Mathias Gerschwitz informierte Schülerinnen und Schüler des PSBK aus Sicht eines Betroffenen über HIV und AIDS.

Im Rahmen seiner Vortragsreise im Kreis Warendorf war der Berliner Autor Mathias Gerschwitz an zwei Tagen zu Besuch im Selbstlernzentrum des Paul-Spiegel-Berufskollegs Warendorf. In Kooperation mit Sandra Könning von der AIDS-Hilfe Ahlen hält er Vorträge über die Themen HIV und AIDS. Er berichtet über sein Leben mit dem Virus, mit dem er sich Anfang der 1990er Jahre infiziert hat. Mathias Gerschwitz möchte über die Gefahren einer Infektion, die hauptsächlich über ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen wird, informieren und die Unterschiede zwischen HIV und AIDS erklären. Der 64-jährige geht sehr offen und humorvoll mit der Thematik um. Grundlage für den Vortrag bildet das Buch „Endlich mal was Positives – Offensiv und optimistisch: Mein Umgang mit HIV“, das er vor einigen Jahren verfasst hat.

Die Diagnose „HIV“ sei ein Schock für ihn gewesen. Sein Arzt habe ihm noch ein schönes „restliches Leben“ gewünscht. Zwei Jahre nach Feststellung der Infektion wären zu seinem Glück die ersten Medikamente zur Behandlung auf den Markt gekommen. Damals habe er sehr viele Pillen nehmen müssen, heute seien es nur noch zwei Tabletten. Das Virus sei heute aufgrund der Medikamenteneinnahme in seinem Blut unter der sogenannten Nachweisgrenze. Mathias Gerschwitz betont, dass es ihm soweit gut gehe, er aber durch die Einnahme der Medikamente an Nebenwirkungen, wie Schlafstörungen leide.

Die Schülerinnen und Schüler haben den Vortrag interessiert verfolgt. „Der Vortrag von Mathias Gerschwitz hat mir sehr gut gefallen, da ich etwas über HIV und AIDS erfahren habe. Diese Themen kommen in meinem Alltag sonst nicht vor“, sagt Emelie aus der FOSU3. Während in den 1990er und frühen 2000 Jahren Kampagnen zum Schutz vor AIDS einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurden, findet die HIV-Prävention beispielsweise in Sozialen Medien kaum statt. Für Jugendliche ist das Thema daher kaum präsent. Aus diesem Grund ist die Aufklärungsarbeit an Schulen sehr wichtig. Sandra Könning betont, dass sich jeder bei der AIDS-Hilfe informieren könne und kostenlose Beratungsangebote bestünden. Sie hat für die Schülerinnen und Schüler Aufklärungsmaterialien mitgebracht. Könning und Gerschwitz halten seit 13 Jahren Vorträge am Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf. Für 2025 haben die beiden ihren Besuch bereits zugesagt.