13. Juni 2024 | Allgemein: Was sonst noch los ist, Exkursionen und Studienfahrten
Die Abschlussklasse der Steuerfachangestellten am Paul-Spiegel-Berufskolleg verfolgten mit ihren Lehrkräften eine Verhandlung zu einem steuerlichen Streitfall am Finanzgericht.
Nach Absolvieren der schriftlichen Prüfungen Mitte April besuchte die Fachklasse der Steuerfachangestellten gemeinsam mit ihren Fachlehrkräften Barbara Bockholt, Axel Schmidt und André Schulte das Finanzgericht in Münster. Ziel war es, den Auszubildenden einen Einblick in die Urteilsfindung bei steuerlichen Streitfällen sowie die Arbeit der Berufsrichter und ehrenamtlichen Richter zu geben. Ferner sollte auf diesem Wege eine Verknüpfung von der schulischen Theorie und der Praxis erfolgen.
Die Klasse wurde von Richterin Frau Dr. Niestegge begrüßt und mit ersten Informationen über das Finanzgericht Münster versorgt. In Nordrhein-Westfalen existieren insgesamt drei Finanzgerichtsstandorte: Münster, Düsseldorf und Köln. Das Finanzgericht Münster weist hierbei das größte Zuständigkeitsgebiet auf (Regierungsbezirke: Arnsberg, Detmold und Münster). Anschließend begleitete Frau Dr. Niestegge die Klasse weiter zum Verhandlungssaal und erklärte dort sehr anschaulich und lebendig die typischen Abläufe und Besonderheiten einer Verhandlung. Die Schüler und Schülerinnen nutzten die Gelegenheit, weiterführende Fragen zu stellen und bekamen so z.B. Informationen über die durchschnittliche Anzahl der am Finanzgericht behandelten Fälle oder darüber, wie man überhaupt Richterin bzw. Richter an einem Finanzgericht wird.
In der besuchten Verhandlung ging es insbesondere um die Frage, ob zwei Brüder aus dem landwirtschaftlichen Sektor in einem bestimmten Kalenderjahr beim Verkauf von Ackerflächen noch gemeinsam unternehmerisch als Gesellschaft des bürgerlichen Rechts (GbR) anzusehen waren oder als einzelne Privatleute. Als teilnehmende Parteien waren in der Sitzung das zuständige Finanzamt als Beklagter und die Steuerpflichtigen mit ihrem Rechtsanwalt, sowie auch ihrem Steuerberater, als Kläger vertreten. Nach Anhören einer Zeugenaussage und fortgesetzter Verhandlung trafen die Richter schließlich ein Urteil zugunsten der Kläger und erläuterten nochmals, dass es an klaren Beweisen fehle, dass die Brüder zum strittigen Zeitpunkt noch gemeinsam als GbR aktiv waren.
Besonders positiv hervorgehoben werden kann, dass sich die Richter der Anwesenheit der Schülerinnen und Schüler immer bewusst waren und aus diesem Grunde schwierige Sachverhalte ausführlich erläuterten, so dass man als Besucher der Verhandlung sehr gut folgen konnte.
Der Besuch des Finanzgerichts Münster war ein voller Erfolg mit interessanten und spannenden Einblicken in die Arbeitsabläufe und Verfahrensweisen am Finanzgericht.
13. Juni 2024 | Allgemein: Was sonst noch los ist, Bildungsgangprojekte
Freuen sich über die Auszeichnung des Videos: die Klasse GE11B (nicht ganz vollständig), Fachlehrer Mathias Schafranitz, Klassenlehrerin Gisela Mersmann (links außen), Bundestagsabgeordneter Bernhard Daldrup und stellv. Schulleiterin Inka Schweers (rechts außen)
Große Freude herrschte bei den Schülerinnen und Schülern der Klasse GE 11B des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales mit dem fachlichen Schwerpunkt Pädagogik: Mit ihrem beeindruckenden Video sicherten sie sich den zweiten Preis im Wettbewerb zum 75. Jubiläum des Grundgesetzes und erhielten dafür ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro. Der Wettbewerb „… und was sagst Du? 90 Sekunden Grundgesetz“, initiiert von Bernhard Daldrup, Mitglied des Bundestages, richtete sich an Jugendliche im Alter von 12 bis 26 Jahren.
Ein besonderer Höhepunkt: Die Jury, der auch die Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoğuz angehörte, zeigte sich tief beeindruckt von den eingereichten Beiträgen.
Die Klasse wurde unterstützt von ihrer Klassenlehrerin Gisela Mersmann und Fachlehrer Mathias Schafranitz. In ihrem preisgekörnten Video nimmt die Klasse die Zuschauer auf eine faszinierende Zeitreise mit. Zunächst wird die Bedeutung des Grundgesetzes im Entstehungsjahr 1949 beleuchtet, wobei der Fokus besonders auf Artikel 1, „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, gelegt wird. Diese Botschaft verbindet die Klasse geschickt mit der Hoffnung auf eine demokratische Zukunft.
Weiter geht die Reise ins Jahr 1989, wo die Wichtigkeit des Grundgesetzes anhand von Artikel 2, der Unverletzlichkeit der Freiheit der Person, hervorgehoben wird. Schließlich bezieht sich der Beitrag auf die Gegenwart und stellt fest, dass das Grundgesetz und seine Inhalte vielen Jugendlichen nicht präsent sind und die Verteidigung demokratischer Rechte aktiv erkämpft werden muss. Abschließend wirft die Klasse eine spannende Frage auf: Welche Bedeutung wird das Grundgesetz für zukünftige Generationen haben?
Mit ihrer kreativen und nachdenklichen Darstellung hat die Klasse nicht nur die Jury überzeugt, sondern auch eine wichtige Botschaft an ihre Mitmenschen gesendet: Die Bedeutung des Grundgesetzes bleibt zeitlos und relevant.
2. Juni 2024 | Allgemein: Was sonst noch los ist, Bildungsgangprojekte
Auf den Getreideflächen begutachteten die landwirtschaftlichen Auszubildenden die Auswirkungen von Pflanzenschutzmaßnahmen.
Bei der landwirtschaftlichen Oberstufe (3. Ausbildungsjahr) des Paul-Spiegel-Berufskollegs Warendorf stand der Projekttag „Pflanzenschutz“ auf dem Programm. In den ersten Stunden wurde dafür zunächst die Bestandesführung der hofnahen Wintergetreideflächen (Gerste und Weizen) von Landwirt Hans Hanhoff unter die Lupe genommen – neben der durchgeführten Bodenbearbeitung, Aussaat und Düngung allerdings mit Fokus auf den Pflanzenschutz: Welche Herbizide/Fungizide wurden wann ausgebracht? Wie wirken diese Mittel? Worauf ist bei der Ausbringung zu achten? Welche Wachstumsregler wurden in welchem Entwicklungsstadium eingesetzt?
Im Anschluss durfte die Klasse Pflanzenbauberater Hermann Klockenbusch von der Landwirtschaftskammer NRW begrüßen. In einem zunächst eher theoretischen Teil stellte der Experte wichtige Inhalte zu integriertem Pflanzenschutz, Umweltauflagen, Bienenschutz, Fungizideinsatz im Getreide und Pflanzenschutzstrategien im Mais vor. Dank der vielen Rückfragen der Schülerinnen und Schüler und der ständigen Einbindung der Klasse durch Hermann Klockenbusch ergab sich an vielen Stellen eine offene Diskussionsrunde.
Für den praktischen Teil hatte der Pflanzenbauberater zunächst Anschauungsmaterial in Form von verschiedenen Getreidepflanzen dabei. Neben der Bestimmung der jeweiligen Getreideart wurden ebenfalls Krankheiten anhand von Symptomen diagnostiziert und entsprechende Pflanzenschutzmaßnahmen diskutiert. Später ging es zu Landwirt Hanhoffs Flächen, wo einzelne Schülerinnen und Schüler die jeweilige Fläche und die Kulturführung vorgestellt haben. Gemeinsam mit Hermann Klockenbusch wurden abschließend die aktuell durchgeführten Pflanzenschutzmaßnahmen und der Zustand der Getreideflächen im Hinblick auf eine hoffentlich üppige Ernte beurteilt.
Wir bedanken uns bei Herrn Klockenbusch für einen sehr anschaulichen Projekttag mit einer optimalen Mischung aus Theorie und Praxis. Vielen Dank außerdem an Hans Hanhoff. Die Möglichkeit, seine Flächen für Unterrichtsinhalte zu nutzen und dass er uns nun schon seit mehreren Jahren seine betrieblichen Daten für den Unterricht zur Verfügung stellt, sind ein großer Gewinn für unsere angehenden Landwirte und Landwirtinnen.
2. Juni 2024 | Allgemein: Was sonst noch los ist, Bildungsgangprojekte
Praxistag zum Thema „Bewerbung“ mit Expertinnen und Experten aus der lokalen Wirtschaft und Verwaltung und Lehrkräften des Paul-Spiegel-Berufskollegs
Auch wenn es nur eine „Trockenübung“ war – Nervosität war den Schülerinnen und Schülern bei der Simulation der Vorstellungsgespräche deutlich anzumerken. Immerhin saßen sie „richtigen“ Fachleuten aus der Wirtschaft gegenüber, die das Gespräch professionell führten, um dann ihr Feedback zum Kommunikationsverhalten zu geben.
Nachdem die Schülerinnen und Schüler der Unterstufenklassen der Höheren Berufsfachschule für Wirtschaft und Verwaltung am Paul-Spiegel-Berufskolleg zuvor ihre Bewerbungsunterlagen optimiert und an spezielle Ausbildungsberufe angepasst hatten, war der Besuch von Vertreterinnen und Vertretern lokaler Unternehmen aus Personalabteilung, Ausbildungs der letzte Teil des jährlich durchgeführten Bewerbungsprojektes. In diesem Jahr gaben Anja Claas (CLAAS Selbstfahrende Erntemaschinen GmbH), Nadine Hemesath, Patrick Lampe und Jan Niklas Demel (Knubel GmbH & Co. KG), Leonie Schmidt (Komtax GbR) sowie Kerstin Hestermann und Alina Büning (Kreis Warendorf) aus professioneller Sicht wertvolle Tipps zu Anschreiben, Lebenslauf und Auftreten im Vorstellungsgespräch. „Das Angebot ist ein Gewinn für beide Seiten – für uns Arbeitgeber und besonders für die Schülerinnen und Schüler, die üben und einige Fragen klären können“, war das Fazit der Expertenrunde.
Der Besuch der Unternehmensvertreterinnen und -vertreter bildete den Abschluss des von Fachlehrerin Ruth Niehoff geleiteten Bewerbungsprojektes. Die stellv. Schulleiterin Inka Schweers bedankte sich einmal mehr für den guten Kontakt und die Unterstützung aus der Praxis.
Während das Projekt darauf abzielt, die Bewerbungskompetenzen der zukünftigen Absolventen und Absolventinnen zu stärken, bot der Baustein „Betriebspraktikum“ den Schülerinnen und Schülern der Unterstufe die zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres die Möglichkeit, sich in der Arbeitswelt vorrangig in Verwaltung und kaufmännischen Bereichen zu erproben. Für die Schülerin Carla Schröer war es eine gute Erfahrung, die Prozesse innerhalb eines international agierenden Unternehmens kennenzulernen, z.B. im Personalwesen und Marketing. „Ich hatte auch viel Kontakt zu anderen Auszubildenden und habe darum eine Menge über die Ausbildung zur Industriekauffrau erfahren,“ blickt sie zurück. Besonders attraktiv findet sie die Möglichkeit, mit dem Erwerb der Fachhochschulreife eine Ausbildung eventuell verkürzen zu können. Jonas Ostermann aus der Parallelklasse hatte sich für ein Praktikum im Groß- und Außenhandelsmanagement entschieden. Er habe Kundenbesuche im Außendienst begleitet, bei Lagerarbeiten ausgeholfen und in der Buchhaltung seine im Fach Informationswirtschaft erworbenen Excel-Kenntnisse anwenden können. Auf seine Ausbildung zum Verkäufer baut derzeit Farzad Ahmadi seinen weiteren beruflichen Werdegang auf. „Mit der Fachhochschulreife habe ich noch einmal mehr berufliche Möglichkeiten“, sagt er.
Im besten Fall finden die Schülerinnen und Schüler der Höheren Berufsfachschule im Laufe ihres Praktikums ihren „Traumberuf“. Aber schon die Berufsfelder für die späteren Bewerbungsaktivitäten persönlich passender eingrenzen zu können, ist ein großer Vorteil.
Jonas Ostermann erkundete in seinem Praktikum an der Höheren Berufsfachschule für Wirtschaft und Verwaltung das Berufsfeld des Kaufmanns für Groß- und Außenhandelsmanagement