Die Beteiligten der Lehrerfortbildung am Rochus-Hospital (v.l.n.r.): Matthias Schulte (Pflegedienstleiter St. Rochus-Hospital), Beate Rehbock, Dagny Küppers, Tobias Burghardt, Kristina Köhne-Ernst, Gisela Mersmann, Sylvia Sahl-Beck (Abteilungsleiterin Berufliches Gymnasium), Guido Verspohl, Fabian Funke, Christian Michel, Gertrud Wegener, Ulrike Eselgrim
Für ihre Schülerinnen und Schüler ist es fester Bestandteil der Berufsorientierung auf dem Weg zum Abitur, jetzt nahmen auch elf Lehrkräfte vom Paul-Spiegel-Berufskolleg die Möglichkeit zu einer Fortbildung am St. Rochus-Hospital in Telgte wahr. Bereits seit Jahren besteht zwischen dem Beruflichen Gymnasium für Gesundheit und Soziales mit dem fachlichen Schwerpunkt Pädagogik und dem St. Rochus-Hospital unter der Trägerschaft der Franziskus-Stiftung eine enge Kooperation. Dies bedeutet, dass für die Schülerinnen und Schüler in der Jahrgangsstufe zwölf ein Besuch im St. Rochus-Hospital eingeplant ist, um die dortigen Berufsfelder zu erkunden und Einblicke in die Strukturen, Arbeitsweisen und Abteilungen zu erhalten. Daneben stellt das St. Rochus-Hospital jährlich mehrere Praktikumsplätze und freut sich besonders, Absolventen des Beruflichen Gymnasiums für eine Ausbildung oder ein Freiwilliges Soziales Jahr gewinnen zu können.
Die jetzt erfolgte Lehrerfortbildung hatte das Ziel, die Chancen einer solchen Kooperation noch gewinnbringender für die verschiedensten Unterrichtsfächer nutzen zu können. So zeigte sich Guido Verspohl, Lehrer des Wahlkurses „Kreatives Gestalten“, besonders beeindruckt von den Werkstätten auf dem Gelände und der therapeutischen künstlerischen Arbeit. Die wie zu Großmutters Zeiten eingerichtete Küche für geriatrische Patienten stieß auf besonderes Interesse bei den Lehrkräften für Gesundheit und Ernährung. Die Musiktherapie beeindruckte vor allem die Musiklehrerin, Ulrike Eselgrim. Es wurde diskutiert, inwieweit ethisch-rechtliche Fragen im Kontext der täglichen Arbeit für die Fächer Rechtskunde und Religion interessant sind.
Eingeleitet wurde der Besuch mit einem sehr engagierten Vortrag durch den Pflegedienstleiter Matthias Schulte, der die Möglichkeiten der therapeutischen Behandlung im Hause erst allgemein, dann an einem filmischen Fallbeispiel aufzeigte. Besonders hervorgehoben wurde dabei das starke Ineinandergreifen der verschiedenen Kompetenzen im Haus, das Miteinander und die gegenseitige Achtung der Berufsgruppen sowie das von christlichen Wertvorstellungen geprägte Leitbild des Hauses. Nach einem regen Austausch darüber schloss sich ein Rundgang über das Gelände an, von dem die beeindruckten Lehrerinnen und Lehrer vielfältige, informative und interessante Eindrücke für ihren berufsbezogenen und praxisorientierten Unterrichtsalltag mitnehmen konnten.
Nach einem herzlichen Dank an Matthias Schulte für die gewährten Einblicke in das therapeutische Angebot des St. Rochus-Hospitals durch die Initiatorin des Projektes, Gisela Mersmann, folgen nun die Überlegungen, wie der Berufsbezug im Beruflichen Gymnasium für Gesundheit und Soziales mit dem fachlichen Schwerpunkt Pädagogik sowohl auf Unterrichts- als auch auf Bildungsgangebene noch professioneller ausgeschärft werden kann, um den Schülerinnen und Schülern in der dreijährigen gymnasialen Oberstufe eine passgenaue praxisnahe Berufsorientierung zu ermöglichen, so die Abteilungsleiterin Sylvia Sahl-Beck.