessen werden!“

„Das darf nicht vergessen werden!“

Die Schülerinnen und Schüler bereiten sich auf die Ausgrabungen am Schießstand vor.

So die einhellige Meinung der Schülerinnen und Schüler der Klassen BW11A / B der Berufs­fachschule Wirtschaft und Verwaltung, die im Rahmen des bildungsgangsobligatorischen Anti-Rassismus-Projektes die Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg besucht haben.

In der Zeit des Nationalsozialismus wollte Heinrich Himmler aus der Wewelsburg bei Pader­born eine Art spirituelles Weltzentrum der Nazis und eine Kaderschmiede für junge SS-Leute machen. Für die dazu notwendigen Umbauten wurde das KZ Niederhagen errichtet, in dem von den knapp 4000 Insassen fast 1300 getötet wurden. Entweder durch die unmenschlichen Haft­bedingungen, die Arbeit oder durch Hinrichtungen.

In der Gedenkstätte können sich Schüler und Schülerinnen über die Verbrechen der National­sozialisten, über Manipulationsmechanismen faschistischer Systeme, aber auch über den Rechtsextremismus der Gegenwart informieren.

Dementsprechend war es den Schülerinnen und Schülern im Anschluss an diese Studienfahrt ein Anliegen, auf dem Neuen Jüdischen Friedhof in Warendorf die Gedenkfeier an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 mitzugestalten und an die Opfer dieser Nacht zu erinnern.

Im Beisein der stellvertretenden Bürgermeisterin Doris Kaiser und des Leiters des Kultur-Büros Horst Breuer berichteten Vertreter beider Klassen von ihren Erfahrungen in der Gedenkstätte und fanden auch auf die Frage, was junge Menschen der heutigen Generation mit diesem dun­kelsten Kapitel der deutschen Geschichte zu tun haben, klare Antworten:

„Es geht um das Erinnern!

Es geht um das Nicht-Vergessen!

Denn nur, wenn wir sowohl die Opfer, als auch die Täter nicht vergessen, können wir uns da­gegen wehren, dass so etwas noch einmal geschieht.

Genau das ist unsere Verantwortung.“

Die Wewelsburg bei Paderborn

Die Schülerinnen und Schüler bei den Ausgrabungen am Schießstand

Die Schülerinnen und Schüler der BW-Klassen auf dem Gelände der Wewelsburg bei Pader­born.


Die stellvertretende Bürgermeisterin Doris Kaiser und der Leiter des Kultur-Büros Horst Breuer gedenken den Opfern der Reichspogromnacht.

Die Schülerinnen und Schüler der BW-Klassen bei der Gedenkfeier auf dem Neuen Jüdischen Friedhof in Warendorf.