16. Januar 2017 | Allgemein: Was sonst noch los ist
Klassenlehrerin Maureen Hennig (links) mit den Schülerinnen der REM1
Die Auszubildenden zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten REM1 des Paul-Spiegel-Berufskollegs besuchten die Justizvollzugsanstalt für Frauen in Vechta, hinter deren Toren 320 Gefangene eine Haftstrafe verbüßen.
Die Auszubildenden machten einen zweistündigen Rundgang mit einem Sozialpädagogen der JVA durch die Hauptanstalt in der Innenstadt von Vechta. Der bewusst nicht uniformierte Bedienstete beeindruckte im ausführlichen Expertengespräch mit seiner leidenschaftlichen und herzlichen Einstellung zu seinem Beruf, der sichtlich geprägt ist von Verständnis für die schwere Lebenssituationen der Frauen und Respekt den Inhaftierten gegenüber.
Neben der beeindruckenden Kulisse des alten Teils des Gefängnisses in einem ehemaligen Franziskanerkloster von 1727 hinterließ vor allem die beklemmende Stimmung in der Mutter-Kind-Abteilung einen bleibenden Eindruck. Die bunt bemalten Wände in der Mutter-Kind-Abteilung konnten die Schülerinnen nicht über die bedrückende Stimmung auf der Mutter-Kind-Station hinweg trösten.
Unter den 320 gefangenen Frauen im Alter zwischen 16 und 80 Jahren sind alle Straftaten vertreten, am häufigsten jedoch Diebstahls-, Betrugsdelikte und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Die Schülerinnen bekamen leer stehende Zellen zu sehen, wobei einige Zellen für Suizidgefährdete kameraüberwacht waren. Jede Gefangene hat ihren eigenen geregelten Tagesablauf, denn die Justizvollzugsanstalt für Frauen in Vechta bietet ein breites Spektrum an Angeboten. Die Arbeit in der Näherei, Gärtnerei oder im hauseigenen Verpackungsbetrieb und diverse Weiterbildungs-, Sport- und Therapieangebote sind Teil des Gefängnisalltags. Das Gefängnis gleicht einem kleinen Dorf mit eigener Kirche, eigenem Friseurladen, Kiosk und eigenem Ärzte-Team.
Die initiierende Klassenlehrerin Maureen Hennig freute sich über die erneute Einladung der JVA für Frauen in Vechta und betont, dass die regelmäßige Zusammenarbeit mit Justizbehörden fester Bestandteil des Lernens am Paul-Spiegel-Berufskolleg ist. „Der Bildungsgang der Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten des Paul-Spiegel-Berufskollegs setzt sich mit regelmäßiger Zusammenarbeit mit Gerichtsvollziehern, Besuchen von Gerichten und Justizvollzugsanstalten gezielt für ein praxisrelevantes und erlebbares Lernen ein, geprägt von Verständnis für alle Beteiligten am Straf- und Zivilprozess mit all seinen Facetten. Bei der jährlich stattfindenden Erkundung des Frauenvollzugs liegt unser Augenmerk gezielt auf der Entwicklung eines Verständnisses für Strafempfindlichkeit, die Trennung von der Familie und die sozialen Probleme von Inhaftierten während der Haftzeit“, so Klassenlehrerin Maureen Hennig.
22. Dezember 2016 | Allgemein: Was sonst noch los ist
Kerze gefertigt von einer Schülerin des Beruflichen Gymnasiums Gesundheit und Soziales
Für die kommenden Feiertage wünschen wir allen Schülerinnen und Schülern, ihren Familien und Freunden, der gesamten Schulgemeinschaft und allen Besuchern unserer Website ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein lichterfülltes, friedliches Jahr 2017!
Die Schulleitung und das Kollegium des Paul-Spiegel-Berufskollegs des Kreises Warendorf
21. Dezember 2016 | Bildungsgangprojekte
Von rechts nach links: Fachlehrer Willy Korn, Ausbildungsleiterin Birgit Volmer, Mitarbeiter Daniel Dufton und Maik Högemann
Die Fachklasse der Industriekaufleute im 2. Ausbildungsjahr des Paul-Spiegel-Berufskollegs Warendorf führte eine Betriebsbesichtigung der Fa. BauschLinnemann in Sassenberg durch. Ziel dieses Betriebsbesuches und der damit verbundenen Gespräche war eine engere Verzahnung von Theorie und Praxis.
Nach der Begrüßung durch die Ausbildungsleiterin Birgit Volmer präsentierten die zwei Mitarbeiter Daniel Dufton und Maik Högemann die Unternehmensgeschichte und Konzernstruktur der Surteco SE, zu der die Fa. BauschLinnemann gehört. In dem darauffolgenden eineinhalbstündigen Betriebsrundgang wurden intensiv die Veränderungen und Optimierungen der Kommunikations- und Produktionsprozesse des Unternehmens in den letzten Jahren erläutert. Daniel Dufton und Maik Högemann verdeutlichten eingehend die enge Vernetzung der verschiedenen Unternehmensabläufe vom Auftragseingang über die Beschaffung, die Produktentwicklung in den Labors und Produktionsplanung sowie die Fertigung bis zur Betreuung der Kunden und den Service nach der Auslieferung der Produkte. Aufgrung der hohen Wettbewerbsintensität wird in den nächsten Jahren der Prozess der Digitalisierung in dem Unternehmen forciert, um neben einer kundenspezifischen Oberflächengestaltung auch eine individuelle und schnelle Auftragsabwicklung zu gewährleisten.
Die Schülerinnen und Schüler haben bei der Fa. BauschLinnemann einen weiteren Einblick in die Vielfalt industrieller Geschäftsprozesse bekommen und können diese Informationen mit den Gegebenheiten in ihrem Ausbildungsbetrieb vergleichen.
21. Dezember 2016 | Bildungsgangprojekte
Die Schüler/innen des dritten Ausbildungsjahres von der landwirtschaftlichen Abteilung mit ihrer Lehrerin für Tierische Erzeugung Frau Caroline Abouzia-Döther (vorne rechts)
Kürzlich nahmen die angehenden Landwirtinnen und Landwirte des Paul-Spiegel-Berufskollegs, begleitet von den Fachlehrerinnen Frau Caroline Abouzia-Döther und Frau Karla Thielen, an einer interessanten Betriebsbesichtigung teil. Ziel der Unterrichtsfahrt war der Ausbildungsbetrieb des Mitschülers Henrik Gräwe: Gut Wilhelmsdorf, ein nach den Bioland-Richtlinien wirtschaftender landwirtschaftlicher Betrieb.
Der Unternehmer Ulrich Schumacher berichtet nach der Begrüßung kurz von der Geschichte seines Hauses: 1882 gegründet von Herrn Friedrich von Bodelschwingh als Arbeiterkolonie, um obdachlosen Männern Kost und Logis gegen Arbeit auf dem Feld und in den Stallungen zu verschaffen, wurde die ehemalige Einrichtung der Stiftung Bethel Mitte der Neunziger Jahre an die Berger & Schumacher GbR verpachtet.
Auf 330 ha Fläche wird ökologischer Anbau betrieben, eine aus etwa 220 Tieren bestehende Kuhherde bildet die Basis für weitere Unternehmenszweige: seit 1997 existiert die Hofmolkerei, die sich inzwischen zum lokalen Frischmilchversorger für Bielefeld und Umgebung entwickelt hat. „Unser Slogan lautet: Biomilch für Bielefeld“, so die Aussage von Herrn Ulrich Schumacher. Ergänzt wird der Betrieb durch eine Biogasanlage, die überwiegend von den Ausscheidungen des hofeigenen Rindviehbestandes „gefüttert“ wird.
Die interessierten Junglandwirte/innen erfuhren weiter, dass durch einen Hofladen und einen Biokistenservice (ca. 500 pro Woche) ein nicht unbeträchtlicher Teil der Versorgung der Bevölkerung mit Biolandware aus der Region sichergestellt wird.
13. Dezember 2016 | Allgemein: Was sonst noch los ist
Akteure und Organisatoren der Crash-Kurs Veranstaltung am Berufskolleg
1. Reihe unten, vlnr: Udo Lakemper (Schulleiter), Frau Berghoff (Mutter von Beate Berghoff), Beate Berghoff (Unfallbetroffene)
2. Reihe, vlnr: Sylvia Sahl-Beck (Koordinatorin des Projekts am Berufskolleg), Carola Krewerth (Verkehrsunfallprävention), Jens Schüsseler (Rettungsassistent), Richard Rauer (Verkehrsunfallprävention), Friedrich Vogelpohl (Notfallseelsorger)
3. Reihe oben, vlnr: Bodo Kowatz (Verkehrsunfallprävention und Moderator der Veranstaltung), Dr. Alexander Reich (Leitender Notarzt), Marc Westbomke (Polizeibeamter)
In der mit über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern vollbesetzten Aula des Paul-Spiegel-Berufskollegs konnte man eine Stecknadel fallen hören, als die Betroffenen der Rettungskette bzw. eines Unfalls von ihren sehr persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen berichteten. Die Bilder und Schilderungen gingen unter die Haut und waren „echt hart“.
Bei dem Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Polizei am 13.12.2016 das fünfte Mal am Paul-Spiegel-Berufskolleg in Warendorf durchgeführt wurde, handelt es sich um eine Präventionskampagne für mehr Verkehrssicherheit vor dem Hintergrund der Tatsache, dass jugendliche Autofahrer unter 25 Jahren überproportional häufig in Unfälle verwickelt sind.
Mit Fotos, Filmen sowie den Berichten von Betroffenen aus dem Kreis Warendorf wurde den Schülerinnen und Schülern aufgezeigt, wie Verkehrsunfälle verursacht werden und welche Folgen diese haben können. Ziel der Veranstaltung ist, die Jugendlichen emotional anzusprechen und ihre Sensibilität für ihr eigenes Handeln im Straßenverkehr zu erhöhen. Dies ist den Akteuren auf der Bühne eindrucksvoll gelungen. Als am Ende der Veranstaltung Frau Berghoff gemeinsam mit ihrer Tochter Beate, die als 19-Jährige einen schweren Verkehrsunfall erlitten hatte, zu den Jugendlichen sprach, da hallte der Appell „Nehmt jedem, der betrunken Autofahren will, den Schlüssel weg“ deutlich nach und stimmte nachdenklich.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Crash-Kurses NRW in der Aula des Paul-Spiegel-Berufskollegs