Zum Lernen hinaus aufs Feld

Zum Lernen hinaus aufs Feld

Mais-Feldtag der Oberstufenklasse in Ostbevern

Einige außerschulische Lernorte haben die Auszubildenden der landwirtschaftlichen Berufsschule des Paul-Spiegel-Berufskollegs mit ihren Fachlehrkräften besucht.

Die Oberstufenklasse setzt sich im pflanzenbaulichen Bereich derzeit mit dem Maisanbau auseinander. Für eine Vertiefung des züchterischen Ansatzes wurde Herr Wessel-Terharn von der Kleinwanlebener Saatzucht KG (KWS) eingeladen. Einem Vortrag in den Räumlichkeiten des Paul-Spiegel-Berufskollegs folgte die Fahrt auf die KWS-Versuchsfelder in Ostbevern. Hier wird neben den aktuellen Sortenversuchen auch die historische Zuchtentwicklung anhand von Maispflanzen dargestellt. Die Oberstufe erhielt zudem praktische Tipps zur Auswahl einer geeigneten Sorte und zur Bestimmung der Abreife. Perfektes Timing: noch am gleichen Nachmittag rückte der Häcksler zur Ernte an.

Feldbegehung der landwirtschaftlichen Unterstufe zum Thema Direktsaat-Verfahren

Die Auszubildenden der landwirtschaftlichen Unterstufe beschäftigen sich im Unterricht aktuell mit alternativen Bodenbearbeitungsverfahren zum Pflug. Markus Wittkamp, Betriebsleiter des schulnah gelegenen Hofes, befasst sich bereits seit Jahren intensiv mit dieser Thematik und konnte den Schülerinnen und Schülern einige Tipps aus der Praxis zur konservierenden Bodenbearbeitung, Direktsaat (inkl. Maschinen-Demonstration) und zum Strip-Till-Verfahren im Mais mitgeben.

Die landwirtschaftliche Mittelstufe zu Besuch auf dem Bioland-Betrieb von Georg Schulze-Nahrup

Gerne folgte die Mittelstufenklasse der Einladung der Landwirtschaftskammer NRW durch Selina Schönenborn und Franz-Theo Lintzen zum Öko-Tag auf den Betrieb Schulze-Nahrup. Betriebsleiter Georg Schulze-Nahrup berichtete den Auszubildenden sehr offen über die Entwicklung und Umstellung seines landwirtschaftlichen Betriebes. Dabei wurde klar, dass ökologische und konventionelle Landwirtschaft doch viel näher beieinanderliegen als oft vermutet und dargestellt. In einer angeregten Diskussion zwischen den Auszubildenden und dem Betriebsleiter konnten viele Fragen beantwortet, Meinungen geäußert und das ein oder andere Vorurteil ausgeräumt werden. Die Mittelstufe erhielt zudem vor Ort Einblicke in sämtliche Betriebszweige der Tier- und Pflanzenproduktion.

Neue Lehrerinnen und Lehrer

Neue Lehrerinnen und Lehrer

Von links nach rechts: Evelyn Soetkamp, Judith Aundrup, Diana Brinkmann, Sophia Schwartz-Rentsch, Luna Pichierri, Schulleiter Udo Lakemper

Zum Schuljahresbeginn haben Diana Brinkmann und Evelyn Soetkamp ihren Dienst am Paul-Spiegel-Berufskolleg begonnen. Beide kommen aus der Elternzeit, Diana Brinkmann wechselte vom Hans-Schwier-Berufskolleg Gelsenkirchen mit den Fächern Wirtschaftswissenschaften und Deutsch, Evelyn Soetkamp vom Elisabeth-Lüders-Berufskolleg Hamm mit den Fächern Sozialpädagogik/ katholische Religionslehre nach Warendorf.

Bereits im Laufe des letzten Schuljahres traten Judith Aundrup (Gesundheit/ Pflege, Deutsch), die ebenfalls aus der Elternzeit nach ihrer Tätigkeit am Herwig-Blankertz-Berufskolleg Recklinghausen kam, und Sophia Schwartz- Rentsch (Deutsch, Wirtschaftswissenschaften) als Vertretungslehrkraft ihre neuen Stellen an.

Luna Pichierri leistet ein Freiwilliges Soziales Jahr, sie ist eine ehemalige Schülerin des Paul-Spiegel-Berufskollegs und schloss den Bildungsgang Gesundheit und Soziales mit dem Abitur ab.

Andre Alteheld absolviert ein berufsbegleitendes Masterstudium Maschinenbautechnik und Fahrzeugtechnik. Er unterrichtet die Kraftfahrzeugmechatroniker und die Land- und Baumschinenmechatroniker.

„Wir zeigen euch, wo es herkommt – Wir zeigen euch, was man draus kochen kann“

„Wir zeigen euch, wo es herkommt – Wir zeigen euch, was man draus kochen kann“

Die Klassen der BE11 und LWU mit ihren Lehrerinnen Frau Feldmann, Frau Sturm und Frau Rotthowe auf dem Hof in Füchtorf

Die landwirtschaftliche Berufsschule und die Berufsfachschule Ernährung und Versorgungsmanagement haben im vergangenen Schuljahr das Projekt „Wir zeigen euch, wo es herkommt – Wir zeigen euch, was man daraus kochen kann!“ ins Leben gerufen. Zunächst besuchten die Schüler*innen der Klasse BE11 einen landwirtschaftlichen Betrieb in Füchtorf und lernten dort in Kleingruppen die Bereiche Milchvieh, Schweine- und Putenmast, Getreide, Mais und Grasland kennen. Die Auszubildenden der Unterstufenklasse LWU erklärten die verschiedenen Themengebiete und beantworteten danach alle aufkommenden Fragen. Vor allem die Kälber hatten es den Schüler*innen angetan. Im zweiten Teil des Projektes erfuhren die angehenden Landwirt*innen, was aus den Produkten gekocht werden kann. Dafür bereiteten die Schüler*innen der Berufsfachschule ein großzügiges Menü zu, das anschließend gemeinsam verköstigt wurde. Zur Begrüßung gab es einen saisonalen und fruchtigen Erdbeershake. Danach folgte der Hauptgang mit einem Filettopf mit Apfel und Curry und Ofenfrikadelle in Tomaten-Pilz-Sahnesoße an Kartoffelpüree. Das Dessert rundete das Menü mit einem köstlichen Erdbeertiramisu ab. Dies war ein sehr schöner Ausklang des Projektes. Für alle Beteiligten gab es viele neue Erkenntnisse. Das Projekt war ein voller Erfolg und soll im nächsten Jahr wiederholt werden.

Gemeinsames Essen im Essensraum der BE11

 

Produktionsort und Menü-Ideen auf einen Blick

Deutsche Geschichte spannend und lehrreich erfahren

Deutsche Geschichte spannend und lehrreich erfahren

Einige Schülerinnen und Schülern der Stufe 12 des Wirtschaftsgymnasiums mit Fachlehrerin Sabine Laarmann (vorne li.) während ihrer Studienfahrt nach Berlin

Nach zwei Jahren der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie machte sich die Jahrgangsstufe 12 des Gymnasiums für Wirtschaft und Verwaltung (GW12A und GW12B) des Paul-Spiegel-Berufskollegs mit ihrer Wirtschaftsgeographielehrerin Sabine Laarmann und ihrem Lehrer Roland Niehues (Fach Gesellschaftslehre) kurz vor den Sommerferien auf den Weg nach Berlin. Kaum eine andere Stadt macht die deutsche Geschichte so erlebbar wie Berlin. Durch verschiedene Ausstellungen, Museen, Führungen und Besichtigungen gingen die Schüler*innen auf eine Zeitreise mit Informationen über die Weimarer Republik, das Aufstreben des Nationalsozialismus, den Zweiten Weltkrieg, die Teilung Deutschlands, die Stasimacht in der DDR und die Wiedervereinigung. Darüber hinaus gab es einen interessanten Einblick in die Entwicklung einzelner Stadteile Berlins sowie in die sich über mehrere hundert Jahre wandelnde Kunst in Deutschland.

Neben der „horizonterweiternden Reise“ (Schülerzitat) in die Vergangenheit gab es aber auch genug Möglichkeiten, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Die Schüler*innen erwartete auf ihrer fünftägigen Reise also ein buntes Programm aus Kultur und Freizeit, was sicherlich auch entscheidend zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls beigetragen hat. Die diesjährige „spannende, lehrreiche und auch amüsante Fahrt nach Berlin“ (Schülerzitat) zum Thema „Demokratie und Diktatur in Deutschland“ war ein Erlebnis, das bestimmt noch lange im Bewusstsein aller Beteiligten haften bleiben wird.

Sozial? Genial!

Sozial? Genial!

Auf dem Reiterhof Schmiehusen in Milte erlebten die geflüchteten Kinder und ihre Mütter ein abwechslungsreiches Programm.

Im Rahmen des Service-Learning Programms der Stiftung Aktive Bürgerschaft „Sozialgenial“ engagierten sich die Schülerinnen und Schüler der beiden profil- bildenden Leistungskurse Erziehungswissenschaften der Q1 des Beruflichen Gymnasiums Gesundheit und Soziales für geflüchtete Familien aus der Ukraine.

Die Planung, Organisation und Durchführung des Projekts erfolgten durch die Schülerinnen und Schüler weitgehend eigenständig. Begleitet wurden sie von ihren Fach- und Klassenlehrerinnen Stefanie Roberts und Gisela Mersmann. Die Idee, geflüchtete Kinder aus der Ukraine und ihre Mütter mit einem abwechslungsreichen pädagogischen Erlebnisprogramm in Deutschland willkommen zu heißen und ein wenig Ablenkung von der Flucht vor dem Krieg zu bieten, ist „sozial und genial“.

Zur Finanzierung des Projekts akquirierten die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld Sach- und Geldspenden. „Regionale Partner zur Durchführung des Projekts mit ins Boot zu holen, war uns sehr wichtig“, betont die Schülerin Yasemin Ada. Ebenso organisierten die Schülerinnen und Schüler einen Kuchenverkauf in der Schule, um eine Tombola für die Familien zu finanzieren.

Der Reiterhof Schmiehusen in Milte stellte sich als idealer Austragungsort für die Durchführung des Projekts heraus. Da das pädagogische Programm aus verschiedenen Spielestationen bestand, konnten die Kinder individuell entscheiden, womit sie sich beschäftigen wollten. So konnten sie etwaige Berührungsängste mit Pferden schnell abbauen, diese mit Fingerfarbe kreativ bemalen und sich der Herausforderung „Eierlaufen mit Pferd“ stellen. „Besonders gut hat den Kindern auch die Schminkstation sowie das Auffädeln von Perlenketten gefallen,“ betont die Schülerin Jule Zywietz. Das Melken einer künstlichen Kuh sowie die Bewältigung eines Bewegungsparcours rundeten das pädagogische Programm ab. „Jedes Kind erhält von uns eine selbst gestaltete Urkunde, auf der die erfolgreiche Teilnahme an unserem Programm bescheinigt wird“, freut sich der Schüler Marco Friesen. „Für die Momente des Glücks vor dem Hintergrund des Kriegs in ihrem Heimatland und die strahlenden Kinderaugen haben sich alle Anstrengungen im Blick auf das Gelingen des Projekts gelohnt“, ergänzt die Schülerin Marlene Kuhlage.

„Neben dem sozialen Engagement haben die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit wahrgenommen, auch mit den Müttern in einem kulturellen Austausch zu treten“, stellt die Projektleiterin Stefanie Roberts fest und ergänzt: “Sprachbarrieren wurden schnell überwunden, so dass das gesellige Miteinander im Vordergrund stehen konnte.“

Ein herzlicher Dank gilt der Familie Schmiehusen für die gute Kooperation und die Bereitstellung der Räumlichkeiten sowie die Nutzung der Reitanlage. Ein Dankeschön gilt auch den regionalen Partnerinnen und Partnern, die durch Sach- und Geldspenden das Projekt mitfinanziert haben sowie Claire Mesch aus Milte, die die Kontakte zu den geflüchteten Familien herstellte und koordinierte.

Verabschiedung aus dem Kollegium am Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf

Verabschiedung aus dem Kollegium am Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf

Schulleiter Udo Lakemper, Abteilungsleiter Arnold Kottenstedde, stellv. Schulleiterin Inka Schweers (v.l.n.r.)

Arnold Kottenstedde ist am Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf in den Ruhestand verabschiedet worden. 37 Dienstjahre liegen hinter dem engagierten Lehrer, der mit einer Ausbildung zum Landwirt und den Lehrbefähigungen für Biotechnik/Körperpflege und Technik Hunderte von Auszubildenden und Schülerinnen und Schüler anderer Fachrichtungen begleitete. Arnold Kottenstedde prägte die schulische Arbeit und Entwicklung in mehreren Bildungsgängen des gewerblich-technischen und sozial-gesundheitlichen Bereichs. Zuletzt leitete er die Bildungsgänge Fachoberschule für Gesundheit und Soziales, Berufsfachschule Sozialwesen und Berufsschule für Landwirtschaft. Schulleiter Udo Lakemper würdigte Arnold Kottensteddes unermüdlichen Einsatz als „Macher und Arbeitstier“ auch jenseits des Unterrichts für Angelegenheiten von Gebäudemanagement, Finanzen, Sicherheit und Brandschutz und als zeitweilig kommissarische Vertretung der Schulleitung. Kollegialität, Verlässlichkeit und Großzügigkeit hätten ihn ausgezeichnet. Das Kollegium ehrte Arnold Kottenstedde mit sehr persönlichen Gedicht- und Liedvorträgen. Worte der Anerkennung und des Dankes für eine gute Zusammenarbeit fanden auch Ulrich Bultmann, Leiter der Kreisstelle Warendorf-Gütersloh-Münster der Landwirtschaftskammer NRW, und Dieter Günnewig, Ehren-Obermeister der Friseur-Innung des Kreises Warendorf, in ihren Ansprachen. „Wenn ich es geschafft habe, die Grundlage dafür zu legen, dass meine Auszubildenden und Schülerinnen und Schüler ihr Leben bewältigen,“ schloss Arnold Kottenstedde seine Abschiedsrede, „dann habe ich meinen Job gemacht.“