26. Januar 2020 | Allgemein: Was sonst noch los ist, Exkursionen und Studienfahrten, Internationale Förderklasse
Vivien Münstermann (links), FSJlerin Pia Thomaszick (Mitte) und Politiklehrer Roland Niehues (2. v. rechts) mit den Schülerinnen und Schülern der Internationalen Förderklasse in der Eingangshalle des Landtages Düsseldorf.
Der Dezember hielt für die Schülerinnen und Schüler der Internationalen Förderklasse des Paul-Spiegel-Berufskollegs einen besonderen Ausflug bereit: Auf Einladung des Landtagspräsidenten André Kuper besuchten die neu zugewanderten Jugendlichen den nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf. Begleitet wurde die Gruppe dabei von ihrem Politiklehrer Roland Niehues, von Vivien Münstermann vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Warendorf und von der FSJlerin des Berufskollegs Pia Thomaszick.
Nach einer Begrüßung bei Kaffee und Kuchen informierten sich die Schülerinnen und Schüler über die Arbeit des Parlaments in einer Demokratie, besuchten die Tribüne des Plenarsaals und unterhielten sich eine Stunde lang mit der Vizepräsidentin des Landtages, der Abgeordneten Angela Freimuth, über das politische System und aktuelle Fragestellungen.
Die kostenlose 3-stündige „Demokratieschulung – Besuchsprogramm für Flüchtlinge“ ist aus der Idee entstanden, dass zur erfolgreichen Bewältigung der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe „Integration“ auch die Information der zugewanderten Menschen über unsere Werte und unser politisches System gehört. Entsprechend auch das Fazit der Gruppe: „Es war ein sehr interessanter Tag. Wir haben viel über den Landtag und die Demokratie gelernt und alle unsere Fragen wurden beantwortet.“
26. Januar 2020 | Allgemein: Was sonst noch los ist, Auslandsaktivitäten
Niederländische und deutsche Auszubildende gemeinsam mit ihren Lehrern und Lehrerinnen Coen Duindam, Francien Hagevoort, Henk van den Berg, Andreas Geisler, Michael Stählker, Jörg Kreienkamp und Tanja Drabe.
„Grenzen überwinden – auch im Kopf“ – das ist das Motto der Euregio-Projekte, die sich seit mittlerweile mehr als sechs Jahrzehnten für den Aufbau und die Verstärkung grenzüberschreitender Kooperationen im deutsch-niederländischen Grenzgebiet stark machen.
Im Rahmen eines dieser Projekte waren niederländische Auszubildende und ihre Lehrer zu Gast am Paul-Spiegel-Berufskolleg. Gemeinsam mit deutschen Azubis aus den Bereichen Fachkraft für Lagerlogistik und Kfz-Mechatronik sollten Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Berufsausbildung der beiden Nachbarländer herausgearbeitet werden.
Während die Kraftfahrzeugmechatroniker sich neben Themen wie Ausbildungsdauer, Tätigkeitsbereichen und Zukunftsaussichten auch mit den Möglichkeiten der Berufsausübung im jeweils anderen Land beschäftigten, erweiterten die Fachkräfte für Lagerlogistik ihre Kenntnisse über das ausbildungsspezifische Fachvokabular des jeweiligen Nachbarlandes und diskutierten über „typisch deutsche“ und „typisch niederländische“ Charakteristika. Bei diesen sehr angeregten Gesprächen wurden so manche Vorurteile ausgeräumt und viele Gemeinsamkeiten entdeckt. Zudem wurde den Gästen im Rahmen einer Betriebsbesichtigung bei der Firma Sanitop die für Deutschland typische duale Berufsausbildung nähergebracht.
Das Fazit aller Beteiligten fiel am Ende des Tages einstimmig aus: Das Projekt war ein voller Erfolg und soll bei einem Gegenbesuch in den Niederlanden im kommenden Frühjahr fortgeführt werden.

11. November 2019 | Allgemein: Was sonst noch los ist, Exkursionen und Studienfahrten
Viele Schülerinnen und Schüler wussten im Vorfeld gar nichts mit dem Begriff „Bouldern“ anzufangen. Nach dem herzlichen Empfang durch zwei erfahrene Boulder-Trainer wurden sie dann im Rahmen der Einweisung aufgeklärt: Bouldern (von engl. boulder = „Felsblock“) heißt Klettern ohne Sicherungshilfen in Absprunghöhe. Die Schwierigkeit der jeweiligen Kletterroute wird durch ein entsprechendes Farbsystem kenntlich gemacht – so ist für jeden was dabei! Nach Einweisung und Regelkunde sowie einem gemeinsamen Aufwärmen, inklusive spezieller Übungen der richtigen Falltechnik, ging es dann an die Kletter- bzw. Boulderwand. Die Schülerinnen und Schüler wurden von den Trainern in Kleingruppen betreut und motiviert. Dann waren einige kaum zu bremsen und hatten eine Menge Spaß beim Erkunden der unterschiedlich schwierigen Boulder-Routen. Anderen gelang es, ihre anfänglichen Ängste zu überwinden und zumindest einfache Routen zu klettern – ein großer persönlicher Erfolg! Auch der kleine Fitness-Bereich war bei den Schülerinnen und Schülern sehr beliebt: Bankdrücken, Geleichgewichtsübungen oder auch Yoga-Haltungen wurden durchgeführt. Im Rahmen der Abschlussrunde fiel das Fazit der Schülerinnen und Schüler dann entsprechend positiv aus: Action, Spaß, Fitness und Teamgeist – hier war alles dabei!
11. November 2019 | Allgemein: Was sonst noch los ist
Information und Austausch über Ausgrenzung, Vorurteile und Werte ermöglichten die Angebote in der Aula.
Schülerinnen und Schüler des Paul-Spiegel-Berufskollegs Warendorf unterbrachen am Donnerstag letzter Woche die Unterrichtsroutine. Zum 10jährigen Jubiläum der Namensgebung des Berufskollegs hatte ein Team von Fachlehrkräften, Schülerinnen und Schülern und der Schülervertretung einen Projekttag vorbereitet und dazu eingeladen, sich mit dem 2006 verstorbenen jüdischen Warendorfer Ehrenbürger Paul Spiegel und seiner Familie auseinanderzusetzen. Und mit der Frage, warum ihre Schule diesen Namen trägt.
Die Schülerschaft nahm die Angebote mit großem Interesse wahr: eine Unterrichtseinheit zu Leben, Schicksal und Werk der Person Paul Spiegels, die Filmvorführung „Unter Bauern“, eine Erkundungsrallye durch Warendorf sowie Ausstellungen in der Aula zu den Themen „Spuren jüdischen Lebens in Warendorf von der Hanse bis heute“, „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“, Stolpersteine und dem Austausch mit der Partnerschule in Eilat/Israel.„Es ist gut zu erfahren, was hinter dem Namen steckt“, so Berufsschüler Tobias Raske. „Wir erweitern damit auch unser Allgemeinwissen.“ Sein Mitschüler Saud Khalil ergänzt: „Wir lernen hier ja nicht nur für den Beruf, sondern auch für das Leben. Man muss aus der Geschichte lernen für die Zukunft. Ich muss gerade auch besonders an die Situation in meinem Heimatland Syrien denken, wo es so viel Gewalt, Vertreibung und Ausgrenzung gibt.“
Dann geht die Berufsschulklasse weiter zur nächsten Projektstation, wo es darum geht, die eigenen, oft unbewussten Vorurteile zu unterschiedlichsten Themen zu reflektieren. Die Schülerinnen und Schüler werden auch aufgefordert, ihre persönlichen Antworten auf die Frage, was das Paul-Spiegel-Berufskolleg ihnen bedeutet, zu formulieren. Schriftlich auf Moderationskarten festgehalten finden sich viele der Werte wieder, für die der Name Paul Spiegel steht: „Jeder kann sein, wie er will.“, „Keiner wird ausgeschlossen.“, „keine Diskriminierung“ und „Respekt und Toleranz“ ist zu lesen. „Es ist sehr spannend zu sehen, was die anderen mit der Schule verbinden“, kommentiert Schüler Justin Steinepreis die auf einer Stellwand angehefteten Äußerungen.
An Stehtischen können sich Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte austauschen. Die Schülervertretung sorgt für den Verkauf von Waffeln und Kuchen.
Der Prozess einer neuen Namensgebung begann vor über 10 Jahren. Aus dem damaligen Kollegium erwuchs die Idee, Leben und Denken Paul Spiegels für den internen Schulentwicklungsprozesses und die Erarbeitung eines Leitbildes zu nutzen. Seit dem 30. Oktober 2009 trägt das Berufskolleg nun den Namen Paul Spiegels. „Das ist nicht nur ein Etikett“, betont Schulleiter Udo Lakemper. „Die durch den Namen repräsentierte Haltung gegen Rassismus und Ausgrenzung ist der Auftrag für unser tägliches pädagogisches Handeln. Wenn es darum geht, Problemfälle im Miteinander der Schülerinnen und Schüler zu lösen, dann weisen wir darauf regelmäßig hin. Dieser Projekttag ruft die Werte, die uns wichtig sind, ins Bewusstsein.“
Das Paul-Spiegel-Berufskolleg des Kreises Warendorf wird derzeit von ca. 2200 Schülerinnen und Schülern besucht. Sie gehörten 38 Ethnien an.
11. November 2019 | Bildungsgangprojekte
Die Experten der Informationsveranstaltung (vorne, v. l. n. r.): Bernd Mehl-Klein (Erziehungshilfe St. Klara, Beckum), Gerd Terbrack (Jugendamt Warendorf), Pascal Osterhoff (LWL Wohngruppe Warendorf), Lara Christ (Jahrespraktikantin Vinzenzwerk Handorf e.V.) Stehend im Hintergrund die Fachlehrerinnen für Erziehungswissenschaften: Bianca Schütte, Sylvia Sahl-Beck (Abteilungsleiterin), Stefanie Roberts, Gisela Mersmann
Auf dem Lehrplan des Profil bildenden Leistungskursfaches Erziehungswissenschaft der Jahrgangsstufe 13 des Beruflichen Gymnasiums Gesundheit und Soziales mit dem fachlichen Schwerpunkt Pädagogik am Paul-Spiegel-Berufskolleg steht das abiturrelevante Thema „Heimerziehung“.
„Einen Einblick in die praktische Umsetzung der im Unterricht erarbeiteten theoretischen Grundlagen zu erlangen, war die Idee der Informationsveranstaltung“, erläutert Gisela Mersmann, Fachlehrerin für das Fach Erziehungswissenschaft, das Vorhaben, Expertinnen und Experten zur Thematik einzuladen.
Gerd Terbrack vom Amt für Kinder, Jugendliche und Familien in Warendorf informierte über Heimerziehung im Kontext des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG). „Wer nimmt an einem Hilfeplangespräch teil?“ „Haben die Jugendlichen ein Mitspracherecht, wenn es um die Unterbringung in einer stationären Erziehungshilfe geht?“ „Was passiert, wenn die Eltern einer Inobhutnahme nicht zustimmen?“ Diese und andere Schülerfragen beantwortete der fachkundige Experte vom Jugendamt dem interessierten Publikum.
Dass Heimerziehung heute nicht nur Erziehung in Heimen, sondern unterschiedliche Leistungsformen von modernen Jugendhilfeeinrichtungen wie familiengestützten Lebensformen, Außenwohngruppen oder 5-Tage-Gruppen (Kinder leben von Sonntagabend bis Freitagnachmittag in der Gruppe und verbringen das Wochenende bei der Familie) umfasst, erläuterte Heinz-Bernd Mehl-Klein von der Erziehungshilfe St. Klara in Beckum, einer Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe in Trägerschaft des Caritasverbandes.
„Die Wohngruppe in Warendorf ist eine Regelwohngruppe für Mädchen und Jungen im Alter von 12 bis 21 Jahren, die von einem multiprofessionellen Team betreut wird und auch erlebnispädagogische Freizeitaktivitäten für die jungen Menschen bereithält“, erklärte Pascal Osterhoff, Leiter der Wohngruppe Warendorf (LWL-Heilpädagogisches Kinderheim Hamm). Geeignet sei die Wohngruppe für Kinder und Jugendliche, die schon seit einiger Zeit auf Grund unterschiedlichster Schwierigkeiten innerhalb des familiären Systems nicht mehr miteinander zurechtkommen, informierte der Experte über die Zielgruppe.
Lara Christ, die sich in der Ausbildung zur Erzieherin am Paul-Spiegel-Berufskolleg befindet und derzeit ihr Jahrespraktikum im Vinzenzwerk Handorf e.V. absolviert, berichtet, dass es wichtig sei, eine professionelle Distanz zu den Kindern und Jugendlichen zu wahren, auch wenn prekäre familiäre Verhältnisse der Betroffenen auch das Team von Betreuern oftmals emotional berührten.
Partizipation, d.h. die aktive Beteiligung der betroffenen Kinder, Jugendlichen und deren Eltern werde in den Heimen und sonstigen betreuten Wohnformen nicht nur gefordert, sondern müsse innerhalb der Praxis systematisch und kontinuierlich realisiert werden, sind sich alle Experten einig. Ebenso habe die gezielte Rückführung von Kindern in die Familie Priorität in der modernen Erziehungshilfe.
Eine gelungene Informationsveranstaltung mit Experten, die alle Schüler*innenfragen offen und fachkundig beantworteten, resümieren die Leistungskursschüler*innen und ihre Fachlehrerinnen Gisela Mersmann und Stefanie Roberts.