Steuerfachangestellte besuchen das Finanzgericht Münster

Steuerfachangestellte besuchen das Finanzgericht Münster

Die Steuerfachangestellten der Oberstufe 2017 des Paul-Spiegel-Berufskollegs Warendorf

Interessante und spannende Einblicke in den Verlauf einer Gerichtsverhandlung erhielten die Schülerinnen und Schüler der Oberstufenfachklasse der Steuerfachangestellten.

Nach ihren schriftlichen Prüfungen Ende März besuchten die Auszubildenden mit ihrem Fachlehrer André Schulte das Finanzgericht in Münster. Sie gewannen wertvolle Eindrücke von der Urteilsfindung bei steuerlichen Streitfällen sowie von der Arbeit der Berufsrichter und ehrenamtlichen Richter. Auf diesem Wege gelang es, die im Fachunterricht erworbene Theorie mit der Praxis zu verknüpfen.

Im Verlaufe des Tages besuchte die Gruppe zwei Verhandlungen, die Fälle aus dem Gewerbesteuerrecht und aus dem Einkommensteuerrecht behandelten. Beide Male ging es um Streitigkeiten zwischen dem jeweils zuständigen Finanzamt und den Steuerpflichtigen, die von ihren jeweiligen Steuerberatern vor Gericht vertreten wurden. Nach Abschluss der mündlichen Verhandlungen tauschten sich die angehenden Steuerfachangestellten ausgiebig mit den Richtern aus.  Außerdem bekamen die Auszubildenden zum Abschluss umfassende Informationen über die generellen Tätigkeiten als Richter bzw. Richterin an einem Finanzgericht.

Konzert-Lesung – ein riesen Erfolg!!

Konzert-Lesung – ein riesen Erfolg!!

Die Autorin Jana Crämer, Musiker David Müller alias Batomae und Band begeisterten die Schülerinnen und Schüler.

Am Dienstag, 21.03.2017, fand bei uns am Paul-Spiegel-Berufskolleg in Warendorf die Konzert-Lesung „Musik trifft Roman – Batomae & Das Mädchen aus der 1. Reihe“ statt.

Die Akteure – Autorin Jana Crämer, Musiker David Müller alias Batomae und Band – trafen an diesem Tag schon früh am Morgen am Berufskolleg ein, um die aufwendigen Aufbauarbeiten und den Soundcheck durchzuführen.

Schon in der Pause, gegen 12.50h, füllte sich dann die Aula: rund 200 Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichsten Bildungsgängen sowie interessierte Kolleginnen und Kollegen versammelten sich, um an dieser außergewöhnlichen Veranstaltung teilzunehmen, und sicherten sich die besten Plätze. Gegen 13.15h wurden Autorin und Band dann mit großem Applaus empfangen.

Bei der Konzert-Lesung, die mit finanzieller Unterstützung des BKK-Landesverbandes NORDWEST an ausgewählten Schulen in NRW im Rahmen des Projekts „bauchgefühl“ zur schulischen Prävention von Essstörungen durchgeführt wird, handelt es sich um eine musikalische Lesung über Freundschaft, Musik, Mobbing in der Schule und Essstörungen. Bewegende Themen aus der Lebenswelt Jugendlicher und junger Erwachsener werden von den Akteuren eindrucksvoll in Szene gesetzt.

David Müller (Bildmitte) und Band standen gemeinsam mit Autorin Jana Crämer (rechts) auf der Bühne.

So auch am vergangenen Dienstag in Warendorf: Die Autorin Jana Crämer las Passagen aus ihrem zum größten Teil autobiographischen Roman „Das Mädchen aus der 1. Reihe“. Besonders die Szenen, in denen die Hauptperson zum Mobbingopfer wird oder ihren Kummer durch Fressattacken zu kompensieren versucht, wurden vom Publikum als sehr bewegend erlebt – es war mucks Mäuschen still in der voll besetzten Aula. Im nächsten Moment herrschte dann ausgelassene Konzertatmosphäre, wenn Batomae und seine Band loslegten: Neben den Songs vom Soundtrack zum Buch wurden auch bekannte Pop-Songs gespielt. Die Schülerinnen und Schüler klatschten, sangen Textpassagen mit und feierten Autorin und Band mit Applaus und Standing Ovation.

Besonders emotional wurde es gegen Ende des Events, als David Müller alias Batomae die Schülerinnen und Schüler direkt ansprach und dazu aufrief „die Maske fallen zu lassen“, authentisch zu sein und Individualität in jeder Form zu akzeptieren – ein Aufruf gegen Mobbing und für einen respektvollen Umgang miteinander!

Viele Schülerinnen und Schüler fühlten sich durch diese Worte – gesprochen wie gesungen – verstanden und waren tief berührt, so dass sie im Anschluss an das offizielle Programm persönlich auf die Akteure zukamen, um Danke zu sagen. Auch von Seiten der Kolleginnen und Kollegen wurde das Projekt als „kultureller Hochgenuss“ gelobt!

Im Anschluss an die Konzertlesung verteilten die Akteure Autogramme an die beeindruckten Schülerinnen und Schüler.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Jana Crämer, David Müller und der Band für dieses ganz besondere Erlebnis. Macht weiter so!

Anna Voß u. Astrid Wewers

Informationen aus erster Hand: Sozialer-Tag-Mobil am PSBK

Informationen aus erster Hand: Sozialer-Tag-Mobil am PSBK

Wer auf der Sonnenseite des Lebens liegt, sollte sich nicht einfach zurücklehnen. Dies machten Mats Blunck (im Liegestuhl neben Klassenlehrerin Andrea Wortmann), der als Schüler bei „Schüler helfen leben“ aktiv ist, sowie die beiden FSJ-Absolventen Klaas Martens und Hannah Jagemast (vordere Reihe, v.l.) den Schülerinnen und Schülern des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales beim Besuch des Infomobils des Sozialen Tages deutlich.

Gerade in der heutigen Zeit sind soziales Engagement und gesellschaftliche Partizipation wichtige Bestandteile der Entwicklung von Jugendlichen. Warum also nicht einmal einen Tag lang die Schulbank gegen einen Arbeitsplatz eintauschen, um mit den erarbeiteten Geldern Hilfsprojekte für Kinder und Jugendliche in Südosteuropa und Jordanien zu finanzieren? Dies ist die Grundidee des Projektes „Sozialer Tag“, an dem das Berufliche Gymnasium für Gesundheit und Soziales, das am Paul-Spiegel-Berufskolleg beheimatet ist, seit drei Jahren teilnimmt, in diesem Jahr zum ersten Mal auch durch das Wirtschaftsgymnasium unterstützt.  Am Sozialen Tag, der von rund 700 Schulen mitgetragen wird, haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich für Gleichaltrige einzusetzen und gleichzeitig in verschiedene Berufe hinein zu schnuppern.

Der Soziale Tag wird von der Organisation Schüler Helfen Leben organisiert. Die gemeinnützige Jugendhilfsorganisation wurde 1992 als Reaktion auf den Jugoslawienkrieg von Schülerinnen und Schülern gegründet. Neben der Förderung von Jugend- und Bildungsprojekten in Südosteuropa werden seit 2013 auch Hilfsprojekte für syrische Geflüchtete in Jordanien gefördert. So unterstützte die Organisation im letzten Jahr die Projekte „Gewalt ist keine Lösung – Bekämpfung von Geschlechterungleichheiten“ in Tirana (Albanien) und „Gemeinsam in eine bessere Zukunft – Hilfe für Straßenkinder“ in Jordanien. Mit Aktionen wie dem Sozialen Tag ruft die Organisation Schüler Helfen Leben zu Solidarität und gegen Diskriminierung auf.

Damit die Schülerinnen und Schüler sich mit den Zielen der Organisation besser identifizieren können und wissen, was mit dem von ihnen erarbeiteten Geld geschieht, war jetzt das Sozialer-Tag-Mobil für einen Tag am Paul-Spiegel-Berufskolleg zu Gast. In der Aula wurde ein Informationsstand aufgebaut, an dem über die Länder, in denen Hilfsprojekte durchgeführt werden, berichtet wurde. Ebenso konnten sich alle Schülerinnen und Schüler über die Teilnahme am Sozialen Tag informieren.

Passend zu den Hilfsprojekten wurden Workshops zum Thema „Rechtsextremismus auf dem europäischen Kontinent“ angeboten. In den Workshops wurden auf Grundlage des Vorwissens der Teilnehmenden Begrifflichkeiten im Bereich Rechtsextremismus, ebenso die Bedeutung von politisch links und politisch rechts geklärt. In Kleingruppen wurden anschließend Themen wie Einstieg in die Szene, Ausstieg aus der Szene, Betroffene von Rechtsextremismus, Merkmale der Szene bearbeitet und den anderen Gruppen präsentiert.

Celine Lambers und Carla Linnemann im Gespräch mit ihrer Klassenlehrerin Andrea Wortmann (v.r.n.l.)

Nach diesem reichen Informationsfluss sind die Schülerinnen und Schüler nun mental gut vorbereitet und motiviert für den Sozialen Tag, der in diesem Jahr am 13. Juli stattfindet.

Das Paul-Spiegel-Berufskolleg bittet darum, die Schülerinnen und Schüler in ihrem sozialen Engagement zu unterstützen und am 13. Juli Arbeitsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, damit ein möglichst großer Betrag für die Hilfsprojekte der Organisation Schüler Helfen Leben zusammen kommt.

10. Gesundheitstag des Paul-Spiegel-Berufskollegs

10. Gesundheitstag des Paul-Spiegel-Berufskollegs

Beim 10. Gesundheitstag des Paul-Spiegel-Berufskollegs lockten wieder viele gesundheitsrelevante Themen

Dieses Projekt wurde zu unterschiedlichen Themengebieten im Rahmen des Unterrichts im Fach Gesundheitswissenschaften geplant, vorbereitet und reflektiert.

Die engagierten Schülerinnen und Schüler des Bildungsgangs sollten und wollten mit ihren Aktionen zum Mitmachen und Nachdenken animieren. Aufgabe war es, gesundheitsschädigendes bzw. gesundheitsförderndes Verhalten nicht nur durch reine Aufklärung mithilfe von zahlreichen Plakatwänden und Präsentationen, sondern durch erfahrbare und erlebbare Aktivitäten zu thematisieren. Ziel sollte es u. a. sein, die eigene Altersgruppe emotional zu erreichen und die Themen auch dadurch interessant zu machen.

Die angemeldeten Klassen konnten dieses Projekt nutzen, um sich über verschiedene Themen zu informieren. Folgendes hatten die zwei FOS-Klassen für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler, die vorwiegend eine Ausbildung in anderen Fachbereichen durchlaufen, vorbereitet: Schutz vor Geschlechtskrankheiten, Suchtverhalten, Tipps für die Erste Hilfe, Umgang mit Sterbehilfe, Bedeutung von Bewegung für die Gesundheit, Essstörungen, ausgewählte Krankheitsbilder wie das Marfan-Syndrom, Mobbing und Prävention von Mobbing sowie die Bedeutung von Trinkwasser vor allem in Verbindung mit Plastik.

Auch die Prävention von Mobbing gehörte zu den Themen des Gesundheitstages 2017

Die Gruppen wurden dabei von Lehrerinnen und Lehrern  der Schule und von externen Partnern, wie z. B. Vertretern der Ortsgruppe des Roten Kreuzes aus Telgte und dem Mobbinginterventionstrainer Dirk Akkermann, unterstützt. Neben der Erarbeitung und Anwendung von Fachwissen sowie der Entwicklung und Umsetzung von Präventionsmaßnahmen erprobten die Schülerinnen und Schüler der FOS ihr Organisationsvermögen und ihre Teamfähigkeit.

Wie in jedem Jahr endete das Projekt mit der Erkenntnis, dass vielfältige Erfahrungen gesammelt werden konnten, die „normaler“ Unterricht so nicht bereit hält und dass diese Form der Erarbeitung von schulischen Inhalten jährlich fortzuführen sei.

So schauen wir gespannt auf das nächste Jahr!

Welcher Beruf ist für mich der richtige?

Welcher Beruf ist für mich der richtige?

Die Mitwirkenden beim Expertentag: hintere Reihe v.l. : Patrick Sandfort, Juliane Mohr, Jens Peters, Gaby Schulte, Stephanie Lütke Brintrup. Vordere Reihe v.l.:  Sylvia Sahl-Beck (Abteilungsleiterin), Ina Mielke, Hubert Bonekamp, Ulrike Eselgrim (Lehrerin)

Für viele Jugendliche ist die Frage der Berufswahl eine heikle Angelegenheit. Gilt es doch eine Entscheidung zu treffen, die den ganzen Lebensweg beeinflusst. Gut, wenn die jungen Erwachsenen dann mit dieser Entscheidung nicht allein gelassen werden, sondern auf ein Netzwerk vielfältiger Fachkompetenz zurückgreifen können. Dieses Glück haben die Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales mit dem Schwerpunkt Pädagogik, das in Warendorf unter dem Dach des Paul-Spiegel-Berufskollegs beheimatet ist. Viele Schüler haben sich ganz bewusst für das Berufliche Gymnasium für Gesundheit und Soziales entschieden, weil ihnen schon klar ist, dass sie im sozialen, pädagogischen oder medizinischen Bereich beruflich tätig sein wollen. Daher lautet für sie die interessante Frage: Welche Berufsfelder eröffnen sich in diesen Bereichen? Welche Eigenschaften muss ich für einen solchen Beruf mitbringen, und fühle ich mich den Anforderungen gewachsen? Was macht ein solcher Beruf mit mir und meinem Leben? Um diese Fragen beantworten zu können, reicht es nicht aus, die Nase ins Lehrbuch zu stecken. Einen viel tiefer gehenden Einblick erhält man, wenn man Menschen mit Erfahrung aus sozialen, pädagogischen und medizinischen Berufsfeldern im Gespräch begegnet oder ihre Arbeitsplätze besucht, um an Ort und Stelle zu erleben, wie ihr beruflicher Alltag aussieht.

Bei einem Besuch der Frühförderstelle des Kreises Warendorf wurde den Schülerinnen und Schülern im Gespräch mit deren Leiter Stefan Hunfeld deutlich, wie vielfältig die Hilfen für Familien mit behinderten Kindern aussehen können und wie früh die Unterstützung für die Eltern einsetzt. Auch die Freckenhorster Werkstätten lernten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer Führung kennen. Dort besuchten sie behinderte Menschen bei der Arbeit, die ihnen mit sichtlicher Freude ihren Arbeitsplatz und ihre Tätigkeit vorstellten. Schülerin Lara Nordhaus äußerte sich begeistert: „Ein toller Besuch, bei dem ich viele Erfahrungen sammeln konnte. Nun überlege ich, dort ein Praktikum zu absolvieren“.

Auch das Rochus-Hospital in Telgte war Ziel einer Exkursion. Die Einrichtung unterstützt die Berufsorientierungswoche des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales seit Jahren mit großem Engagement. Ein Sozialarbeiter, eine Pflegerin, ein Psychologe und eine Stationsärztin nahmen sich viel Zeit, um den Schülerinnen und Schülern viele Facetten des Rochus-Hospitals näher zu bringen und standen für alle Fragen zur Verfügung. „Sehr interessant und informativ. Mir war nicht bewusst, was es für unterschiedliche Berufe dort gibt“, fasste Schülerin Linda Kamp ihren Eindruck zusammen.

An einem Tag arbeiteten die Schülerinnen und Schüler mit Mitarbeiterinnen der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück an Ausdruck und Körpersprache. Da in sozialen Berufen die Kontaktaufnahme zu anderen Menschen besonders wichtig ist, wurde die eigene Wirkung auf andere reflektiert und in verschiedenen Übungen daran gearbeitet, mit kleinen Signalen der nonverbalen Kommunikation einen besseren Zugang zu anderen Menschen zu finden.

Was verrät meine Körpersprache unabhängig von der Mimik – Einblick in den Workshop mit der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück

Da man jedoch nicht alle Experten an ihrem Arbeitsplatz besuchen konnte, wurden an einem Tag Vertreter verschiedener Berufsfelder aus den Bereichen Gesundheit und Soziales zum Gespräch eingeladen. Die erste Gesprächsrunde war dem Bereich Gesundheit gewidmet. Stephanie Lütke Brintrup (Fachärztin für Allgemeinmedizin), Patrick Sandfort (Fachkrankenpfleger und pflegerische Leitung zentrale Notaufnahme) und Jens Peters (Geschäftsführer des DRK Warendorf) berichteten von ihrem beruflichen Werdegang und aus ihrem Arbeitsalltag. Sie beschrieben eindrucksvoll die Gratwanderung zwischen persönlicher Anteilnahme und Abgrenzung zum Selbstschutz, die beim täglichen Umgang mit Krankheiten, Verletzungen und Todesfällen nötig ist. Für kurzzeitige Heiterkeit, aber auch Nachdenklichkeit sorgten die zum Teil sehr farbigen Schilderungen unappetitlicher Details, mit denen Helfer in Notsituationen konfrontiert werden können. Schon in der Ausbildung müssen eigene Hemmungen überwunden werden. So bekannte Stephanie Lütke Brintrup: „Nach dem Präp-Kurs konnte ich lange Zeit kein Hühnchen mehr essen.“ Alle drei waren sich einig, dass in der medizinischen Versorgung Teamarbeit ein wichtiger Faktor ist und dass sich Notfallsanitäter, Ärzte und Pflegekräfte im Idealfall blind aufeinander verlassen können.

Die zweite Gesprächsrunde stand unter dem Stichwort „Pädagogik“. Hier berichtete Ina Mielke (Studentin der Psychologie) von ihrem Studiengang sowie den sich daraus ergebenden beruflichen Möglichkeiten und räumte mit Vorurteilen gegenüber Psychologen auf. „Nein, wir lernen nicht Gedanken lesen!“, widerlegte sie lachend eine ihr gegenüber geäußerte Vermutung. Gaby Schulte (Leiterin vom Familienzentrum Kita Kunterbunt) erzählte von ihrem beruflichen Werdegang, der eng mit dem Aufbau der Kita Kunterbunt verknüpft ist. Sowohl in der U3- als auch in der Über-Mittag-Betreuung nimmt die Kita eine Vorreiterrolle ein. Als wichtige Eigenschaften für einen Beruf im Erziehungsbereich nannte sie eine robuste Gesundheit, Beziehungsfähigkeit und die Fähigkeit, pädagogische Entscheidungen unbeeinflusst von „dicken Tränen in großen Kulleraugen“ treffen zu können.

Hubert Bonekamp gab einen Einblick in verschiedene Stationen, die sich beruflich an sein Sozialpädagogikstudium anschlossen. Als Bereichsleiter der Erziehungshilfe St. Klara koordiniert er zurzeit mehrere Teams der ambulanten Familienhilfe und ist in der systemischen Familienberatung tätig. Er machte deutlich, dass die eigene Lebenserfahrung und Persönlichkeitsentwicklung entscheidend für die beruflichen Einsatzmöglichkeiten in der Sozialpädagogik ist. Als unerlässliche Eigenschaft nannte er Teamfähigkeit. Juliane Mohr vertrat das Programm „lernen und fördern“ in Münster, welches sich zum Ziel gesetzt hat, lernbehinderte Jugendliche innerhalb eines Jahres in eine Ausbildung zu überführen. Sie beschrieb ihre Tätigkeit als sehr abwechslungsreich, da die Teilnehmer sehr unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen und über unterschiedliche Maßnahmen wie Berufsberatung, berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, ausbildungsbegleitende Hilfen und eine sehr individuelle Betreuung in die Berufstätigkeit geführt werden sollen.

Die Schülerinnen und Schüler verfolgten die Ausführungen der Experten mit großem Interesse und nutzten ausgiebig die Gelegenheit Nachfragen zu stellen.

Abgerundet wurde die Berufsorientierungswoche durch einen Besuch der Messe „Campus Dual“ in Beckum, wo vielfältige Informationen zu Dualen Studiengängen geboten wurden.

In der abschließenden Reflexionsrunde äußerten sich die Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales durchweg positiv über die Erfahrungen der Woche, die ihnen noch lange im Gedächtnis bleiben werden und so manchen eine Unterstützung bei der Berufswahl geben werden. Schüler Dennis Reimann kommentierte: „Durch die Berufsorientierungswoche kristallisierte sich der Bereich meines – nun – Traumberufes heraus.“

Das Organisationsteam und die Abteilungsleiterin des Beruflichen Gymnasiums Gesundheit und Soziales mit dem fachlichen Schwerpunkt Pädagogik, Sylvia Sahl-Beck, zeigten sich sehr erfreut über die große Bereitschaft zur Unterstützung, die die die Berufsorientierungswoche zu einem Erfolg werden ließ.