Miriam Große Beckmann, Auszubildende zur Industriekauffrau am Paul-Spiegel-Berufskolleg, in ihrem Praktikumsbetrieb „Hotel Costa Sol Atlantis“ auf Teneriffa
„Ich bin dankbar für diese tolle Möglichkeit. Natürlich war nicht immer alles perfekt, aber das ist egal. Ich nehme so viele positive Erlebnisse mit, dass für Negatives überhaupt kein Platz ist.“ So wie Saskia Kukuk kehren jedes Jahr einige Dutzend Schülerinnen und Schüler des Paul-Spiegel-Berufskollegs glücklich von ihrem Praktikum im Ausland zurück.
„AVE Erasmus – Arbeiten im Vereinten Europa mit Erasmus+“ heißt das Projekt. Zweimal im Jahr entsendet das Berufskolleg Schülerinnen und Schüler in ein Auslandspraktikum. Diese Praktika werden durch das Förderprogramm Erasmus + teilfinanziert. Im Angebot sind zurzeit Dublin, Sevilla, Wien und auf Sizilien und den Kanarischen Inseln. Einen neuen Partner konnte die Warendorfer Schule auf La Réunion gewinnen und startet dort im Sommer 2018. Auch individuelle, von den Schülerinnen und Schülern selbst organisierte Praktika im europäischen Ausland werden gefördert.
Für die Lernenden ist es immer wieder ein Wagnis, diesen Schritt ins Ausland zu machen. Sie müssen für eine Zeit ihre Familie, ihre Freunde und ihre Gewohnheiten verlassen und sich auf viel Neues, Fremdes und Ungewohntes einlassen. Bereut hat es aber noch niemand.
Die hohe Zufriedenheit der Praktikantinnen und Praktikanten zeigt sich auch darin, dass viele zu „Wiederholungstätern“ werden. So zum Beispiel Miriam Große Beckmann. Als Schülerin der Europaklasse der Höheren Berufsfachschule verbrachte sie vier Wochen in der schönen andalusischen Stadt Sevilla. Dort lernte sie in dem Backpacker-Hotel „La Caja Habitada“ grundlegende Abläufe der Hotellerie kennen und bediente und unterstützte junge Kunden aus der ganzen Welt. Ein ständiges Ein- und Auschecken, Reservierungen und Stornierungen vornehmen, Telefonate annehmen, Wege zu den Sehenswürdigkeiten erklären – Langeweile kam nicht auf. Nach Feierabend besuchte die Schülerin einen Sprachkurs, um ihre Spanischkenntnisse zu verbessern. Miriam lebte mit einer Mitschülerin in einer Gastfamilie, wo sie herzlich aufgenommen wurde: „Unsere Gastmutter ist sehr liebevoll. Wir können mit ihr sehr viel lachen. Einen Abend durften wir sogar ihre Flamencokleider anprobieren“, schrieb die Schülerin während ihres Aufenthaltes in den Weblog.
Im Sommer 2017 machte Miriam ihren Abschluss der Fachhochschulreife und konnte erneut von dem Förderprogramm Erasmus+ profitieren. Diesmal ging es für 5 Wochen auf die Sonneninsel Teneriffa. Dort arbeitete die Absolventin in dem Luxushotel „Costa Sol Atlantis“ in Puerto de la Cruz. Miriam arbeitete als Assistentin der „Guest-Experience“-Managerin. Sie schrieb Willkommens- und Geburtstagskarten für VIP-Gäste, befragte die Kunden beim Abendessen und verfasste darüber einen englischen Bericht für die Hoteldirektion. Nach Feierabend nahm die Auszubildende Spanischstunden in entspannter Atmosphäre: „Wir können unsere Spanischstunden mit unserer Lehrerin Amanda sehr flexibel nehmen. Ich nehme Einzelunterricht und treffe mich meistens mit ihr am Strand und unterhalte mich viel mit ihr auf Spanisch über verschiedene Dinge.“
Im kommenden Jahr rundet Miriam nun ihre Auslandserfahrung in einem französischen Sprachraum ab. Seit Sommer ist sie Auszubildende zur Industriekauffrau und besucht als Berufsschülerin weiterhin das Paul-Spiegel-Berufskolleg. Seit September nimmt sie an einer freiwilligen Französisch-AG teil, die mit einem Auslandspraktikum auf La Réunion abschließt. Auf der französischen Vulkaninsel im Indischen Ozean wird Miriam in einem Luxushotel ihre bereits erworbenen Kenntnisse des Hotelgewerbes zum Einsatz bringen können.
„Als Europaschule und Inhaber der Mobilitätscharta Erasmus+ ist das Paul-Spiegel-Berufskolleg sehr stolz auf die vielfältige interkulturelle und internationale Bildung seiner Schülerinnen und Schüler“, sagt Projektleiterin Maren Ohde.