Zuwachs im Kollegium

Zuwachs im Kollegium

Von links nach rechts: Ina Hentschel, Britta Kujau, Sebastian Dräger, Verena Heuschneider, Schulleiter Udo Lakemper

Zum neuen Schuljahr haben drei Lehrerinnen und ein Lehrer ihren Dienst am Paul-Spiegel-Berufskolleg in Warendorf angetreten.

Verena Heuschneider hat nach ihrem Referendariat an der Schule bleiben können, sie unterrichtet Wirtschaftswissenschaften/ Deutsch und ist froh im Lehrerteam bleiben zu dürfen.

Britta Kujau ist gelernte Sozialpädagogin und wechselt vom Berufskolleg in Hamm mit der Fächerkombination Sozialpädagogik und evangelische Religionslehre nach Warendorf.

Ina Hentschel hat ihr Studium in Münster absolviert und zuletzt an einer Berufsschule in Hannover unterrichtet. Sie vermittelt den Schülerinnen und Schülern Inhalte in Sozialpädagogik und Sport.

Sebastian Dräger wechselt vom kaufmännischen Berufskolleg Rheine nach Warendorf und freut sich auf den Unterricht in Wirtschaftswissenschaften und Sport in Bildungsgängen wie z. B. den Land- und Baumaschinenmechanikern.

Spannend bis zum letzten Moment

Spannend bis zum letzten Moment

Es geschah an einem Freitag, dem 13., als das Leben der Abiturjahrgänge am Paul-Spiegel-Berufskolleg aus den Fugen geriet. Die Schülerinnen und Schüler der beiden Beruflichen Gymnasien, des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales und des Beruflichen Gymnasiums für Wirtschaft und Verwaltung, hatten alles bereits geplant – Mottowoche, letzter Schultag, Abschlussfeiern, Abiball. Lediglich die noch zu bestehenden schriftlichen und mündlichen Prüfungen schienen zu diesem Zeitpunkt zwischen ihnen und einem glanzvollen Abschluss ihrer Schullaufbahn zu stehen. Dann kam Corona. Und alle Planungen waren mit einem Schlag zunichte gemacht. Große Enttäuschung mischte sich mit einer zunehmenden Unsicherheit, wie es weitergehen würde. Würden die Abiturprüfungen überhaupt stattfinden können? Wenn ja, wann und unter welchen Bedingungen?

Zum Glück verfügt das Paul-Spiegel-Berufskolleg über eine eigene Lernplattform, über die die Schülerinnen und Schüler im ständigen Kontakt mit ihren Lehrkräften standen. Auch die jeweils neuesten Informationen wurden darüber ausgetauscht, die zum Teil mehrmals täglich aktualisiert werden mussten. Schließlich stand fest: die Abiturprüfungen konnten stattfinden, etwas später als geplant und unter strengen Hygienevorkehrungen. Den meisten der Absolventinnen und Absolventen gelang es auch, diese Hürde zu nehmen und die für das Bestehen des Abiturs notwendige Punktzahl zu erreichen.

Wie aber sollte diese Leistung angemessen gewürdigt werden? In einem deutlich reduzierten, aber doch feierlichen Rahmen erhielten die Abiturienten und Abiturientinnen schließlich ihre Zeugnisse. Die Gedanken und Anregungen, die ihnen dabei mit auf den Weg gegeben wurden, orientierten sich mehrheitlich an der Corona-Situation. Schulleiter Udo Lakemper bezog sich auf das Tragen von Masken, das mittlerweile zum Alltag gehört. Er rief die jungen Leute dazu auf, dennoch Gesicht zu zeigen und für ihre Überzeugungen einzustehen, um sich damit als würdige Absolventen des Paul-Spiegel-Berufskollegs zu erweisen.

Abteilungsleiterin Sylvia Sahl-Beck bezog sich auf das Motto von Friedrich Dürrenmatt, das schon vor Wochen als Motto die Einladung zur Zeugnisübergabe geziert hatte: „Je planmäßiger die Menschen vorgehen, desto wirksamer trifft sie der Zufall.“ Sie berichtete von all den Planungen, die von Corona zunichte gemacht wurden. Sie hob die Leistung der Abiturientinnen und Abiturienten hervor, trotz aller widrigen Zufälle ihr Ziel erreicht zu haben, und das mit außerordentlich guten Leistungen! Auch die Klassenlehrerinnen, Klassensprecher und Klassensprecherinnen kamen noch zu Wort.

Schließlich kam der große Moment, wo die Abiturientinnen und Abiturienten über den roten Teppich schreiten und ihre Abiturzeugnisse entgegennehmen durften.

Das Abitur am Paul-Spiegel-Berufskolleg haben bestanden:

Klasse GE13A (Klassenlehrerin Gisela Mersmann): Marlena Bittner, Alina Bruns, Sarah Büning, Anna-Lena Dombrink, Laura Dombrink, Maria Empting, Marvin Erlei, Merle Henkel, Cathrin Janssen, Hanna Mali Kampwerth, Tim Kuntze, Kim-Sophie Lindart, Caitlin Middlemass-Dry, Berenike Schulte, Fabian Wachsmann, Marina Winkelmann

Klasse GE13B (Klassenlehrerin Stefanie Roberts): Janna Freund, Christina Groll, Elisa Hinse, Clara Hövener, Raphael Nardmann, Chiara Ohnhäuser, Eva-Maria Richter, Lars Roggenkemper, Miriam Rosche, Hannah Sabados, Larissa Stadtmann, Marlene Strotdresch, Sophie Tovar, Gizem Yanik.

Klasse GW13A (Klassenlehrerin Sabine Laarmann): Zana Akinci, Julius Becker, Nik Ernstschneider, Felix Grieger, Melis Güzel, Anton Hagedorn, Felix Hartmann, Nils Holtrup, Tim Homann, Silvia Knest, Marie Marx, Tessa Möllmann, Jonah Schröder, Daniel Sudmann, Jonas Bernd Vorderlandwehr, Christina Wagemann, Christopher Webbeler, Gülsu Yesil.

Klasse GW13A (Klassenlehrerin Sandra Mester): Nadine Amsbeck, Lea Arenhövel, Lukas Disselmann, Laura Elkmann, Bastian Friehe, Felix Holtkämper, Joel-Joshua Jäkel, Thess Jansen, Paul Jürgens, Marius Krieg, Johannes Niehoff , Mauriz Pelke, Hendrik Schürmann, Gordon Steinkamp, Leonie Stenzel, Lea Strotdresch.

Klasse GW13C (Klassenlehrerin Friederike Schulze Eckel): Franziska Keßmann, Ebru Kilinc, Marlen Koch, Leon Kötting, Louis Kortenjann, Timo Kunkel, Tim Landwehr, Emelie Malchow, Philipp Polomski , Dennis Schiewe, Jana Strelow, Manuel Suer, Alpay Tatlisöz, Charlotte Marie Tenkhoff, Pauline Tünte, Steffen Andreas Weilbacher, Nils Zacheja, David Zert.

Das Abitur in den Zeiten von Corona

Das Abitur in den Zeiten von Corona

Marina Winkelmann aus dem Kunstkurs der Stufe 13 des beruflichen Gymnasiums Gesundheit und Soziales hat das Lernen unter Corona-Bedingungen gezeichnet

„Die Liebe in den Zeiten der Cholera“ ist der Titel eines Romans des kolumbianischen Literaturnobelpreisträgers Gabriel García Márquez. Es geht darin um eine komplizierte Liebesgeschichte und nur am Rand um die Rolle der Krankheit. In den sehr realen und bedrückenden Zeiten von Corona stehen 86 Schülerinnen und Schüler der beiden beruflichen Gymnasien am Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf alles andere als fiktiv in den Abiturprüfungen. „Es ist ganz bemerkenswert“, findet Abteilungsleiterin Sylvia Sahl-Beck, „wie freundlich und diszipliniert sich alle diesen besonderen Herausforderungen stellen.“ Sie ist gemeinsam mit den Klassenlehrerinnen und -lehrern der fünf Abschlussklassen gerade dabei, die Schülerinnen und Schüler der Stufe in kleinen Gruppen über ihre Zulassung zur Prüfung zu informieren.

Wie blicken die zukünftigen Absolventinnen und Absolventen zurück? Und wie nach vorne? „Eine große Unsicherheit hat diese ganze letzte Phase geprägt“, sagt Lars Roggenkemper, (Klasse GE13B des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales). „Wann schreiben wir die Klausuren? Finden die Abiturprüfungen überhaupt statt? Die Diskussion auf der politischen Ebene hat großen Einfluss auf das Lernen zuhause gehabt. Hier hätte ich mir viel früher mehr Klarheit gewünscht.“ Ähnlich sieht es Marie Marx (Klasse GW13A des Beruflichen Gymnasiums für Wirtschaft und Verwaltung): „Das Hin und Her war zu viel. Eigentlich bin ich mental ziemlich stabil, aber auch ich hatte zeitweise das Gefühl, mir steigt alles über den Kopf.“ Neben dem mentalen Stress seien für andere auch die äußeren Lernbedingungen manchmal sehr schwierig gewesen: „Zuhause war es unruhig oder es gab Risikopersonen in der Familie. Und die Kontaktsperren haben es nicht möglich gemacht, sich zu treffen und gemeinsam zu lernen. Sich über Video auszutauschen war möglich, aber das ist nicht dasselbe.“

Clara Hövener (Klasse GE13B) haben die vielen Fake-News zugesetzt, die über das Thema „Abitur ja oder nein?“ in den sozialen Medien kursierten und sie zeitweise von der Konzentration auf den Lernstoff abgehalten haben. „Jetzt freue ich mich richtig auf die Prüfungen!“, sagt sie, „Keine Lust mehr aufs Lernen!“ Sehr zufrieden ist sie mit der Abiturvorbereitung, die direkt nach der Wiederöffnung der Schule vor Ort stattgefunden hat: „Wir konnten unsere Fragen klären.“ „Super“ fand Lars Roggenkemper die Workshops: „Man konnte feststellen, was man kann und wie viel man kann.“ Für Marie Marx hätten die Workshops noch intensiver sein können. Als grundsätzlich „facettenreich und umfassend“ beschreibt Sylvia Sahl-Beck die Workshops: „Wir haben alle Bedarfe bedient und besonders freut mich, dass nahezu alle Schülerinnen und Schüler immer da waren und unsere Angebote angenommen haben.“

Julius Becker (Klasse GW13A) hat sich trotz aller Unsicherheiten von Seiten der Schule gut beraten gefühlt und beim Home-Schooling die digitale Lernplattform der Schule genutzt: „Das hat gut geklappt. Und da wir eine Laptop-Klasse sind, war auch die technische Grundversorgung gegeben.“ Aber ein komisches Gefühl sei es gewesen, von heute auf morgen nicht mehr zur Schule kommen zu können. „Ich hatte mich auch sehr darauf gefreut, nach den Prüfungen auf dem Abi-Ball mit den anderen zu feiern. Und die Abi-Reisepläne stehen jetzt auch infrage“, ergänzt er. Dass die Motto-Tage weggefallen sind, finden Clara und Lars nicht ganz so schlimm. „Zum Feiern ist später auch noch genug Zeit,“ meint Lars – die passenden Infektionsschutzvorgaben natürlich vorausgesetzt. Clara hofft, dass alle Prüfungen gut durchgeführt werden können, insbesondere auch die mündliche, die sie möglichst bei ihrem vertrauten Lehrer ablegen möchte.

Kunstlehrerin Claudia Böhm hat den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 13 Gelegenheit zu einem Kunstprojekt gegeben, das sie während der Abiturworkshops begonnen hatte. Unter ihrer Anleitung und unter Wahrung der Infektionsschutzmaßnahmen nahm eine „soziale Plastik“ Gestalt an: Fotos einzelner Hände von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften auf einem weißen Blatt Papier und mit einer schwarzen Filzstiftlinie übermalt. „Aus den mit Abstand aneinandergereihten Fotos entsteht ein zweidimensionales Kunstwerk, das sowohl für Distanz wie auch für Verbundenheit steht“, erläutert Claudia Böhm. „Ziel des Projekts sollte sein, die gesamte Abiturientia 2020 des Berufskollegs einschließlich der Lehrerinnen und Lehrer miteinander in Verbindung zu bringen und dennoch die Individualität und Vereinzelung des Individuums zu zeigen.“

Die Figuren Florentino und Daza aus „Die Liebe in den Zeiten der Cholera“ finden am Ende der Handlung in Márquez‘ Roman zusammen. Ein Happy-End kann man auch den Schülerinnen und Schülern in diesen Zeiten ganz besonders herzlich wünschen.

Masken nähen für die Abikasse

Masken nähen für die Abikasse

Melina Uekötter hat Gesichtsschutzmasken in verschiedenen Designs im Angebot.

Auch am Paul-Spiegel-Berufskolleg ist das Tragen von Gesichtsschutzmasken schon seit dem ersten Schultag der Wiederöffnung Pflicht. Was aber tun, wenn man die Maske vergessen oder es nicht geschafft hat, rechtzeitig eine zu besorgen? Darüber haben sich Melina Uekötter und Jette Müller aus der Klasse GE12a des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales mit dem fachlichen Schwerpunkt Pädagogik Gedanken gemacht. Nachdem sie bereits für die eigene Familie Masken genäht hatten, kamen sie auf die Idee, selbstgenähte Masken in der Schule zum Verkauf anzubieten und das damit eingenommene Geld für die Abikasse zu nutzen. Abteilungsleiterin Sylvia Sahl-Beck gab dazu gern ihre Einwilligung, freute sie sich doch über das Engagement der Schülerinnen, die dazu beitragen wollen, die neu erlassenen Vorschriften zum Schutz vor dem Covid-19-Erreger in der Schule umzusetzen. Und so standen Jette und Melina pünktlich zum Unterrichtsbeginn am Donnerstag vor der Schule und verkauften Gesichtsschutzmasken zum Preis von 4 Euro pro Stück. Die notwendige Desinfektionsanleitung gab es gleich dazu. Zunächst hatten die beiden 30 Masken hergestellt, da diese gleich am ersten Tag nahezu verkauft waren, wurden kurzfristig noch einmal 20 Exemplare nachgelegt und das Angebot um einige Tage erweitert.

Willkommen zurück am Paul-Spiegel-Berufskolleg!

Willkommen zurück am Paul-Spiegel-Berufskolleg!

Unser Schulbetrieb ist inzwischen in einem sehr reduzierten Umfang wieder angelaufen. Schülerinnen und Schüler aus Abschlussklassen werden wieder vor Ort unterrichtet, bereiten sich in Workshops auf die Abiturprüfungen vor oder haben sogar schon die ersten Abschlussprüfungen hinter sich gebracht. Damit das alles so sicher wie möglich ablaufen kann, haben Schulleitung und Lehrkräfte, die Mitarbeiterinnen von Sekretariat und Schulsozialarbeit und unsere Hausmeister  im Vorfeld zahlreiche Vorkehrungen zum Infektionsschutz getroffen.

Einen Mund- und Nasenschutz tragen, Hände desinfizieren, die Laufrichtung im Gebäude beachten, abgesperrte Bereiche meiden, auf Distanz bleiben in den Fluren und Klassenräumen, genau festgelegte Plätze besetzen – unser Schulumfeld hat sich verändert und die Hygiene-Vorgaben sind für alle gewöhnungsbedürftig. Aber die ersten Tage unter diesen neuen und besonderen Bedingungen sind gut gelaufen. Wir stellen fest, dass die Schülerinnen und Schüler die Regeln beachten, auch wenn es noch nicht selbstverständlich geworden ist. Die Aufforderung „Bitte Abstand halten“ ist  besonders häufig zu hören.

Durch die auf unserer Homepage bereitgestellten Informationen und den intensiven Austausch zwischen Schulleitung, Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern sowie Erziehungsberechtigten konnten vor der Wiedereröffnung viele Fragen geklärt und Unsicherheiten abgemildert werden. Vor Ort führen Lehrkräfte jetzt verstärkt Aufsicht und erinnern, wenn notwendig, an die Hygienemaßnahmen. An einem Info-Point vor der Schule erhalten unsere Schülerinnen und Schüler Auskunft und im Bedarfsfall auch eine Schutzmaske. Schülerinnen und Schüler mit Risikofaktoren legen ihre Prüfungen in gesonderten Räumen ab. Die Klassenräume werden – einschließlich der Tischflächen – täglich gereinigt. Alle Mitglieder unserer Schulgemeinschaft sollen sich sicher fühlen können.

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