Deutsche Geschichte spannend und lehrreich erfahren

Deutsche Geschichte spannend und lehrreich erfahren

Einige Schülerinnen und Schülern der Stufe 12 des Wirtschaftsgymnasiums mit Fachlehrerin Sabine Laarmann (vorne li.) während ihrer Studienfahrt nach Berlin

Nach zwei Jahren der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie machte sich die Jahrgangsstufe 12 des Gymnasiums für Wirtschaft und Verwaltung (GW12A und GW12B) des Paul-Spiegel-Berufskollegs mit ihrer Wirtschaftsgeographielehrerin Sabine Laarmann und ihrem Lehrer Roland Niehues (Fach Gesellschaftslehre) kurz vor den Sommerferien auf den Weg nach Berlin. Kaum eine andere Stadt macht die deutsche Geschichte so erlebbar wie Berlin. Durch verschiedene Ausstellungen, Museen, Führungen und Besichtigungen gingen die Schüler*innen auf eine Zeitreise mit Informationen über die Weimarer Republik, das Aufstreben des Nationalsozialismus, den Zweiten Weltkrieg, die Teilung Deutschlands, die Stasimacht in der DDR und die Wiedervereinigung. Darüber hinaus gab es einen interessanten Einblick in die Entwicklung einzelner Stadteile Berlins sowie in die sich über mehrere hundert Jahre wandelnde Kunst in Deutschland.

Neben der „horizonterweiternden Reise“ (Schülerzitat) in die Vergangenheit gab es aber auch genug Möglichkeiten, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Die Schüler*innen erwartete auf ihrer fünftägigen Reise also ein buntes Programm aus Kultur und Freizeit, was sicherlich auch entscheidend zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls beigetragen hat. Die diesjährige „spannende, lehrreiche und auch amüsante Fahrt nach Berlin“ (Schülerzitat) zum Thema „Demokratie und Diktatur in Deutschland“ war ein Erlebnis, das bestimmt noch lange im Bewusstsein aller Beteiligten haften bleiben wird.

Sozial? Genial!

Sozial? Genial!

Auf dem Reiterhof Schmiehusen in Milte erlebten die geflüchteten Kinder und ihre Mütter ein abwechslungsreiches Programm.

Im Rahmen des Service-Learning Programms der Stiftung Aktive Bürgerschaft „Sozialgenial“ engagierten sich die Schülerinnen und Schüler der beiden profil- bildenden Leistungskurse Erziehungswissenschaften der Q1 des Beruflichen Gymnasiums Gesundheit und Soziales für geflüchtete Familien aus der Ukraine.

Die Planung, Organisation und Durchführung des Projekts erfolgten durch die Schülerinnen und Schüler weitgehend eigenständig. Begleitet wurden sie von ihren Fach- und Klassenlehrerinnen Stefanie Roberts und Gisela Mersmann. Die Idee, geflüchtete Kinder aus der Ukraine und ihre Mütter mit einem abwechslungsreichen pädagogischen Erlebnisprogramm in Deutschland willkommen zu heißen und ein wenig Ablenkung von der Flucht vor dem Krieg zu bieten, ist „sozial und genial“.

Zur Finanzierung des Projekts akquirierten die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld Sach- und Geldspenden. „Regionale Partner zur Durchführung des Projekts mit ins Boot zu holen, war uns sehr wichtig“, betont die Schülerin Yasemin Ada. Ebenso organisierten die Schülerinnen und Schüler einen Kuchenverkauf in der Schule, um eine Tombola für die Familien zu finanzieren.

Der Reiterhof Schmiehusen in Milte stellte sich als idealer Austragungsort für die Durchführung des Projekts heraus. Da das pädagogische Programm aus verschiedenen Spielestationen bestand, konnten die Kinder individuell entscheiden, womit sie sich beschäftigen wollten. So konnten sie etwaige Berührungsängste mit Pferden schnell abbauen, diese mit Fingerfarbe kreativ bemalen und sich der Herausforderung „Eierlaufen mit Pferd“ stellen. „Besonders gut hat den Kindern auch die Schminkstation sowie das Auffädeln von Perlenketten gefallen,“ betont die Schülerin Jule Zywietz. Das Melken einer künstlichen Kuh sowie die Bewältigung eines Bewegungsparcours rundeten das pädagogische Programm ab. „Jedes Kind erhält von uns eine selbst gestaltete Urkunde, auf der die erfolgreiche Teilnahme an unserem Programm bescheinigt wird“, freut sich der Schüler Marco Friesen. „Für die Momente des Glücks vor dem Hintergrund des Kriegs in ihrem Heimatland und die strahlenden Kinderaugen haben sich alle Anstrengungen im Blick auf das Gelingen des Projekts gelohnt“, ergänzt die Schülerin Marlene Kuhlage.

„Neben dem sozialen Engagement haben die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit wahrgenommen, auch mit den Müttern in einem kulturellen Austausch zu treten“, stellt die Projektleiterin Stefanie Roberts fest und ergänzt: “Sprachbarrieren wurden schnell überwunden, so dass das gesellige Miteinander im Vordergrund stehen konnte.“

Ein herzlicher Dank gilt der Familie Schmiehusen für die gute Kooperation und die Bereitstellung der Räumlichkeiten sowie die Nutzung der Reitanlage. Ein Dankeschön gilt auch den regionalen Partnerinnen und Partnern, die durch Sach- und Geldspenden das Projekt mitfinanziert haben sowie Claire Mesch aus Milte, die die Kontakte zu den geflüchteten Familien herstellte und koordinierte.

Verabschiedung aus dem Kollegium am Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf

Verabschiedung aus dem Kollegium am Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf

Schulleiter Udo Lakemper, Abteilungsleiter Arnold Kottenstedde, stellv. Schulleiterin Inka Schweers (v.l.n.r.)

Arnold Kottenstedde ist am Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf in den Ruhestand verabschiedet worden. 37 Dienstjahre liegen hinter dem engagierten Lehrer, der mit einer Ausbildung zum Landwirt und den Lehrbefähigungen für Biotechnik/Körperpflege und Technik Hunderte von Auszubildenden und Schülerinnen und Schüler anderer Fachrichtungen begleitete. Arnold Kottenstedde prägte die schulische Arbeit und Entwicklung in mehreren Bildungsgängen des gewerblich-technischen und sozial-gesundheitlichen Bereichs. Zuletzt leitete er die Bildungsgänge Fachoberschule für Gesundheit und Soziales, Berufsfachschule Sozialwesen und Berufsschule für Landwirtschaft. Schulleiter Udo Lakemper würdigte Arnold Kottensteddes unermüdlichen Einsatz als „Macher und Arbeitstier“ auch jenseits des Unterrichts für Angelegenheiten von Gebäudemanagement, Finanzen, Sicherheit und Brandschutz und als zeitweilig kommissarische Vertretung der Schulleitung. Kollegialität, Verlässlichkeit und Großzügigkeit hätten ihn ausgezeichnet. Das Kollegium ehrte Arnold Kottenstedde mit sehr persönlichen Gedicht- und Liedvorträgen. Worte der Anerkennung und des Dankes für eine gute Zusammenarbeit fanden auch Ulrich Bultmann, Leiter der Kreisstelle Warendorf-Gütersloh-Münster der Landwirtschaftskammer NRW, und Dieter Günnewig, Ehren-Obermeister der Friseur-Innung des Kreises Warendorf, in ihren Ansprachen. „Wenn ich es geschafft habe, die Grundlage dafür zu legen, dass meine Auszubildenden und Schülerinnen und Schüler ihr Leben bewältigen,“ schloss Arnold Kottenstedde seine Abschiedsrede, „dann habe ich meinen Job gemacht.“

Vielfalt (er)leben am PSBK

Vielfalt (er)leben am PSBK

Alle Mitglieder der Schulgemeinschaft des Paul-Spiegel-Berufskollegs sehen sich mit dem Thema der Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine konfrontiert. Ganz nah erfahren sie das zum Beispiel durch die Umgestaltung der Sporthalle zum Unterkunftsort und besonders durch die am Berufskolleg aufgenommenen geflüchteten Schülerinnen und Schüler. Um sich direkter zu begegnen und auszutauschen, planten und veranstalteten die Studierenden des Sportvertiefungskurses der Unterstufe der praxisintegrierten Ausbildung zum/zur Erzieher*in an der Fachschule für Sozialwesen und Schülerinnen und Schüler der Stufe 11 des Beruflichen Gymnasiums Gesundheit und Soziales kurz vor den Sommerferien einen gemeinsamen Sporttag. Bei Aktionen wie Wikingerschach, Memory spielen mit Alltagsgegenständen und Bigpack hüpfen kamen sich alle ein wenig näher. Für die Verpflegung während des Tages war bestens gesorgt. Es gab belegte Brötchen und selbstgemachte Waffeln, die ukrainischen Schüler*innen brachten Spezialitäten aus ihrem Heimatland mit. Es war ein rundum schönes und gelungenes Fest der Vielfalt, an dem vor allem die ukrainischen Schülerinnen und Schüler auf andere Gedanken gekommen sind, viele neue Eindrücke gesammelt und Kontakte geknüpft haben. Das Fazit des Sportvertiefungskurses war sehr positiv. „Wir haben uns gefreut, dass wir unsere schulischen Lerninhalte mit sozialem Engagement verknüpfen konnten,“ sagte Luisa Steinkamp, Studierende an der Fachschule für Sozialwesen.

Angehende Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagement besuchen Warendorfer Betriebe

Angehende Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagement besuchen Warendorfer Betriebe

Die Schülerinnen und Schüler der GAU1 mit Klassenlehrer André Schulte (Bildmitte vorne) und Fachlehrerin Sophia Schwartz-Rentsch (ganz re.)

Drei Warendorfer Unternehmen besuchten die Schülerinnen und Schüler des ersten Ausbildungsjahrs der Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagement (GAU1). Nach zwei Jahren Corona-Pause wurde somit wieder eine alte Tradition ins Leben gerufen, bei der es darum geht, Theorie und Praxis anschaulich zu verbinden, indem Auszubildende eigenständig eine Betriebsbesichtigung planen und durchführen. Auf diese Weise wird den Berufsschülerinnen und -schülern die Möglichkeit eröffnet, verschiedene regionale Großhandelsunternehmen unter verschiedenen Aspekten näher kennenzulernen und ihre theoretischen Kenntnisse zu ergänzen.

Der erste Stop des Tages führte zur Sanitop-Wingenroth GmbH & Co. KG, wo die Schülerinnen und Schüler der GAU1 von Auszubildenden des Unternehmens durch die verschiedenen Lagerbereiche und die Qualitätssicherung geführt wurden und dabei allerlei Interessantes zur Vielfalt der Produkte des Sanitärbereiches erfuhren. Direkt im Anschluss ging es dann weiter zur WHG-Ahmerkamp GmbH & Co. KG und direkt danach zu der ortsnahen Osmo Holz und Color GmbH & Co. KG. Bei WHG Ahmerkamp erfolgte ebenfalls eine Führung durch die verschiedenen Bereiche des Werks in Warendorf. Die Schülerinnen und Schüler erhielten sehr anschauliche und detaillierte Informationen zur Rolle und Bedeutung des Werkstoffes Holz, auch vor dem Hintergrund der aktuellen globalen Wirtschaftslage. Bei Osmo wiederum konnten sie praxisnah die Unterschiede zwischen einem Großhandels- und einem Industriebetrieb miterleben. Das Unternehmen Osmo hat sich vor allem auf Produkte aus den Bereichen Holz und Farbe spezialisiert und stellt diese auch selbst vor Ort in Warendorf sowie am Standort in Münster her. Abgerundet wurden die beiden Betriebsbesichtigungen durch Unternehmenspräsentationen der dortigen Auszubildenden. Nach einem langen Tag voller Betriebsbesichtigungen und neuer Erfahrungen gingen die Schülerinnen und Schüler der GAU1 nun in die wohlverdiente unterrichtsfreie Zeit!