Merle Fischer ist im Löwenzahn-Kindergarten eine gefragte Spielpartnerin.
Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen – um Erfahrungen aus dem wirklichen Berufsalltag zu sammeln, vertauschten die Schülerinnen und Schüler der elften Jahrgangsstufe des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales für drei Wochen den Schulalltag mit einem Berufspraktikum. Das Spektrum der gewählten Berufsfelder spiegelt dabei die Vielfalt des Bildungsganges wider, der nicht nur in drei Jahren zum Vollabitur führt, sondern dabei noch berufliche Grundkenntnisse aus den Bereichen Gesundheit und Soziales mit dem Schwerpunkt Pädagogik vermittelt. Vom Kindergarten bis zur Seniorentagespflege, von der Rettungswache des DRK bis zum Zentrum für Sportmedizin reichten die gewählten Praktikumsplätze. Praxen für Ergotherapie oder Physiotherapie waren ebenso vertreten wie soziale Einrichtungen, z.B. die Lebenshilfe, der Offene Jugendtreff @ttic oder das HOT Everswinkel.
Merle Fischer (Foto oben) hat ihr Praktikum im Städtischen Kindergarten „Löwenzahn“ in Warendorf absolviert. In der Maulwurfsgruppe wurde sie von den Kindern schnell akzeptiert. Vorlesen, Spielen, Basteln – all diese Angebote gestaltete sie aktiv mit.
Miriam Jasper war an der Everwordschule in Freckenhorst eingesetzt. Neben Unterrichtshospitationen war sie in Stillarbeitsphasen Ansprechpartnerin, wenn Kinder Probleme mit ihren Aufgaben hatten. Einmal durfte sie sogar eine Vertretungsstunde halten. Auch in der OGS und der Hausaufgabenbetreuung war sie involviert, um einen guten Überblick über das pädagogische Geschehen an der Schule zu erhalten. Ihr Fazit: „Lehrerin zu sein ist wesentlich anstrengender als Schülerin.“
Miriam Jasper hat im Rahmen der Projektwoche an der Everwordschule mit den Kindern Trommeln gebastelt.
Sehr vielfältig war der Praktikumsplatz von Manuel Gruda gestaltet. Er verbrachte die Zeit im @ttic, dem Offenen Jugendtreff der Evangelischen Kirchengemeinde Warendorf. Von der Planung und Begleitung von Angeboten bis hin zu Büroaufgaben, Gesprächen mit Jugendlichen bis zu kleinen Instandsetzungsarbeiten reichte die Palette seiner Tätigkeiten. Während er sie aufzählt, fällt seinem Praxisanleiter Stefan Molz immer noch etwas ein: „Beim Ausflug in den Zoo am Sonntag warst du auch dabei, und vergiss nicht die Übernachtung!“ Von üblichen Arbeitszeiten konnte also keine Rede sein, auch die Nachtstunden und das Wochenende waren belegt, aber Manuel hat gerade deshalb eine reiche Fülle an Erfahrungen gesammelt.
Mohamed Ismail, Manuel Gruda und Stefan Molz (v.l.) üben gemeinsam beim Gitarrenkurs für geflüchtete Jugendliche.
Silke Zitlau aus Everswinkel stellte in ihrer Praxis für Ergotherapie den Praktikumsplatz für Gina Bierlein bereit. Und sie freut sich über deren Engagement: „Gina hat sich in der Praxis sehr gut eingebracht und großes Interesse gezeigt. Es ist schön, so engagierte junge Leute im Praktikum zu erleben.“ Von Schlaganfallpatienten oder Menschen mit Behinderungen bis hin zu Kindern mit Entwicklungsstörungen reichte das Spektrum der Patienten, die Gina während ihres Praktikums kennengelernt hat. Sie durfte sogar Behandlungen selbst durchführen, wie z.B. eine Handmobilisation mit Paraffin. Auch bei eigenen Projekten mit Kindern wie der Herstellung von Lippenpflegestiften zur Förderung der Feinmotorik und des logischen Denkens konnte sie sich gut einbringen.
Am Ende des Praktikums waren sich die Schülerinnen und Schüler vor allem darin einig: „Schade, dass das Praktikum nur drei Wochen gedauert hat!“