Auf der Plaza de España: Linus Schockmann, Luisa Schröder, Paula Overbeck, Jette Pelke, Lena Schänzer, Luzie Sickmann (v.l.n.r.)
Lea Laws, Jette Pelke, Lena Schänzer, Paula Overbeck, Luisa Schröder, Luzie Sickmann und Linus Schockmann sind Schülerinnen und Schüler des Paul-Spiegel-Berufskollegs. Linus ist Schüler der Höheren Berufsfachschule Elektrotechnik. Die anderen Schülerinnen besuchen den Bildungsgang des Beruflichen Gymnasiums Gesundheit und Soziales. Alle verbrachten im Herbst dieses Jahres eine schöne Zeit in ihrem Auslandspraktikum in Sevilla. Finanziert wurde es größtenteils über das Förderprogramm Erasmus+. Jedes Jahr organisiert das Paul-Spiegel-Berufskolleg Auslandspraktika wahlweise nach Dublin, Wien und Sevilla und auf die Inseln La Réunion und Teneriffa. Auch individuelle Praktika werden angeboten, in denen die Schülerinnen und Schüler das Praktikum eigenständig in einem von ihnen gewählten Land organisieren. Hier sind sogar Aufenthalte im außereuropäischen Ausland möglich.
Auch die Lehrkräfte der Warendorfer Europaschule nehmen am Erasmus+-Projekt teil, besuchen Fortbildungen und tauschen sich mit Betrieben im Ausland aus.
In Sevilla lebten die Schülerinnen und Schüler vier Wochen in Gastfamilien, arbeiteten in spanischen Betrieben und besuchten nach Feierabend einen Sprachkurs. Die anfänglichen Bedenken, in eine fremde Familie zu kommen und nichts zu verstehen, konnten schnell genommen werden. „Insgesamt war unsere Gastfamilie sehr freundlich und hat uns sehr schnell in ihren Familienalltag mit aufgenommen, so haben wir beispielsweise immer alle zusammen gegessen oder waren zusammen mit Chiara in der Stadt.“, erzählt Paula, die zusammen mit Lena und der französischen Austauschschülerin Chiara in derselben Gastfamilie lebte.
Und natürlich genossen alle die weltoffene Stadt Sevilla, die nicht ohne Grund die Schönheit Andalusiens genannt wird. Dort spazierten die Warendorfer Schülerinnen und Schüler durch die schönen Straßen und Gassen, besuchten die Sehenswürdigkeiten und imposanten Plätze, bewunderten die Architektur mit kunstvoll verzierten Fassaden und die verträumten Innenhöfe mit Orangenbäumen. Und sie genossen das Essen in den zahlreichen Tapabars. Das spanische Leben gefiel allen sehr gut: „In unserer Freizeit sind wir oft in die Stadt gegangen und haben dort etwas Zeit verbracht. Währenddessen sind uns ganz oft besondere Leute aufgefallen. Die Menschen in Sevilla sind ganz anders drauf. Alle dort sind offen, freundlich und jeder strahlt etwas Positives aus, was sehr beeindruckend ist“, berichtet Luisa in ihrem Praktikumsbericht. Sie arbeitete vier Wochen lang im Hotelrestaurant La Lola de Javi Abascal. Alle Schülerinnen und Schüler waren beeindruckt von der Fröhlichkeit, der Geselligkeit und Lebensfreude der Menschen in Sevilla. Auch am Arbeitsplatz wurden sie von dem einzigartigen Lebensgefühl der Sevillaner erfasst. Lea arbeitete in der Konditorei Cupcakes & Co. Wenn ihr Kollege neben ihr mit der Musik sang und tanzte, machte ihr das Backen und Verzieren der Cupcakes gleich doppelt so viel Spaß. Die gute Laune des Spaniers war sehr ansteckend: „Es war ziemlich witzig mit ihm, wir konnten zusammen viel lachen, vor allem, wenn er versuchte, Deutsch zu sprechen“, sagt Lea.
Luzie machte ihr Praktikum bei Ambulancia Pajares, einer Firma für Patiententransporte, und fuhr mit dem Krankenwagen durch Sevilla. Auch ihre Arbeit wurde oft musikalisch begleitet: „Die Leute in meinem Praktikum waren alle sehr freundlich und nett. Alle waren sehr locker drauf und wenn man zum Beispiel längere Transportwege hatte, wurde das ein oder andere Mal im Radio laut mitgesungen.“
Sicher mag die Lebensfreude der Sevillaner auch etwas mit dem tollen Wetter zu tun haben. 30 Grad und Sonne pur begleitete die Praktikantinnen und Praktikanten die ganzen vier Wochen lang. So konnten sie die Wochenenden auch gut nutzen, um Ausflüge nach Cádiz zu machen und dort das Strandleben zu genießen. Linus, der in dem spanischen Elektrobetrieb Eléctrica Dimenz arbeitete, war der einzige Junge in der Warendorfer Gruppe. Er nutzte seine Freizeit auch für den Besuch eines Liveevents: „Außerdem hatte ich das Glück, das Championsleague-Spiel Sevilla gegen Dortmund im Stadion von Sevilla miterleben zu dürfen“, schrieb er in seinem Praktikumsbericht.
Nicht nur persönlich, auch sprachlich sind die Auslandspraktikantinnen und -praktikanten weitergekommen. Nach dem ersten Schock der Konfrontation mit dem andalusischen Akzent, der so manche Buchstaben verschluckt, kamen alle von Tag zu Tag besser mit der spanischen Sprache zurecht. Lea und Paula arbeiten in den Hostels Pensión Vergara und Santa Cruz Hostal Plaza. Dort mussten sie auch die englische Sprache anwenden. Genauso ging es Jette, die in der Sprachenschule „Clic“ ihr Praktikum machte: „Auf der Arbeit war es nie langweilig, da sich wirklich bemüht wurde, dass ich immer etwas zu tun hatte. Außerdem hatte ich das Glück, dass die Lehrer an einer Sprachschule natürlich Englisch sprechen konnten, weshalb ich auch komplexere Aufgaben verstehen konnte“, berichtet sie.
Es war eine schöne Erfahrung, da waren sich alle einig. Lena fasst es so zusammen: „Allgemein würde ich das Auslandspraktikum jedem Schüler empfehlen. Es ist eine unglaublich tolle Erfahrung, die man nicht so schnell vergessen wird. Man sollte die Chance auf jeden Fall nutzen und den Mut haben, so ein Praktikum zu machen und ganz neue Erfahrungen zu sammeln und um eine neue Kultur kennenzulernen. Die Zeit in Sevilla habe ich sehr genossen und würde diese Chance immer wieder annehmen.“
Auch im nächsten Jahr werden die Auslandspraktika wieder angeboten. Hierzu können sich alle Schülerinnen und Schüler des Paul-Spiegel-Berufskollegs bewerben. Ein Informationsabend findet am 25.01.2023 um 18 Uhr in der Aula des Paul-Spiegel-Berufskollegs statt.