30. Juni 2022 | Allgemein: Was sonst noch los ist
„Volle Kraft voraus, zurück aufs offene Meer hinaus“ – unter diesem Motto stand in diesem Jahr die Abschlussfeier der Abiturientia am Paul-Spiegel-Berufskolleg (PSBK) in Warendorf. Am Beginn der Feierlichkeiten stand ein Gottesdienst in der Marienkirche. Es folgte die Feier im Freien, an der Schüler*innen, Lehrkräfte sowie Angehörige teilnahmen und die von Klim Hryhor am Saxophon musikalisch untermalt wurde. Der aus der Ukraine stammende Schüler des Paul-Spiegel-Berufskollegs sprang spontan für die erkrankte Fachlehrerin Ulrike Eselgrim ein, die die Feierlichkeiten ursprünglich musikalisch begleiten sollte.
Nach zweijähriger Corona-Pause konnten die Absolvent*innen zweier Bildungsgänge, des Wirtschaftsgymnasiums und des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales, wieder gemeinsam verabschiedet werden. Entsprechend groß war die Zahl der Redner*innen, die rückblickend den Weg von der Einschulung bis zum Abitur schilderten, einzelne Stationen der gemeinsamen Reise ins Gedächtnis riefen und die Wichtigkeit der unterwegs geknüpften sozialen Kontakte hervorhoben, denen auch die zahlreichen Corona-Restriktionen nichts anhaben konnten. Kein anderer Jahrgang war durch die Corona-Zeit und deren Auswirkung so lange gebeutelt worden wie der Abschlussjahrgang 2022.
Das hob auch die stellvertretende Schulleiterin Inka Schweers hervor, die für den kurzfristig ausgefallenen Schulleiter Udo Lakemper das Wort ergriff. Zudem wies sie auf den bevorstehenden Kurswechsel hin, indem sie betonte, dass das Ende der Schulzeit für die Absolvent*innen einen Übergang in eine neue Phase, einen neuen Lebensabschnitt, markiere. Die damit verbundenen Entscheidungen, die von den 84 Verabschiedeten, darunter erlangten 78 die allgemeine Hochschulreife und 6 den schulischen Teil der Fachhochschulreife, geben nun die Richtung an. Dabei hätten die Absolvent*innen die „Qual der Wahl zwischen 324 anerkannten Ausbildungsberufen und 20.359 Studiengängen“, hob Inka Schweers hervor.
Abteilungsleiterin Sylvia Sahl-Beck verriet, dass auf eine Evaluationsfrage hin, was die Schüler*innen in Zukunft im Anschluss an den Besuch des PSBKs voraussichtlich machen werden, die Absolvent*innen des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales zu ca. 60 % ein Studium, überwiegend im Bereich Sozialwesen, anstreben werden. Im Wirtschaftsgymnasium hätten sich die Absolvent*innen mit knapp 66% mehrheitlich für eine Ausbildung, in erster Linie im Bereich Wirtschaft und Verwaltung, entschieden. Sie griff das titelgebende Schiffsmotiv auf und erinnerte beispielsweise an die Mottowoche, in der der Gemeinschaftssinn der Jahrgangsstufe 13 besonders hervorgetreten sei. So habe sich die von den Lehrer*innen gut geplante, diszipliniert durchdachte Abitur-Workshopwoche, in die reinste „Meuterei“ verwandelt. Die Schiffsmannschaft habe alle Kommandos von der Brücke ignoriert und sei laut „Aloha Heja“ singend durch die Aula gerudert. Danach sei aber wieder Ruhe und Ordnung eingekehrt und die Besatzungsmitglieder hätten sich auf die anstehenden, vielleicht bisher härtesten Prüfungen ihres Lebens vorbereitet. Dass ihnen dabei Vieles abverlangt worden sei, „auf fachlicher und auch auf emotionaler Ebene“, wurde ebenfalls gewürdigt. Mit „Mut und Entschlossenheit“ sei sich den Herausforderungen gestellt worden: „Sie haben das Ruder selbst in die Hand genommen und auch wenn der ein oder andere etwas von seinem ursprünglichen Ziel abgewichen ist, haben Sie Kurs aufgenommen. Kurs hin zu neuen Ufern. Darauf dürfen Sie stolz sein!“ Sie rief den Abschlussjahrgang dazu auf, kommendem Neuland weltoffen, abenteuerlustig und neugierig zu begegnen.
Dass sich der mit dem Abitur erworbene Reifegrad nicht ausschließlich über erworbenes fachliches Wissen definiere, veranschaulichte Jochen Heitwerth (Klassenlehrer der GE13B) mit seiner Seestern-Parabel. Er leitete seine Rede mit einem Auszug aus „Generation Hope“ von Kimberlie Hamilton ein. Darin wird erzählt, dass ein Mann beobachtet, wie ein Junge Seesterne zurück ins Wasser wirft. Über die ursprüngliche Bedeutung des Wortes “Abitur“ und die Herleitung über den lateinischen Begriff „abire“ gleich „weggehen“, fügte er seine „Begleiter innerhalb seiner Parabel“ hinzu: „Weggehen und die Seesterne“. In einem Rückblick auf Unterrichtsvorhaben, die einem tieferen Bezug zur Beobachtung der Welt dienten, wurden die Abiturien*innen „als Weggehende“ dargestellt, die nun mit all dem erworbenen Wissen im Gepäck frei nach „Wissen ist Macht“ so zur eigenen Verortung in der Welt befähigt und besser gegen manche Falschinformationen gerüstet seien und es eventuell auch zukünftig sein würden. Dieses „Gepäck für eine ungewisse Zukunft“ mit auf den Weg geben zu können umfasse eine Herzensbildung, die dazu ermutigen solle, sich für die Zukunftsfähigkeit der eigenen Welt einzusetzen. Weshalb es eben doch einen Unterschied mache, wenn einzelne Seesterne zurück ins Meer geworfen werden, obwohl es „so viele“ seien, wurde besonders durch die offene Frage „Was sind deine Seesterne, was ist dein Seestern – Dein Herzensprojekt für die Welt, für das es sich lohnt, einen Unterschied zu machen?“ deutlich. „Denn Du bist Teil der ‚Generation Hope‘ – vielleicht rettest Du Deinen Seestern!“, betonte Jochen Heitwerth.
Möglicherweise wird auch diese Haltung den Entscheidungsdruck bei der Gestaltung der neuen Lebensphase erleichtern und der Gedanke, auch mit kleinen Veränderungen der „Generation Hope“ (Jochen Heitwerth) anzugehören, Kraft fürs Lossegeln aus dem sicheren Hafen schenken, um „sich mutig und vielleicht manchmal auch hart in den Wind des Lebens“ (Sylvia Sahl-Beck) stellen zu können.
Diesen zuversichtlichen Eindruck vermittelten Lucas Pinkhaus (Schüler der GE13A) und Gentina Rrustemi (Schülerin der GW13A) stellvertretend für ihre Bildungsgänge jedenfalls, indem sie deutlich machten, dass sie sich nach gemeinschaftlich gut überstandenen stürmischen Zeiten stets wohl gefühlt haben und jedes Besatzungsmitglied das Ruder nun selbst in die Hand nehmen wird.
Die Abi-Motti „Oft Dichter als Denker“ (GE) und „Jetzt wird die Wirtschaft geboostert“ (GW) wurden von Marile Seibring (GE) und Lennart Sökeland (GW) präsentiert.
Im Anschluss fand nach einer mit starkem Beifall gewürdigten Musikeinlage von Klim Hryhor die feierliche Übergabe der Zeugnisse durch die Klassenlehrer*innen statt.
Einige Absolvent*innen stachen dabei besonders hervor:
Mit einem Notendurchschnitt von 1,8 schlossen Gil Maurice Bödding (GW13A) und Marlene Zanke (GW13B) ab. Einen Schnitt von 1,7 erlangten Johanna Horstmann (GW13A), Lukas Schürmann (GW13B) und Cora Thoben (GW13B). Katharina Füchte (GW13C), Marie Schulke (GW13C), Jan Wenning (GW13C) und Marie Pries (GE13A) erreichten einen Schnitt von 1,6. Christine Jürgens (GW13C), Mareike Volkmann (GE13A) und Yvonne Wiemann (GE13A) erlangten einen Durchschnitt von 1,4. Zu einem Notendurchschnitt von 1,2 wurde Kaja Niermann (GW13B) sowie Julia Lasthaus und zu einem Schnitt von 1,1 wurde Kea Evermann (GW13C) und Jacob Claes (GE13B) gratuliert. Als Jahrgangsstufenbeste wurde Sina Evermann (GE13B) zu ihrer herausragenden Leistung mit der Bestnote 1,0 gratuliert.
Beim Sektempfang klang die Verabschiedungsfeier mit vielen guten Gesprächen aus, die auf den Abibällen am Abend fortgesetzt werden konnten.
30. Juni 2022 | Allgemein: Was sonst noch los ist
Absolventinnen und Absolventen der Fachoberschule Gesundheit und Soziales und der Fachschule für Sozialwesen
Endlich wieder in einer Präsenzveranstaltung sind am Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf Absolventinnen und Absolventen mehrerer Bildungsgänge verabschiedet worden. Sie haben an den Höheren Berufsfachschulen mit den Fachrichtungen Wirtschaft und Verwaltung sowie Elektrotechnik, der Fachoberschule Gesundheit und Soziales und der Fachschule für Sozialwesen ihre jeweiligen Abschlüsse erreicht (schulischer Teil bzw. volle Fachhochschulreife, schulischer Teil bzw. vollständiger Berufsabschluss staatl. anerkannte/r Erzieher/in).
Schulleiter Udo Lakemper griff in seiner Ansprache das als Motto gewählte Zitat von Mahatma Gandhi auf: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“ Veränderung und Wandel, so Udo Lakemper, seien für alle in den letzten beiden Schuljahren durch die Corona-Pandemie deutlich erfahrbar gewesen: Lernen in Präsenz, Distanz und Hybridform im schnellen Wechsel, Maskenpflicht ja und nein, Umgang mit neuen digitalen Lernformen. „Hier haben Sie flexibel reagieren müssen“, meinte Udo Lakemper, „aber Sie haben weitgehend klaglos mitgemacht und einen erfolgreichen Abschluss geschafft.“ Mit Wandel zurechtzukommen, gerade auch angesichts aktueller dramatischer Veränderungen, sei eine wichtige Kompetenz, um persönliche und berufliche Lebenssituationen zu gestalten. Die Ausbildung am Berufskolleg habe aber auch darauf abgezielt, zu einem von den Werten Toleranz, Meinungsfreiheit, Respekt, Frieden und Demokratie geprägten und selbstbestimmt geführten Leben zu befähigen. „Ich möchte Ihnen Mut machen, das Ihnen Mögliche zu tun, um die Welt ein wenig besser zu machen,“ gab Udo Lakemper den Absolventinnen und Absolventen abschließend mit auf den Weg.
Auch die Abteilungsleiter der beiden Höheren Berufsfachschulen, Dr. Jörg Eggerts (Wirtschaft und Verwaltung) und Michael Stählker (Elektrotechnik), blickten in ihren Grußworten zurück auf die besonderen Umstände der Lernzeit im Bildungsgang. Viele in den Bildungsgängen sonst inkludierten Angebote hätten nicht durchgeführt werden können, so Dr. Eggerts. Er hoffe aber, dass dennoch alle gut vorbereitet seien auf den nächsten Lebensabschnitt. Ausdrücklich bedankte sich Dr. Eggerts bei den Kolleginnen der Schulsozialarbeit für ihre hilfreichen individuellen Unterstützungen unter den Pandemiebedingungen. Abteilungsleiter Michael Stählker freute sich darüber, dass er in die Gesichter von zufrieden und selbstbewusst wirkenden Absolventinnen und Absolventen schaue: „Sie alle dürfen sich größer fühlen als am Anfang Ihres Weges hier am Berufskolleg und Sie sind gestärkt aus der Corona-Situation hervorgegangen.“
Die Absolventinnen und Absolventen mit Einser-Abschlüssen wurden noch besonders geehrt: Marie Osthoff und Jonas Rottmann (HHBO1), Leonie Giesbrecht (HHBO2), Maurice Visay (HHGO1), Timo Pues Tillkamp (HHGO1), Yannick Eusterbrock (HTEO1).
An die Absolventinnen und Absolventen der Bildungsgänge Fachoberschule Gesundheit und Soziales und Fachschule für Sozialwesen (Staatl. anerkannte/r Erzieher/in) richtete Abteilungsleiter Arnold Kottenstedde seine Grußworte. Er überbrachte außerdem die Glückwünsche der Abteilungsleiterin der Fachschule für Sozialwesen, Bianca Schütte, die krankheitsbedingt nicht anwesend sein konnte. Durch Höhen und Tiefen seien die Absolventinnen und Absolventen in den letzten zwei oder drei Lern- und Bildungsjahren gegangen. Der ein oder andere Stoßseufzer und verhaltene Schreckenslaut war zu hören, als Arnold Kottenstedde bei seiner Rückschau an große Literatur und Vokabeltests, komplexe mathematische Berechnungen und Gesundheitstheorien, Projekte und Referate, Klausuren und Abschlussprüfungen, Webcams, Quarantäneauflagen und halbe Klassengrößen erinnerte. Jetzt heiße es Abschied nehmen und den Weg individuell fortzusetzen. „Spezialistinnen und Spezialisten werden gebraucht,“ so Arnold Kottenstedde, „und Ihre Ausbildung hier am Berufskolleg hat dazu sicher die Grundlagen gelegt.“
Svenja Buttler (FOSO3) berührte mit einem Liedvortrag und eine Bauchtranzgruppe mit Absolventinnen aus der Fachschule für Sozialwesen begeisterten mit ihrer Vorstellung. Eine besondere Ehrung gab es für eine Abschlussnote im Einser-Bereich: Katharina Pösentrup (FOSO1), Maike Flaßkamp (FOSO2), Aline Esau (FOSO3), Isabel Hölscher, Jenna Kirchheim, Anabel Scheckelhoff (alle FSO1), Daantje Bierbaum, Christina Janke, Leonie Lienkamp, Katrin Lünstroth, Vera Lütke-Dörrhoff, Anne Plößner (alle FSPO1).
Die Absolventinnen und Absolventen der Höheren Berufsfachschulen Fachrichtung Wirtschaft und Verwaltung sowie Elektrotechnik
Schulleiter Udo Lakemper (re. außen) gratulierte mit den Abteilungsleitern Michael Stählker (li außen) und Dr. Jörg Eggerts (2.v.r.) zu Noten im Einser-Bereich: Yannick Eusterbrock (HTEO1), Marie Osthoff, Jonas Rottmann (beide HHBO1) Leonie Giesbrecht (HHBO2) und Maurice Visang (fehlend: Timo Pues Tillkamp)
Sie erreichten einen Notendurchschnitt mit einer Eins vor dem Komma: (v.l.n.r.) Leonie Lienkamp, Anne Plößner, Vera Lütke-Dörhoff, Katrin Lünstroth, Christina Janke, Daantje Bierbaum, Jenna Kirchheim, Isabel Hölscher (alle Fachschule für Sozialwesen), Katharina Pösentrup (FOSO1), Maike Flaßkamp und Aline Esau (FOSO3). Rechts außen Schulleiter Udo Lakemper.
30. Juni 2022 | Allgemein: Was sonst noch los ist
Das Abschlusszeugnis in der Hand: die Junglandwirte mit ihrer Fachlehrerin Tierproduktion Hanna Feldmann (2.v.l.) und Abteilungsleiter Arnold Kottenstedde (2.v.r.)
Die Auszubildenden des 3. Ausbildungsjahres im Beruf Landwirt*in am Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf erhielten am letzten Schultag ihre Abschlusszeugnisse. Alle Schüler*innen der Klasse erreichten den Berufsschulabschluss. Dieser ist neben der Berufsabschlussprüfung (früher Gesellenprüfung) ein eigenständiger Abschluss, der allein aus den Noten der erteilten Fächer in der Berufsschule ermittelt wird.
Ein Teil der Schüler*innen hat zum Zeitpunkt der Zeugnisausgabe bereits die Berufsabschlussprüfung bestanden, der andere Teil wartete noch auf den Prüfungstag. Während der Ausbildung müssen die Schüler*innen zwischen den Schwerpunkten „Rind oder Schwein“ wählen. Von den 21 Schüler*innen haben sich neun Schüler*innen für den Schwerpunkt „Schwein“ entschieden und zwölf für den Schwerpunkt „Rind“. Alle Schülerin*innen haben schon Pläne, wie es nach deren Ausbildung weitergehen soll. Ein Teil möchte ein Studium an der Universität/Fachhochschule beginnen, andere streben Weiterbildungsmöglichkeiten an, wie zum Beispiel den Besuch der 2-jährigen Fachschule, die mit dem Abschluss „Staatlich geprüfter Agrarbetriebswirt“ beendet wird. Für weitere Informationen zum Ausbildungsberuf Landwirt/Landwirtin stehen das Paul-Spiegel-Berufskolleg und die Ausbildungsberater der Landwirtschaftskammer NRW gerne zur Verfügung. Infos unter info@Paul-Spiegel-Berufskolleg.eu
23. Juni 2022 | Allgemein: Was sonst noch los ist, Bildungsgangprojekte, Exkursionen und Studienfahrten
Die beiden Unterstufenklassen und ihre Lehrkräfte bekamen direkte Einblicke in ein großes Unternehmen
Erste Einblicke erhalten. Die eigene berufliche Zukunft planen. Chancen nutzen. Diese Möglichkeiten nahmen zwei Unterstufenklassen der Höheren Berufsfachschule für Wirtschaft und Verwaltung des Paul-Spiegel-Berufskollegs in Warendorf wahr. Gemeinsam mit ihren LehrerInnen Tanja Drabe und André Schulte ging es nach Harsewinkel zum CLAAS Newcomers‘ Day, den das Familienunternehmen nach langer Coronapause endlich wieder vor Ort ausrichten konnten.
Ziel war es, den Schülerinnen und Schülern sowohl kaufmännische als auch technische Ausbildungsberufe des Unternehmens vorzustellen. Bei einer Art „Markt der Möglichkeiten“ standen die Auszubildenden den TeilnehmerInnen Rede und Antwort hinsichtlich vielfältiger beruflicher Werdegänge wie Industriekaufmann/-frau, Fachkraft für Lagerlogistik, Konstruktions- und Industriemechaniker/in sowie dem dualen Studium. Neben praktischen Tipps für die Bewerbung wurden auch Erfahrungen ausgetauscht, Anforderungen beschrieben und manchmal auch einfach nur nett geplaudert.
Auch ein Blick hinter die Kulissen des multinationalen Konzerns wurde den Schülerinnen und Schülern ermöglicht. Bei einer Führung durch die Produktion konnten die Schülerinnen und Schüler praxisnah die Fertigungsorganisation in der großen Werkshalle erleben, die sie sonst nur als Lernthema aus dem Unterricht kennen. Außerdem wurde das technische Bildungszentrum vorgestellt, in dem die Auszubildenden an die Praxis herangeführt werden. Vom Bau des ersten eigenen Miniaturmähdreschers bis hin zur Bedienung von Schweißrobotern war alles dabei. Im sogenannten MINT-Truck informierte das Unternehmen über die naturwissenschaftlichen Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, die bei einem Unternehmen wie CLAAS eine große Rolle spielen.
Nach so viel geistigem Input durfte am Ende auch das leibliche Wohl nicht fehlen. Gestärkt mit einem kalten Getränk und einem warmen Snack ging es für die beiden Klassen am Mittag wieder zurück nach Warendorf. „Rundum gelungen“ war das einstimmige Fazit aller Beteiligten.
23. Juni 2022 | Allgemein: Was sonst noch los ist, Bildungsgangprojekte
Die Vertreterinnen und Vertreter der lokalen Unternehmen mit Abteilungsleiter Dr. Jörg Eggerts (2.v.r.), Projektleiterin Ruth Niehoff (rechts außen) und Lehrkräften des Paul-Spiegel-Berufskollegs
Mit einem „knackigen und interessanten Satz“ sollte ein Bewerbungsanschreiben beginnen, mit dem man gute Chancen habe, auf sich aufmerksam zu machen. Das hören die Schülerinnen und Schüler der Unterstufenklassen der Höheren Berufsfachschule Wirtschaft und Verwaltung von Chiara Itzek, die von der Firma CLAAS Selbstfahrende Erntemaschinen GmbH zum Paul-Spiegel-Berufskolleg gekommen ist, um über eine erfolgreiche Ausbildungsplatzsuche ins Gespräch zu kommen. Im Klassenraum nebenan erläutert zur gleichen Zeit Tobias Frede, Auszubildender bei der Knubel GmbH & Co. KG, welche Fähigkeiten und Interessen angehende Automobilkaufleute mitbringen sollten: „Mathematikkenntnisse sind wichtig, aber man muss unbedingt auch Freude am Umgang mit den Kunden und Kundinnen haben.“ Zusammen mit Personalreferent Yannik Majewski gibt er noch viele weitere Einblicke in diesen Beruf und in einen erfolgreichen Bewerbungsprozess.
Andere Schülerinnen und Schüler haben sich entschieden, mehr darüber zu erfahren, was man bei einer Bewerbung für die Berufe Verwaltungsfachangestellte, Kaufleute für Büromanagement, Industriekaufleute oder Steuerfachangestellte beachten sollte. Kerstin Dühlmann und Cem Güvenc (Kreis Warendorf), Meike Borgmann-van der Kooy und Anna Günnewig (Komtax GbR) und Tina Wegmeth (technotrans SE) beantworten Fragen und geben Rückmeldungen zu angefertigten Bewerbungsunterlagen der Schülerinnen und Schüler. „Erkundigen Sie sich bei dem Unternehmen danach, auf welchem Weg eine Bewerbung eingehen soll“, rät Tina Wegmeth. „Aber egal ob klassische Mappe oder E-Mail, es muss immer alles ordentlich sein.“
Am spannendsten wird es bei der Simulation von Vorstellungsgesprächen, denn alle wissen, dass hier jetzt ein Profi sitzt. Eine Schülerin bekommt lobende Worte von Chiara Itzek dafür, dass sie sich offenbar gut über die Firma informiert hat, denn: „Wir erleben es oft, dass die Bewerberinnen und Bewerber nicht viel wissen über das Unternehmen, in dem sie doch offensichtlich gerne arbeiten wollen. Damit macht man keinen guten Eindruck.“ Ein anderer Schüler erfährt nach einer Übungssequenz, dass er eine positive Körpersprache hat und hier schon sehr viel richtig macht. „Wie überhaupt in jeder Gesprächssituation spielen Körperhaltung, Mimik und Gestik auch bei einem Vorstellungsgespräch eine große Rolle“, erläutert Chiara Itzek. „Vielleicht verzichtet man lieber auf das Tragen eines Armbandes, wenn man dazu neigt, bei Nervosität daran herumzuspielen.“ Es sind diese vielen kleinen Tipps, die die Schüler und Schülerinnen interessiert aufnehmen. Und natürlich geht es auch um den Umgang mit herausfordernden Fragen, wie z.B. nach der Motivation für eine kaufmännische Ausbildung, dem Plan B als Alternative oder den eigenen Schwächen.
Für Katrina Sommer hat sich der Morgen auf jeden Fall gelohnt: „Jetzt habe ich ein paar Ideen, wie ich meine Bewerbungsschreiben verbessern kann.“ Anina Nigges wünscht sich, im Unterricht zu vertiefen, wie man ein gutes Anschreiben formuliert.
Der Besuch der Unternehmensvertreterinnen und -vertreter bildete den Abschluss des von Fachlehrerin Ruth Niehoff geleiteten Bewerbungsprojektes, das mehrere Bausteine umfasst. Dr. Jörg Eggerts, Abteilungsleiter der Höheren Berufsfachschule Wirtschaft und Verwaltung, freute sich in der Begrüßungsrunde darüber, dass der Bildungsgang das Projekt gemeinsam mit lokalen Arbeitgebern nach einer langen Corona-Zwangspause wieder vor Ort anbieten kann, um Bewerbungskompetenzen der zukünftigen Absolventen und Absolventinnen zu stärken.
Ein Vorstellungsgespräch wird geübt
Rückmeldung zu den Bewerbungsunterlagen