Die Vertreterinnen und Vertreter der lokalen Unternehmen mit Abteilungsleiter Dr. Jörg Eggerts (2.v.r.), Projektleiterin Ruth Niehoff (rechts außen) und Lehrkräften des Paul-Spiegel-Berufskollegs
Mit einem „knackigen und interessanten Satz“ sollte ein Bewerbungsanschreiben beginnen, mit dem man gute Chancen habe, auf sich aufmerksam zu machen. Das hören die Schülerinnen und Schüler der Unterstufenklassen der Höheren Berufsfachschule Wirtschaft und Verwaltung von Chiara Itzek, die von der Firma CLAAS Selbstfahrende Erntemaschinen GmbH zum Paul-Spiegel-Berufskolleg gekommen ist, um über eine erfolgreiche Ausbildungsplatzsuche ins Gespräch zu kommen. Im Klassenraum nebenan erläutert zur gleichen Zeit Tobias Frede, Auszubildender bei der Knubel GmbH & Co. KG, welche Fähigkeiten und Interessen angehende Automobilkaufleute mitbringen sollten: „Mathematikkenntnisse sind wichtig, aber man muss unbedingt auch Freude am Umgang mit den Kunden und Kundinnen haben.“ Zusammen mit Personalreferent Yannik Majewski gibt er noch viele weitere Einblicke in diesen Beruf und in einen erfolgreichen Bewerbungsprozess.
Andere Schülerinnen und Schüler haben sich entschieden, mehr darüber zu erfahren, was man bei einer Bewerbung für die Berufe Verwaltungsfachangestellte, Kaufleute für Büromanagement, Industriekaufleute oder Steuerfachangestellte beachten sollte. Kerstin Dühlmann und Cem Güvenc (Kreis Warendorf), Meike Borgmann-van der Kooy und Anna Günnewig (Komtax GbR) und Tina Wegmeth (technotrans SE) beantworten Fragen und geben Rückmeldungen zu angefertigten Bewerbungsunterlagen der Schülerinnen und Schüler. „Erkundigen Sie sich bei dem Unternehmen danach, auf welchem Weg eine Bewerbung eingehen soll“, rät Tina Wegmeth. „Aber egal ob klassische Mappe oder E-Mail, es muss immer alles ordentlich sein.“
Am spannendsten wird es bei der Simulation von Vorstellungsgesprächen, denn alle wissen, dass hier jetzt ein Profi sitzt. Eine Schülerin bekommt lobende Worte von Chiara Itzek dafür, dass sie sich offenbar gut über die Firma informiert hat, denn: „Wir erleben es oft, dass die Bewerberinnen und Bewerber nicht viel wissen über das Unternehmen, in dem sie doch offensichtlich gerne arbeiten wollen. Damit macht man keinen guten Eindruck.“ Ein anderer Schüler erfährt nach einer Übungssequenz, dass er eine positive Körpersprache hat und hier schon sehr viel richtig macht. „Wie überhaupt in jeder Gesprächssituation spielen Körperhaltung, Mimik und Gestik auch bei einem Vorstellungsgespräch eine große Rolle“, erläutert Chiara Itzek. „Vielleicht verzichtet man lieber auf das Tragen eines Armbandes, wenn man dazu neigt, bei Nervosität daran herumzuspielen.“ Es sind diese vielen kleinen Tipps, die die Schüler und Schülerinnen interessiert aufnehmen. Und natürlich geht es auch um den Umgang mit herausfordernden Fragen, wie z.B. nach der Motivation für eine kaufmännische Ausbildung, dem Plan B als Alternative oder den eigenen Schwächen.
Für Katrina Sommer hat sich der Morgen auf jeden Fall gelohnt: „Jetzt habe ich ein paar Ideen, wie ich meine Bewerbungsschreiben verbessern kann.“ Anina Nigges wünscht sich, im Unterricht zu vertiefen, wie man ein gutes Anschreiben formuliert.
Der Besuch der Unternehmensvertreterinnen und -vertreter bildete den Abschluss des von Fachlehrerin Ruth Niehoff geleiteten Bewerbungsprojektes, das mehrere Bausteine umfasst. Dr. Jörg Eggerts, Abteilungsleiter der Höheren Berufsfachschule Wirtschaft und Verwaltung, freute sich in der Begrüßungsrunde darüber, dass der Bildungsgang das Projekt gemeinsam mit lokalen Arbeitgebern nach einer langen Corona-Zwangspause wieder vor Ort anbieten kann, um Bewerbungskompetenzen der zukünftigen Absolventen und Absolventinnen zu stärken.
Ein Vorstellungsgespräch wird geübt
Rückmeldung zu den Bewerbungsunterlagen