8. Dezember 2019 | Bildungsgangprojekte, Internationale Förderklasse
Die Schülerinnen und Schüler der Internationalen Förderklasse informierten sich zusammen mit Bela Bartels (2. v. l.) und ihrem Team von Innosozial sowie der Schulsozialarbeiterin Christina Bosch dos Santos und der FSJlerin Pia Thomaszick (beide Paul-Spiegel-Berufskolleg) über das Angebot der Warendorfer Stadtbücherei.
„Es war super!“, schwärmt Exaucé A. am Ende des Integrationsprojektes „Wie funktioniert Deutschland?“, das in diesem Jahr bereits zum wiederholten Mal am Paul-Spiegel-Berufskolleg stattfand. Die 19-jährige Schülerin aus dem Kongo ist eine der Teilnehmenden aus der Internationalen Förderklasse, die zusammen mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern 8 Tage lang die Gelegenheit hatte, sich über Grundrechte und Religionsfreiheit, die Möglichkeiten der politischen und gesellschaftlichen Teilhabe, die Rolle staatlicher Organe sowie die Funktionsweise gesellschaftlicher Teilbereiche und öffentlicher Institutionen in Deutschland zu informieren.
Ermöglicht und durchgeführt wurde das Projekt von Dipl.-Pädagogin Bela Bartels und ihrem engagierten Team von der Innosozial gGmbH Ahlen. Die Referierenden u. a. aus dem Gesundheits-, Bildungs- und Schulsystem sowie aus dem vereinsorganisierten Sport setzten sich gemeinsam mit den Schülerinnen und Schüler mit Themenfeldern wie z. B. „Staat und Religion“, „Emanzipation und Gleichberechtigung“ oder „Vereinskultur“ auseinander. Auch standen ein Besuch der Stadtbücherei Warendorf und der Frauenberatungsstelle auf dem Plan.
Damit die Kommunikation mit den erst vor wenigen Monaten neu zugewanderten Jugendlichen überhaupt möglich war, unterstützten zahlreiche Dolmetscher für die Sprachen Arabisch, Kurdisch, Griechisch, Albanisch und Englisch nicht nur den sprachbezogenen, sondern auch den interkulturellen Austausch.
Ziel dieses umfangreichen Angebotspakets war es, den Grad an Autonomie und Selbstbestimmung im Leben von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zu erhöhen, damit sie ihre Interessen selbstverantwortlich und selbstbestimmt vertreten und an der Gesellschaft des Gastlandes Deutschland teilhaben können. Am Ende waren sich alle Beteiligten einig: „Es war ein interessantes und spannendes Projekt, bei dem ein reger Austausch und viele „Aha-Momente“ zu einem besseren Verständnis beigetragen haben, wie Deutschland funktioniert.“
4. Dezember 2019 | Bildungsgangprojekte
(v.l.n.r.). Die Lehrkräfte Michael Stählker und Ludger Tünnißen mit den angehenden Erzieherinnen der Fachschule Oberstufe, den Schülern der HTEO1 und den Dash Robotern
„Programmieren, ein Kinderspiel! Ein bildungsgangübergreifendes Projekt“ – unter diesem Titel nehmen Studierende der Fachschule für Sozialwesen und Schüler der Höheren Berufsfachschule Technik am NRW-Wettbewerb „DIGIYOU – Digitalisiere deine Zukunft“ teil. In einem gemeinsamen Projekt wollen sie Kindern in Warendorfer Jugendzentren einen Einblick in das Programmieren ermöglichen und Interesse am Codingwecken. Das Projektteam wird mit den Kindern einen Roboter programmieren, der dann einen komplexen Parcours bewältigt und spannende Aufgaben löst.
Die Roboter wurden vom Preisgeld des Wettbewerbs DIGIYOU angeschafft, das die innovativsten 15 Projekte bekommen haben. Das Projektteam ist bereits intensiv in die Arbeit eingestiegen und konzipiert die Workshops. Hierbei gibt es einen regen Austausch zwischen dem Fachwissen der Schüler der Höheren Berufsfachschule Technik zur Programmierung und den Kompetenzen zur Planung von Bildungsangeboten der angehenden Erzieherinnen. Initiiert wurde das Projekt von Ludger Tünnißen, der die angehenden Erzieherinnen unterrichtet, und Michael Stählker, der die Schülergruppe der Höheren Berufsfachschule Technik begleitet.
Am 5. März 2020 stellt das Team sein innovatives Unterrichtsprojekt bei der großen Abschlussveranstaltung in Düsseldorf vor. Dort gilt es, die Jury mit einer kreativen dreiminütigen Bühnenpräsentation zu überzeugen und einen interessanten Stand zu gestalten. Im Finale winkt den drei Gewinnerschulen ein Preisgeld von je 1000 Euro.
4. Dezember 2019 | Bildungsgangprojekte, Exkursionen und Studienfahrten
Die Leistungskurse Erziehungswissenschaften hatten bei der Vorführung des Films „Systemsprenger“ den Kinosaal für sich allein.
Die Schülerinnen und Schüler der Leistungskurse Erziehungswissenschaften des Beruflichen Gymnasiums Gesundheit und Soziales mit dem fachlichen Schwerpunkt Pädagogik am Paul-Spiegel-Berufskolleg begaben sich zusammen mit ihren Fachlehrerinnen Gisela Mersmann, Isabell Kleine Hörstkamp und Stefanie Roberts an einen außergewöhnlichen Lernort.
Der deutsche Spielfilm „Systemsprenger“ von Nora Fingerscheidt, der die 9-jährige aggressiv und unberechenbar agierende „Benni“ in den Mittelpunkt der Handlung stellt, bietet die Möglichkeit, im Leistungskurs Erziehungswissenschaften thematisierte Inhalte vor dem Hintergrund des Mediums „Film“ didaktisch aufzubereiten, betonen die Lehrerinnen die Idee, den Unterricht in das Kino zu verlagern.
Kinobetreiber Johannes Austermann ermöglichte eine erste Auswertung noch im Kinosaal – im Anschluss an die Filmvorführung.
„Benny hat eine Bindungsstörung. Die Bindung zu ihrer Mutter ist unsicher-ambivalent und zugleich auch desorientiert“, stellt Chiara Ohnhäuser (13B) unter Einbeziehung ihrer Kenntnisse über die Bindungstheorie fest. „Sie ist verunsichert und desintegriert, da sie ständig ihre Wohngruppen wechseln muss und von der eigenen Mutter zurückgewiesen wird. Das muss sich zwangsläufig in expressive Gewalt entladen“, beschreibt Marina Winkelmann (13A) das Verhalten der Hauptdarstellerin in Kenntnis von Heitmeyers Desintegrationstheorie fachkundig.
Im Café des Kinos bestand im Anschluss noch die Möglichkeit für einen weiterführenden Austausch. „Eine gelungene Veranstaltung“, resümiert die Schülerin Ines Krecker (12B) den „Unterricht“ im Kino.
Ein herzlicher Dank gilt Johannes Austermann, für die Sondervorführung des Films zum Wunschtermin für das Berufliche Gymnasium des Paul-Spiegel-Berufskollegs.
Die Leistungskurse Erziehungswissenschaften und die Lehrkräfte bedankten sich bei Kinobetreiber Johannes Austermann für die exklusive Vorführung des beeindruckenden Films.
19. November 2019 | Allgemein: Was sonst noch los ist, Schülerkarrieren, Schulinternes
Moritz Wehmschulte hat vor zehn Jahren am Paul-Spiegel-Berufskolleg das Abitur gemacht und unterrichtet dort heute die Fächer Wirtschaftswissenschaft und Englisch
Das Warendorfer Paul-Spiegel-Berufskolleg bietet Schülerinnen und Schülern, die über die entsprechenden Aufnahmevoraussetzungen verfügen, die Möglichkeit, am Beruflichen Gymnasium die Allgemeine Hochschulreife zu erwerben. Dabei gibt es zwei Wege, die zu demselben Ziel führen: einmal das Berufliche Gymnasium für Gesundheit und Soziales mit dem Schwerpunkt Pädagogik und zum anderen das Berufliche Gymnasium für Wirtschaft und Verwaltung, kurz das Wirtschaftsgymnasium.
Der heute 30jährige Moritz Wehmschulte hatte sich vor 13 Jahren für letzteres entschieden. Hier ein Interview mit ihm über seine Erfahrungen als Schüler und über seinen weiteren beruflichen Werdegang.
Frage: Herr Wehmschulte, vor zehn Jahren haben Sie am Paul-Spiegel-Berufskolleg die Allgemeine Hochschulreife erworben. Anders als Ihre Mitabiturientinnen und -abiturienten sind Sie wieder an Ihren einstigen Tatort zurückgekehrt, und zwar als Lehrer.
Antwort: Ja, nach dem Abitur habe ich den Zivildienst an einer Förderschule in Münster geleistet. Während dieser Zeit, wurde mein Interesse geweckt für den Lehrberuf bzw. junge Menschen in ihren prägenden Jahren zu begleiten. Da ich weiterhin ein Faible für wirtschaftliche bzw. gesellschaftliche Zusammenhänge hatte, entschied ich mich schließlich für ein Lehramtsstudium für Berufskollegs in Paderborn. Nach Bestehen des 1.Staatsexamens kam in mir der Wunsch auf, wieder ins Münsterland zurückzukehren. Die Zuweisung des Referendariat-Standorts erfolgte mehr oder weniger per Zufall über die Bezirksregierung Münster. Dass es bei ca. 50 möglichen Schulstandorten ausgerechnet meine alte Schule, mittlerweile das Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf, geworden ist, war letztendlich ein sehr glücklicher Zufall, den ich bis heute nie bereut habe.
Frage: Wenn Sie jetzt zurückblicken, welche Erfahrungen nehmen Sie aus Ihrer Schulzeit am Beruflichen Gymnasium des Paul-Spiegel-Berufskollegs mit?
Antwort: Die Tatsache, dass sich der Unterricht in vielen Fächern handlungsorientiert an der beruflichen Praxis orientierte, hat mir damals schon sehr imponiert. Bei dem manchmal nicht gerade leichten Prozess der Berufsorientierung wurde man stets mit Rat und Tat unterstützt. Viele Unterrichtsinhalte fanden sich darüber hinaus in meinem integrierten BWL-Studium später wieder. Auch das Schulklima war für mich damals schon etwas Besonderes. Wegen der zahlreichen verschiedenen Bildungsgänge war die Schule schon immer von einer gewissen Heterogenität, Weltoffenheit und Toleranz geprägt, wie ich es vorher noch nicht erlebt hatte. Die vermittelten Werte spiegeln sich auch heute noch in zahlreichen Schulaktivitäten wider, wie beispielsweise der Israel-AG, dem Projekt Schule ohne Rassismus oder dem Fest der Vielfalt.
Frage: Was raten Sie Schülerinnen und Schülern in der Klasse 9 bzw. 10, die zurzeit überlegen, an welcher Schule sie ihr Abitur machen wollen?
Antwort: Interessenten sollten von den zahlreichen Informationsangeboten rund um das PSBK Gebrauch machen. Auch individuelle Beratungsgespräche mit der Abteilungsleiterin Sylvia Sahl-Beck oder mit einzelnen Fachlehrerinnen und Fachlehrern können hierbei noch einmal eine enorme Hilfe sein. Wer sich darüber hinaus noch nicht sicher ist, sollte sich ein unvoreingenommenes Bild machen, durch den Austausch mit Freunden, Familie oder Sportkollegen, die das System Berufskolleg bereits kennengelernt haben.
Das Paul-Spiegel-Berufskolleg lädt alle interessierten Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern ein, sich über das Abitur am Berufskolleg zu informieren:
- Berufliches Gymnasium für Gesundheit und Soziales mit dem Schwerpunkt Pädagogik“ am Donnerstag, 21.11.2019 von 17:30 – 19:00 Uhr.
- Berufliches Gymnasium für Schwerpunkt Wirtschaft und Verwaltung am Donnerstag, 21.11.2013 von 19:00 – 20:30 Uhr
Beide Veranstaltungen finden statt im Hauptgebäude des Paul-Spiegel-Berufskollegs an der Von-Ketteler-Straße 40 in Warendorf.
3. November 2019 | Allgemein: Was sonst noch los ist
Referentin Dr. Aurica Jax (fünfte v. l.) mit den an der Fortbildung teilnehmenden Religionslehrerinnen und Religionslehrern.
Mit einem spannenden Impulsvortrag zur Rolle der Frau in der katholischen Kirche begann die Referentin Dr. Aurica Jax, die als Leiterin der Arbeitsstelle Frauenseelsorge bei der Deutschen Bischofskonferenz tätig ist, die Fortbildung. Im Nachgang diskutierten die zwölf teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer über die Weihe von Frauen, Formen geistlichen Missbrauchs, theologische Ressourcen für eine Kirche der Zukunft und Möglichkeiten, diese Aspekte im Religionsunterricht zum Thema zu machen. Die Veranstaltung fand im Rahmen einer Bezirks-AG des Bezirks Münster II/Warendorf statt. Nach intensivem Gespräch verließen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit vielen neuen Impulsen die gelungene Fortbildung.