7. Juli 2019 | Allgemein: Was sonst noch los ist, Bildungsgangprojekte
Obergerichtsvollzieherin Annette Averbeck mit den Schülerinnen der Oberstufe der Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten
Annette Averbeck, Obergerichtsvollzieherin am Amtsgericht Warendorf, folgte einer Einladung der Oberstufe des Bildungsgangs der Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten am Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf zu einem Expertengespräch. Sie stand den Auszubildenden zu fachlichen Themen der Zwangsvollstreckung und auch zu ihrem spannenden und vielfältigen beruflichen Alltag Rede und Antwort. Direkt zu Beginn des Gesprächs stellte sie klar, dass hinter jedem Schuldner und jedem Zwangsvollstreckungsmandat immer ein menschliches Schicksal stehe. Jeder könne aus verschiedenen Gründen in diese Situation geraten, einen typischen Schuldner gebe es somit nicht. Es sei wichtig, dass neben einer für den Gläubiger erfolgreichen Pfändung vor allem immer auf eine für alle Beteiligten vertretbare Lösung hingearbeitet werde.
Durch ihre Erfahrungsberichte aus dem Berufsleben einer Gerichtsvollzieherin gelang es ihr, die anspruchsvolle rechtliche Materie verständlich und lebensnah zu vermitteln. Sowohl die Schülerinnen als auch die Fachlehrkräfte Romina Gonsior und Axel Schmidt freuten sich über die Bereitschaft der Expertin zum Gespräch. Eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis führt zu mehr Transparenz der oftmals komplexen, anspruchsvollen Themen des theoretischen Fachunterrichts und erhöht den im Lehrplan geforderten Berufsbezug. Annette Averbeck lobte die Klasse für ihr hohes Interesse am Thema und ermutigte die Schülerinnen für ihre weitere berufliche Zukunft.
26. Juni 2019 | Allgemein: Was sonst noch los ist
Das Abschlusszeugnis in der Hand: die Junglandwirte mit ihrer Fachlehrerin Tierproduktion Katharina Halewat (vorne ganz rechts)
Kürzlich erhielten die Auszubildenden des 3. Ausbildungsjahres im Beruf Landwirt / Landwirtin an ihrem letzten Schultag ihre Abschlusszeugnisse. Erfreulicherweise erreichten fast alle Schüler der Klasse den Berufsschulabschluss. Dieser ist neben der Berufsabschlussprüfung (früher Gesellenprüfung) ein eigenständiger Abschluss, der allein aus den Noten der erteilten Fächer in der Berufsschule ermittelt wird.
Die drei Schüler mit den besten Durchschnittsnoten eines jeden Jahrgangs erhalten von der DLG (Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft) eine kostenlose einjährige Mitgliedschaft. Diese beinhaltet neben weiteren Vergünstigungen den freien Besuch von Fachausstellungen und 12 Exemplare einer landwirtschaftlichen Fachzeitschrift. Das sind in diesem Jahr Gregor Lewe, Beelen (Ausbildungsbetrieb: Johannes Althöfer, Herzebrock-Clarholz), Jan Osthoff, Sassenberg (Ausbildungsbetrieb Burkhard Buhne, Warendorf) und Tristan Höner (Ausbildungsbetrieb: Andre Bruns, Sendenhorst).
Im Anschluss an die Zeugnisausgabe wurde der Ausbildungsbetrieb Busche in Gütersloh mit 440 Milchkühen, 360 Rindern, 250 Bullen und über 400 ha bewirtschaftete Fläche besichtigt.
Da in der Landwirtschaft qualifizierte Fachkräfte sehr gesucht sind, haben alle Absolventen schon frühzeitig eine Anstellung gefunden. „In unseren Klassenräumen hängen fast ständig 2-3 Stellenangebote aus der näheren Umgebung für ausgebildete Landwirte aus“, berichtet die Klassenlehrerin Karla Thielen. „Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für engagierte Fachkräfte sind derzeit hervorragend“, so die Pädagogin weiter.
Für weitere Informationen zum Ausbildungsberuf Landwirt/Landwirtin stehen das Paul-Spiegel-Berufskolleg und die Ausbildungsberater der Landwirtschaftkammer NRW gerne zur Verfügung. Infos unter info@Paul-Spiegel-Berufskolleg.eu
26. Juni 2019 | Allgemein: Was sonst noch los ist
Sie strahlen mit der Sonne um die Wette – die Abiturientia 2019 des Paul-Spiegel-Berufskollegs.
„Selten sieht man in dieser Aula so viele fröhliche und so schön gekleidete Menschen!“ – mit dieser Aussage traf Schulleiter Udo Lakemper bei der Einleitung seiner Rede den Nagel auf den Kopf, denn in der Luft lag eine Stimmung, die einerseits von fröhlicher Ausgelassenheit geprägt war, von purer Freude über das bestandene Abitur, aber andererseits auch von feierlichem Ernst, denn mit der Überreichung der Abiturzeugnisse ging das Kapitel Schule im Leben der Absolventinnen und Absolventen unweigerlich zu Ende.
So hielten sich auch Rückblicke und Ausblicke in den gehaltenen Reden die Waage. Udo Lakemper verglich in seiner Rede die Kindheit von früher mit der heutigen Kindheit und Jugend und kam dabei zu dem Ergebnis, dass früher eben doch nicht alles besser war. Abteilungsleiterin Sylvia Sahl-Beck bezog sich in Anlehnung an die Lerninhalte des Faches Erziehungswissenschaft auf das Generationenmodell und hielt die Zuhörenden in Bewegung, die sich durch Aufstehen als Angehörige der jeweils vorgestellten Generation zu erkennen geben sollten. Dabei widerlegte sie so manches Vorurteil und hob die Verdienste der einzelnen Generationen hervor. Die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer Ina Münker-Bonacker (GW13a), Arno Birkoben (GW13b) und Matthias Ackermann (GE13a) erinnerten in ihren Ansprachen noch einmal an die Höhepunkte der drei miteinander erlebten Jahre, während die Schülervertreter der Abiturientinnen und Abiturienten, Lukas Eggelbusch, Nicole Brockmann und Sarah Kaldewey, die gute Klassengemeinschaft betonten und den Weg von sich anfangs noch fremden jungen Menschen bis hin zur verschworenen Gemeinschaft nachvollzogen.
Die eigentliche Verleihung der Abiturzeugnisse wurde ganz individuell gestaltet, da allen Angehörigen die Möglichkeit gegeben wurde, den wichtigen Moment im Bild festzuhalten. Im Anschluss wurden diejenigen geehrt, denen es gelungen war, auf dem Abiturzeugnis eine „1 vor dem Komma“ zu erzielen.
Zwischendurch gab es immer wieder Musik. Nachdem die Band „diebesucher“ die Veranstaltung eröffnet hatte, zog Aleyna Sekerci, auf dem Klavier begleitet von ihrer Musiklehrerin Ulrike Eselgrim, mit ihrer beeindruckenden Gesangsstimme die Zuhörer in ihren Bann. Anna Mackner und Miriam Jasper, die sich schon beim Kulturabend der GE13a zum Duo Violine/Klavier zusammengefunden hatten, präsentierten den Titelsong des Films „Titanic“. Passend zum biografisch so wichtigen Anlass gaben „diebesucher“ den Abiturientinnen und Abiturienten zum Abschluss noch den Song „Du schreibst Geschichte“ mit auf den Weg, bevor mit dem verdienten Glas Sekt auf die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen angestoßen wurde.
Daumen hoch – mit dem Abitur in der Tasche geht es von nun an beruflich aufwärts.
Noch einmal winken zum Abschied – viele verlassen die Schule mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Die Klasse GE13A mit ihrem Klassenlehrer Matthias Ackermann
Die Klasse GW13A mit ihrer Klassenlehrerin Ina Münker-Bonacker
Die Klasse GW13B mit ihrem Klassenlehrer Arno Birkoben
Zur Verabschiedung der Abiturientia war die Aula des Paul-Spiegel-Berufskollegs bis auf den letzten Platz besetzt.
„diebesucher“ begrüßten die Besucher, denn dies ist der Name der Band, die die Feier musikalisch eröffnete.
Abteilungsleiterin Sylvia Sahl-Beck bat in ihrer Rede die Zuhörenden, sich durch Aufstehen einer bestimmten Generation zuzuordnen. Hier sehen wir einige Vertreterinnen, die „garantiert nicht zur Generation Doof gehören!“
Arno Birkoben und Ina Münker-Bonacker bezogen sich in ihrer Rede auf das Abiturmotto des Wirtschaftsgymnasiums: „Abi Vegas – um jeden Punkt gepokert“
19. Juni 2019 | Allgemein: Was sonst noch los ist
Auch in diesem Jahr startete zum wiederholten Male ein kleines aber sehr motiviertes Team von drei Lehrerinnen und einem Lehrer des Paul-Spiegel-Berufskollegs beim Hoffnungslauf in Warendorf. Für jeden gelaufenen Kilometer spendet die Sparkasse einen Euro und unterstützt damit den Veranstalter „Aktion Kleiner Prinz“, der sich um Kinder in Not kümmert. Neben der Bewegung, dem guten Gefühl, mit vielen anderen Gleichgesinnten einen kleinen sozialen Beitrag geleistet zu haben, genoss das Team des PSBKs anschließend auch das Waffelessen in gemütlicher Runde.
19. Juni 2019 | Allgemein: Was sonst noch los ist
Wer am Hansetag in Warendorf die Ausstellung des Paul-Spiegel-Berufskollegs im Haus Bisping am Marktplatz betreten wollte, sah sich zunächst mit einer Einschränkung konfrontiert: „Zutritt verboten für Teetrinker und Ostgoten“. Direkt am Eingang bekamen die Besucher zu spüren, worum es hier ging: die Entstehung von Vorurteilen. So schnell kann es passieren, willkürlich einer Gruppe zugeordnet zu werden, die dann benachteiligt, ausgegrenzt, angefeindet und im schlimmsten Fall durch Gewalt vertrieben oder ermordet wird.
Dass die Eskalationskette vom Vorurteil bis zum Massenmord gar nicht mal so lang sein muss, verdeutlichte ein Gedicht von Josef Reding, das in übergroßen Buchstaben auf Bettlaken die Wände des ganzen Raumes einnahm. Von der Feststellung: „Die anderen sind anders als wir“ bis zum Vernichtungslager sind es bei Reding nur neun Schritte. Große Aufsteller im Raum zeigten an konkreten Beispielen auf, dass diese scheinbar übertriebene Steigerung eben doch zur Realität werden kann. Rosa Spiegel, die Schwester des Namensgebers des Paul-Spiegel-Berufskollegs, wurde mit elf Jahren in Auschwitz ermordet, nur weil sie Jüdin war. Auch das Schicksal der Familie Elsberg aus Warendorf war hier nachzulesen.
Kunstwerke mit integrierten Spiegeln lenkten den Blick der Betrachtenden immer wieder auf sich selbst: „Was habe ich eigentlich für Vorurteile?“, „Kann ich mich davon freisprechen, manchmal vorschnell über andere zu urteilen oder leichtfertig Vorurteile weiterzuverbreiten?“ An interaktiven Stationen gab es die Möglichkeit, die eigene Einstellung zu bestimmten Vorurteilen zu hinterfragen.
Viel Arbeit wurde in die Ausstellung investiert. Mehrere Klassen waren einige Monate damit beschäftigt, zu recherchieren, Fakten zusammenzutragen, Texte zu schreiben, Kunstwerke zu gestalten und das gesamte Erscheinungsbild der Ausstellung zu planen. An den Ausstellungstagen selbst waren es die elften Klassen des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales, die die Gäste durch die Ausstellung führten und versuchten, mit Gleichaltrigen ins Gespräch über Vorurteile und deren Verbreitung zu kommen.
Was motivierte die Schülerinnen und Schüler, sich hier zu engagieren? Hier sind ein paar Antworten:
„Mir war es wichtig, den Menschen zu verdeutlichen, welch eine enorme Macht Vorurteile haben. Ich hoffe, sie konnten aus unserer Ausstellung viel mitnehmen, und versuchen nun, anderen Menschen offener entgegenzutreten.“ (Tabea Ellebracht)
„Mir hat das Projekt sehr gut gefallen, weil man direkt mit den Meinungen anderer konfrontiert wurde und auf diese sofort eingehen konnte. Man hat einen guten Einblick in das Denken der Anderen bekommen und auch neue Aspekte kennen gelernt.“ (Merle Wickord)
„Während der Ausstellung ergaben sich viele sehr persönliche Gespräche mit Menschen, die zum Teil Verwandte hatten, die unter der Judenverfolgung litten.“ (Lara Tewes)
„Die Führung hat sehr viel Spaß gemacht. Man bekam ein gutes Gefühl dafür, wenn andere wirklich zuhörten und man erkannte, wer das Thema ernst nahm.“ (Digana Sathyanantan)
„Mit hat besonders gut gefallen, dass man direkt mit den verschiedenen Vorurteilen konfrontiert wurde und dass es so viele Anstöße zum Überdenken seiner eigenen Äußerungen anderen gegenüber gab.“ (Johanna Waltering)
Impressionen vom Hansetag (der Klick auf ein Foto öffnet die Galerie):